Julia Saison Band 13
runzelte die Stirn. „Ich glaube, es ist besser, wenn Lilah das erklärt. Soll sie Sie heute Abend nach ihrem Seminar anrufen?“
„Danke, aber ich melde mich selbst bei ihr.“
Er fuhr nach Hause, um zu arbeiten, aber Neugier und der Drang, sie zu sehen, brachten ihn zurück zum Anwesen, als Lilahs Seminar gerade zu Ende war. Eine der Frauen, die gerade gingen, sagte ihm, dass sich die Gruppe auf dem Rasen hinter dem Haus um ein Lagerfeuer versammelt hatte.
Was in aller Welt machte sie mit einem Feuer?
Versteckt im hintersten Winkel des Anwesens brannte das Lagerfeuer. Nur noch Lilah saß dort auf einer Decke auf dem Boden. Sie lehnte an einem Felsen und starrte ins Feuer, bis sie Ash sah. Sie wirkte überrascht, aber auch glücklich.
Und wunderschön. Ihre Haare fielen ihr lang, lockig und ein bisschen wild über den Rücken, das Feuer betonte den roten Schimmer. Sie trug eines ihrer Spaghettiträgertops und einen fließenden Rock und wirkte mit ihren nackten Armen und Füßen so natürlich.
„Das ist aber eine Überraschung.“
„Das hier auch.“ Er musterte das Feuer. „Bitte sag mir, dass das kein uraltes heidnisches Ritual war, bei dem ihr nackt unter dem Vollmond getanzt habt oder so.“
Sie lachte. Beim Klang ihrer Stimme steigerte sich sein Verlangen. „Heute Abend war niemand nackt, und Vollmond haben wir erst nächste Woche. Ich liebe den Mond, besonders wenn er voll ist. Hier draußen, wo außer dem Feuer kaum Licht ist, wirkt er unglaublich groß und hell. Ash, schaust du dir nicht ab und zu den Mond an?“
„Ich fürchte, ich habe dem Mond in letzter Zeit nicht viel Aufmerksamkeit geschenkt.“
„Setz dich.“ Sie klopfte neben sich auf die Decke. „Gib ihm eine Chance. Es ist eine wunderschöne Nacht. Ich bin sicher, dass es dir gefällt. Tust du nie etwas, um dich zu entspannen?“
„Doch.“ Das war eine glatte Lüge, aber er setzte sich zu ihr auf die Decke, lehnte sich an den Felsen und sah den Mond an.
Der hing tief am Himmel, kurz über den Baumwipfeln und leuchtete in einem weichen Gelb. Die Nachtluft war angenehm kühl, der Geruch und das Knacken des Feuers schafften eine heimelige Atmosphäre. Alles in allem war es eine perfekte Herbstnacht.
„Ich habe vorhin dein Fotoshooting gesehen“, sagte er schließlich. „Eleanor meinte, das Mädchen sei Wendy Marx. Was machst du mit ihr?“
„Es ist ein Gefallen, mehr nicht.“
„Ein Gefallen?“
„Ich musste einfach immer an sie denken, nachdem wir über sie gesprochen hatten. Besonders nachdem du erwähnt hast, wie gern sie normal aussehen würde.“
„Ja, aber ich verstehe immer noch nicht, was das mit dir zu tun hat.“
„Sie will nicht einfach nur normal aussehen, sie ist ein Teenager, Ash, sie möchte hübsch aussehen. Und damit kenne ich mich aus. Schließlich mache ich meine Werbefotos immer selbst. Sybil und ich waren mit ihr einkaufen und haben ihr geholfen, ein Outfit auszusuchen. Eine Freundin von mir ist Kostümbildnerin am Broadway, sie hat eine wirklich gute Perücke beigesteuert – Wendy war begeistert.“
„Ich habe sie gar nicht erkannt“, gab Ash zu.
„Sie sah fantastisch aus, stimmt’s?“ Lilah strahlte. „Und sie war so glücklich. Ich glaube, da gibt es einen Jungen, für den sie hübsch sein möchte … aber auch ihre Eltern. Sie sagte, dass sie auf jedem Foto der letzten drei Jahre kahl ist und krank aussieht, und wie traurig es ihre Eltern macht, sie anzusehen. Sie sollen ein Foto haben, auf dem sie normal und hübsch ist. Und vielleicht hat sie auch daran gedacht, wie es wäre, wenn sie nie krank geworden wäre; an das Mädchen, das sie hätte sein können.“
Lilah lächelte trotz ihrer Tränen.
„Du hast dir viel Mühe gemacht.“
„Gar nicht“, behauptete sie. „Es waren nur ein oder zwei Anrufe, ein Einkaufsbummel und dann ein paar Stunden für das Fotoshooting. Aber ich bin froh, dass ich das für sie tun und sie zum Lächeln bringen konnte, auch wenn es nur für kurze Zeit war.“
Natürlich, das leuchtete ihm ein.
„Ist das … ein Problem für dich?“ Sie sah ihn an.
„Nein.“ Es war ihm peinlich, dass er so ein großes Aufhebens darum gemacht hatte.
„Bist du sicher?“, fragte sie. „Du wärst nicht hergekommen, wenn du dir keine Sorgen gemacht hättest. Wir sind uns ziemlich erfolgreich aus dem Weg gegangen.“
„Das stimmt.“ Und er hatte sie vermisst. „Es war nur … Eleanor meinte, dass du das als Gefallen für mich tust.“
„Vielleicht ein
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