Julia Saison Band 13
anziehen?“
„Himmel, nein …“
„Nehmen wir es mit?“, versuchte sie es erneut.
Ash wimmerte wie ein kleines Kind. Er würde noch wahnsinnig werden.
„Was soll ich tun, Ash?“
Hastig nahm er es ihr aus der Hand und stopfte es sich in die Tasche. „Brauchst du sonst noch etwas?“
Lilah schüttelte den Kopf.
„Gut.“ Er nahm sie bei der Hand. „Lass uns gehen.“
Gemeinsam verließen sie das Haus und waren innerhalb kürzester Zeit bei ihm. Wäre sie verärgert, wenn er nach ihr griff, sobald er die Tür hinter ihnen geschlossen und abgesperrt hatte?
Er wollte es jetzt nicht vermasseln.
Auf dem Weg hatte sie angefangen zu erzählen, und er dachte, dass sie leicht nervös wirkte, aber er hörte ihr nur mit halbem Ohr zu, zu sehr lenkte ihn dieses kleine Spitzenteil in seiner Tasche ab. Könnte er ihr die Zeit geben, es anzuziehen? Oder sie darin zu sehen? Vielleicht nicht beim ersten Mal. Aber sie hatten die ganze Nacht Zeit. Zumindest hoffte er das.
Florida.
Haus schwierig zu verkaufen.
Ungeliebter Job.
Wollte eine Veränderung.
Es noch einmal in Maryland versuchen.
Darauf warten, dass ihre Scheidung rechtskräftig wurde …
Ash drängte sie gegen die Wand, küsste ihr Kinn entlang und begann dann, an ihrem Hals zu knabbern, während sie weitersprach.
Aber die Worte warten und Scheidung drangen sogar durch sein vom Sex vernebeltes Hirn. Ruckartig hob er den Kopf.
„Moment“, unterbrach er sie. „Du bist geschieden, oder?“
Verwirrt sah Lilah ihn an.
„Ja“, antwortete sie schließlich.
„Wie lange schon?“
„Es hat ewig gedauert. Die ganzen Papiere, die eingereicht werden müssen, die Wartezeiten, Fristen, Treffen und dann endlich die Anhörung. Ich dachte, es würde nie enden“, erklärte sie.
Vielleicht drückte er sich nicht deutlich genug aus. „Aber das Scheidungsurteil ist ausgestellt?“
„Ich habe es noch nicht in der Post gehabt. Darauf warte ich noch …“
Abrupt ließ Ash sie los. „Du bist nicht geschieden“, sagte er gepresst.
„Doch! Wir haben alles unterschrieben, und der Richter hat uns geschieden.“
„Wann?“
„Kurz bevor ich hergezogen bin.“
Er stöhnte auf. „Wann war das? Vor einem Monat?“
„Nicht … nicht ganz“, gab sie zu. „Warum?“
„Weil es eine Wartefrist gibt. Der Richter unterschreibt das Scheidungsurteil, aber es ist für eine gewisse Zeit noch nicht rechtskräftig. Einen Monat? Zwei? Das ist in jedem Bundesstaat anders. Wenn die vorbei ist, bist du geschieden. Nicht vorher.“
Lilah runzelte die Stirn. „Bist du sicher?“
Ash nickte.
„Aber … ich dachte, ich wäre geschieden. Ich fühle mich geschieden und hatte meine eigene kleine Scheidungszeremonie, dabei habe ich ein paar Sachen verbrannt … ein kleines Ritual aus gegebenem Anlass. Dachte ich zumindest!“ Sie wirkte verärgert. „Ich war so froh, dass es vorbei ist. Mein Exmann hat sich schon seit Jahren so benommen, als wäre er geschieden … Das sollte doch zählen!“
Er nickte, doch in seinem Kopf drehte sich alles.
„Aber ich könnte schon geschieden sein und es nur noch nicht wissen, weil die Papiere unterwegs sind, richtig?“
„Im Prinzip“, stimmte er ihr zu.
Sie wirkte verwirrt. „Das spielt für dich eine Rolle?“
Ash nickte stumm.
„Wirklich?“
„Ja. Verheiratete Frauen sind für mich tabu.“
„Aber das bin ich doch gar nicht mehr …“
„Vor dem Gesetz schon“, unterbrach er sie. „Lilah, ich bin Richter am Familiengericht und stehe kurz vor einer Wahl. Ich kann mich nicht mit einer verheirateten Frau einlassen.“
„Also … soll ich dich anrufen, wenn ich die Unterlagen in der Hand habe, oder wie?“, fragte sie plötzlich wütend. „Läuft das so bei dir? Ohne die richtigen Dokumente kommt man nicht in dein Bett?“
„Es tut mir leid, ich weiß nicht, was ich mir gedacht habe. Ich meine, offensichtlich habe ich überhaupt nicht gedacht. … irgendwie hatte ich den Eindruck, deine Scheidung wäre schon eine ganze Weile rechtskräftig, darum habe ich nie gefragt.“
„Da könnte vielleicht eine Checkliste helfen. Oder ein Fragebogen. Füll das aus, und wenn alle Antworten richtig sind, kannst du mit mir nach Hause kommen. Wie wäre das?“, rief sie aufgebracht, dann drehte sie sich um und marschierte zur Tür.
„Lilah, warte!“
Aber sie ging bereits hinaus, drehte sich noch einmal um und warf ihm einen angewiderten Blick zu. Tränen liefen ihr über die Wangen.
„Es tut mir wirklich leid“, sagte
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