Julia Saison Band 13
Marx?“, vermutete die Floristin. „Wir haben bereits einige Sträuße dorthin geschickt. Aber machen Sie sich keine Sorgen, wir können ihn noch rechtzeitig ausliefern.“
„Danke. Die Beerdigung ist heute?“
„17 Uhr, glaube ich.“
Verdammt.
Ob Lilah hingehen wollte? Er definitiv nicht.
„Kann ich sonst noch etwas für Sie tun, Euer Ehren?“, fragte die Floristin.
Da erst bemerkte er, dass er dastand und Löcher in die Luft starrte.
„Nein danke. Das ist alles.“
Ash bezahlte die Blumen und ging.
Lilah schlief unverschämt lange, bevor sie Ashs Haus verließ, schnell nach Hause fuhr, um sich umzuziehen, und dann in die Stadt. Sie wollte beschäftigt bleiben, Dinge erledigen, um nicht ständig an Ash denken zu müssen.
Er hatte sie überrascht.
Zuerst, weil er mit ihr geschlafen hatte, obwohl er so entschlossen gewesen war, es nicht zu tun. Dann, weil sie von ihm im Bett eine gewisse Erfahrung, aber auch emotionale Distanz erwartet hatte, nicht dieses zügellose Verlangen, obwohl das noch erregender und befriedigender gewesen war.
Seine großen, heißen Hände, mit denen er sie so sanft berührte, sich gleichzeitig aber beharrlich das nahm, was er wollte. Der Blick seiner dunklen, erschöpften Augen, der traurige Gesichtsausdruck. Dieser herrlich trainierte, harte Körper und seine weichen Haare.
Lilah war erstaunt und sehr, sehr glücklich. Sie hatte noch keine sexuelle Erfahrung gemacht, die so intensiv, befriedigend und erregend gewesen war wie diese Nacht mit Ash. Aber sie bezweifelte, dass er so etwas von ihr hören wollte.
Das alles ging ihr unaufhörlich durch den Kopf, bis sie an einem Blumenladen vorbeikam und daran erinnert wurde, dass sie Blumen für Wendy Marx’ Beerdigung besorgen wollte.
Im Geschäft stellte die Floristin gerade einen wunderschönen Strauß zusammen, der Lilah an eine Wiese voller Wildblumen erinnerte.
„Die sind wunderschön“, sagte sie zu der Floristin, als diese sie beim Starren ertappte.
„Danke“, sagte die Frau. „Ich bin Anita, die Ladeninhaberin. Kann ich Ihnen helfen?“
„Ich brauche etwas für eine Beerdigung. Für Wendy Marx“, erklärte sie. „So etwas, wie das, was Sie gerade zusammenstellen, wäre schön. Ich hasse typische Friedhofsblumen, sie wirken immer so förmlich und traurig.“
„Oh, ich … äh … Sind Sie sicher?“, fragte die Frau. „Sie sind Lilah Ryan, stimmt’s? Eleanor Barrington Holmes’ Nichte?“
„Eigentlich Großcousine, aber ja, ich bin Lilah.“ Die Floristin kannte sie?
„Das dachte ich mir. Ich habe bei einigen Hochzeiten auf dem Barrington-Anwesen geholfen, seit Sie in die Stadt gekommen sind“, erklärte sie, um dann fortzufahren: „Richter Ashford war vorhin schon hier und hat ebenfalls einen Strauß für die Beerdigung bestellt.“
„Ja?“ Und das bedeutete … was?
Die Floristin lächelte nur. „Er hat Ihren Namen mit auf die Karte zum Strauß geschrieben. Der Strauß steht dort.“
Blassrosa und lila Rosen. Lilah merkte, wie ihr Tränen in die Augen stiegen. „Er ist wunderschön, perfekt für ein junges Mädchen. Danke.“
„Mr Ashford kam persönlich, das tut er sonst nie“, erzählte die Frau. „Es schien, als wollte er die Blumen selbst aussuchen, damit er unbedingt das Richtige findet.“
„Das hat er“, stimmte Lilah verwirrt zu.
Was versuchte ihr die Frau zu sagen? Dass Ash allen möglichen Frauen Blumen schickte? Das überraschte sie nicht.
Einen Moment lang sahen sie sich nur an, dann sagte Anita: „Er hat auch für Sie einen Strauß bestellt.“
„Aha.“ Nette Geste, Ash.
Oder war das bei ihm Standard?
„Er hat sie selbst ausgesucht.“
Und das tat er normalerweise nicht. Das wollte ihr die Floristin sagen. Bei diesem Gedanken wurde ihr warm ums Herz.
Anita ging zu dem Strauß zurück, an dem sie gerade arbeitete. „Das hat er für Sie ausgesucht.“
Mit offenem Mund starrte Lilah auf den Strauß. „Oh.“
Diese wunderschönen Farben, die leuchtend grünen Blätter und Stiele, zart und ein bisschen wild.
Ash konnte sich wirklich in sie hineinversetzen.
Es berührte etwas tief in ihr, und lächelnd blinzelte sie ein paar Tränen zurück. Was für ein emotionaler Tag.
„Hier ist die Karte.“
Ihre Hände zitterten so sehr, dass es ihr schwerfiel, den kleinen Umschlag zu öffnen. Auf der Karte las sie in einer Handschrift, die so ausgeprägt und sicher war wie der Mann: Sie haben mich an dich erinnert. Ash.
Lilah holte tief Luft. „Danke, die
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