Julia Saison Band 13
der Verwaltungsrichter hier.“
„Allie, das ist Lilah Ryan, eine Cousine von Eleanor Barrington Holmes“, stellte Ash sie steif vor.
Allison Walters schüttelte Lilah begeistert die Hand. „Das Anwesen war einfach wunderschön. Ich bin so froh, dass Dana es sich für ihre Hochzeit ausgesucht hat. Alles war perfekt … Nun, bis auf eine klitzekleine Kleinigkeit, wie ich gehört habe.“
„Oh?“, fragte Lilah.
„Lass uns gehen, Lilah“, erwiderte Ash und schob sie aus dem Raum, bevor sie noch etwas sagen konnte.
„Aber wenn die Braut nicht ganz zufrieden war, würde Eleanor das bestimmt gerne wissen. Ich wollte sie gerade fragen, was nicht in Ordnung war …“
„Das Schloss an der Tür des Arbeitszimmers“, erklärte Ash. „Das hat Allie gemeint.“
„Oh! Und ihr Onkel ist …“
„Mein Vorgesetzter. Ich habe dir doch gesagt, wir kennen uns alle.“
„Ich habe es noch schlimmer gemacht, oder?“, fragte Lilah kleinlaut.
„Ich glaube, das haben wir beide“, sagte er, während er sie zum Fahrstuhl brachte und auf den Knopf drückte.
„Entschuldige“, sagte sie, als sich die Türen öffneten und sie die Kabine betrat.
Ash stand nur da und starrte sie an. Wieder dachte sie, wie perfekt der Mann doch aussah, wie ernst, stark und Respekt einflößend. Es war berauschend zu wissen, dass sie ihn verrückt machen konnte, ein bisschen zumindest.
„Ich rufe dich wegen heute Abend an“, versprach er.
Und in dem Moment, kurz bevor sich die Türen schlossen, zu spät, um es ihm noch sagen zu können, bemerkte sie, dass er etwas von ihrem Lippenstift auf der Wange hatte.
Eine Viertelstunde später, nachdem er sich in der kleinen Cafeteria ein Sandwich geholt hatte und unter zahlreichen seltsamen Blicken in sein Büro zurückging, fiel ihm auf, dass etwas nicht stimmte.
Als er Wyatt über den Weg lief, lachte der ihm praktisch ins Gesicht und lotste ihn dann zur nächsten Männertoilette vor einen der Spiegel.
Ash hatte Lippenstift auf seiner Wange.
Ein Kussmund in hellem Pink, das Lilahs natürlicher Lippenfarbe so nahe kam, dass ihm nicht in den Sinn gekommen war, sie könnte Lippenstift tragen. Auf jeden Fall hatte er nicht daran gedacht nachzusehen, ob sie Spuren hinterlassen hatte.
„Hey, zumindest hattet ihr diesmal eure Sachen an“, sagte Wyatt lachend. „Habe ich zumindest gehört. Vollständig bekleidet, richtig?“
Ash funkelte seinen Freund finster an und wischte sich den Kussmund von der Wange.
„Und das in deinem eigenen Gerichtssaal …“
„Wir sind nur durchgegangen …“
„Oh! Du hattest sie in deinem Büro, was? Das ist sogar noch …“
„Nein, ich hatte sie nicht in meinem Büro“, widersprach Ash etwas zu laut, als gerade jemand den Waschraum betrat. Wunderbar. „Diese Frau ist eine wandelnde Katastrophe für mich. Jedes Mal, wenn ich sie sehe, geht etwas schief.“
Wyatt lachte erneut. „Dann triff sie einfach nicht mehr.“
Als ob er das könnte.
„Warte, du willst sie wirklich treffen. Wie kommt’s?“
„Sie ist … sie ist …“ Ash stockte.
„Schau dich nur an. Du bist wegen dieser Frau völlig durcheinander. Das gefällt mir!“, grinste sein Freund.
„Nein, ich bin nur … Es ist schon eine Weile her, okay? Cynthia ist umgezogen … und ich war sehr beschäftigt, darum konnte ich keine andere Frau treffen“, argumentierte Ash.
„Genau“, erwiderte Wyatt ironisch. „Du solltest etwas dagegen tun.“
„Das werde ich.“
Er würde Lilah zu sich nach Hause bringen, hinter viele Türen, deren Schlösser funktionierten, wo niemand sie stören oder über sie tratschen konnte. Dann würde er mit ihr ins Bett gehen, um ein für alle Mal von ihr loszukommen.
Das würde er tun.
Wie benommen ging Lilah durch die Straßen im Stadtzentrum zu ihrem Auto. Ihr Körper prickelte noch immer. Sie war nervös, aber gleichzeitig aufgeregt, weil sie Ash heute Abend wiedersehen würde.
Was erwartete er wohl? … gut, er wollte sie nackt – und ein Teil von ihr wollte das auch. Sehr sogar. Aber sie hatte eine gescheiterte Ehe hinter sich und war keine Frau, die locker oder schnell mit Männern ins Bett ging.
Nicht dass mit Ash irgendwas locker war, wohl aber schnell.
Wunderbar aufregend, befreiend und sogar heilsam für eine Frau, die sich lange nicht begehrt oder begehrenswert gefühlt hatte.
Sie verdiente es, sich so zu fühlen!
Und es gefiel ihr, einen attraktiven Mann wie ihn dazu bringen zu können, jede Kontrolle zu verlieren.
Wie viele
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