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Julia Saison Band 13

Julia Saison Band 13

Titel: Julia Saison Band 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Marsh , Teresa Hill , Myrna Mackenzie
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urplötzlich ganz andere Fantasien.
    „Es ist eigentlich sehr einfach.“
    Ihr Lächeln verschwand, als sie ihn kühl und sachlich ansah.
    „Ich möchte dir einen Vorschlag machen. Einen, von dem ich glaube, dass du ihn annehmen möchtest.“
    „Ich bin ganz Ohr.“
    Zum ersten Mal an diesem Abend wirkte sie unsicher, als sie mit der Serviette spielte, sie dann auf den Tisch warf und sich zurücklehnte, die Hände im Schoß.
    „Ich habe gehört, du bist neu in der Stadt und arbeitest für eine Top-Werbeagentur?“
    Er nickte ungeduldig. Je schneller sie dieses Geschäft abwickelten, desto eher konnten sie sich interessanteren Themen zuwenden. Etwa, was Eve mit wem in den vergangenen acht Jahren gemacht hatte und ob diese Menschen immer noch von Bedeutung für sie waren …
    „Ballyhoo. Der Geschäftsführer hat mir ein Angebot gemacht, das ich nicht ausschlagen konnte.“
    „Gratuliere. In dem Artikel stand, dass du ständig hinter lukrativen Geschäftsabschlüssen her bist. Stimmt das?“
    „So läuft das in der Werbewelt.“
    Darum hatte er diese Branche gewählt und arbeitete hart daran, der Beste zu sein. Er liebte es, für etwas zu kämpfen und sich immer und immer wieder zu beweisen.
    „Gut. Dann würde es dich doch bestimmt interessieren, ein paar der wichtigsten Geschäftsleute von Melbourne persönlich kennenzulernen?“
    „Das wäre großartig.“
    Und wo ist der Haken? Eves Anruf aus heiterem Himmel war zu schön gewesen, um wahr zu sein.
    „Ich erwarte nur eine einzige Gegenleistung.“
    „Und die wäre?“
    Eve machte eine Pause und spielte an ihrer Unterlippe, eine seltsam erotische Bewegung, die den Glanz und die neckische Wölbung ihrer vollen Lippen zur Geltung brachte. Er erinnerte sich daran zurück, wie er sie beinahe geküsst hätte in jener längst vergangenen Nacht …
    „Ich möchte, dass du einen Monat lang mein Date spielst.“

3. KAPITEL
    Bryces Augen weiteten sich, und er öffnete leicht den Mund. Eve konnte es ihm nicht verdenken. Es geschah wohl nicht jeden Tag, dass ein weibliches Wesen auf der verzweifelten Suche nach einem Date ihr Ansinnen in ein angebliches Geschäftsessen verpackte.
    Doch er fasste sich schnell wieder. Typisch. Nichts hatte den jungen Bryce aus der Ruhe bringen können – den Jungen, der sorglos in der Schule herumstolziert war, als sei es ihm vollkommen egal gewesen, was man von ihm dachte.
    Er hatte sich gegenüber Schülern und Lehrern gleichermaßen behauptet, war bekannt für seine Späße und verwies Menschen in Sekundenschnelle auf ihren Platz. Genau aus diesen Gründen hatte Eve ihn gemieden. Ihr mangelndes Selbstbewusstsein brauchte keinen großspurigen Besserwisser, der sie scharfzüngig anging.
    Nicht, dass es jemals dazu gekommen wäre. Selten hatte sich Bryce dazu herabgelassen, mit ihr zu reden. Und dann war es nur Small Talk – begleitet von einem hinreißenden Lächeln und einem Glitzern in seinen umwerfend blauen Augen. Das passierte aber nur, wenn er zu ihnen nach Hause kam. In der Schule war er ihr ein Jahr voraus und viel zu cool, um ein Mauerblümchen wie sie überhaupt zu beachten.
    Sie konnte sich nicht mehr erinnern, wann sie angefangen hatte, ihn anzuhimmeln. Als Teenager? Später? Aber irgendwann zwischen dem Tag, als Tony ihn zum Skateboarden mit nach Hause gebracht hatte, und dem Ende der High School hatte sie begonnen, sich auf ihre kurzen Begegnungen zu freuen – auch wenn sie bei jeder Plauderei immer noch gehemmt und schüchtern war.
    Je häufiger Bryce sie damals beachtete, desto unnahbarer wurde sie. Er durfte auf keinen Fall merken, wie angreifbar sie in ihrem chaotischen Inneren war und wie sehr er ihr gefiel. Abgesehen davon: Was sollte ein unauffällig gekleideter, Brille tragender Bücherwurm wie sie jemals etwas anderes für ihn sein als die Schwester seines besten Freundes?
    Mit Tonys einundzwanzigstem Geburtstag kam ein Wendepunkt: Sie unternahm den ersten zaghaften Schritt, ihre Weiblichkeit zu zeigen. Und was gab es Passenderes, als ihren ganzen Mut zusammenzunehmen und ihn an dem Jungen auszuprobieren, den sie insgeheim seit Jahren anhimmelte?
    Als Bryce sie auf der Party aus reiner Höflichkeit angesprochen hatte, antwortete sie ihm ebenso höflich und war fassungslos, als er ihr nicht sein Glas in die Hand gedrückt hatte, um mit einer hübschen Blondine in jedem Arm auf die Tanzfläche zu verschwinden.
    Stattdessen unterhielt er sich mit ihr, flirtete und trieb ihre Teenagerschwärmerei so auf die

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