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Julia Sommerliebe 0023

Julia Sommerliebe 0023

Titel: Julia Sommerliebe 0023 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heidi Betts , Kate Hewitt , Melanie Milburne
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Straßenrand bereitstand.
    Sie setzte ein steifes Lächeln auf, um der Hotelbelegschaft und des Chauffeurs willen, aber in ihr brodelte es.
    Die Rolle der versöhnten Ehefrau zu spielen, fiel Claire wesentlich schwerer, als sie zunächst angenommen hatte. So viel Bitterkeit, so viel tief verwurzelter Argwohn und Groll vergifteten die Atmosphäre zwischen ihnen.
    Aber sie hatten eine Abmachung, und an die musste sie sich halten. Sie versuchte, sich darauf zu konzentrieren, dass sie schon bald auf einer wundervollen Abendveranstaltung mit viel Glanz und Glamour sein würden. Früher hatte sie diese Feste sehr genossen, dann würde sie es jetzt vielleicht auch schaffen.
    Antonio beugte sich vor und schloss die Scheibe, die den Rücksitz vom vorderen Teil des Wagens trennte. Als er sich wieder zurücklehnte, streifte er ihren Schenkel mit einem Bein, und sie rückte sofort zur Seite.
    Er warf ihr einen glühenden Blick zu, der ihr einen Schauer über den Rücken jagte. „Noch vor einer Stunde hast du meine Berührung nicht so abstoßend empfunden.“
    Sie setzte eine herablassende Miene auf in der vagen Hoffnung, ihre wahre Reaktion vor ihm zu verbergen. „Da muss ich verrückt gewesen sein. Ich kann mir nichts vorstellen, was ich weniger möchte, als wieder mit dir zu schlafen.“
    Mit einem selbstsicheren Lächeln rückte er näher, bis sich ihre Schenkel wieder berührten, und griff nach ihr. Sie verzog das Gesicht und zuckte zurück; er sah zu ihrem Arm hinunter und bemerkte einen schwach verfärbten Ring aus Fingerabdrücken, den er unwissentlich auf ihrem Handgelenk hinterlassen hatte.
    Sein Lächeln schwand; er runzelte die Stirn. Er nahm ihre andere Hand und drehte sanft die Innenfläche nach oben. „War ich das?“, fragte er in rauem Ton und forschte dabei in ihren Augen.
    Claire schluckte schwer. Seine Berührung wirkte nun ganz sanft; seine Finger glitten zart wie Federn über die kaum sichtbaren Quetschungen. Seine Augen waren so extrem dunkel, als hätten die Pupillen die Iris überlagert.
    Ihr Herz begann in unregelmäßigem Rhythmus zu klopfen, und ihre Brust war wie zugeschnürt. „Das ist nichts weiter“, behauptete sie mit leicht schwankender Stimme. „Wahrscheinlich habe ich mich irgendwo gestoßen.“
    Seine Stirn war immer noch gerunzelt. Er betrachtete erneut ihre Gelenke und murmelte leise. „Bitte verzeih mir, amore mio. Ich hatte vergessen, wie zart du bist.“
    Sie hielt den Atem an, während Antonio ihre Hände nacheinander an seine Lippen zog.
    Die sanften Küsse rührten sie weit mehr, als eine wortreiche Entschuldigung es jemals vermocht hätte. Seine Liebkosungen wirkten wie die Flügelschläge eines Schmetterlings auf ihrer empfindsamen Haut, erregten ihre Sinne und machten ihr bewusst, wie furchtbar schutzlos sie ihm gegenüber war. Ihr Herz schlug heftig.
    Er behielt ihre Hände locker in seinen und sah ihr ins Gesicht. „Tut es weh?“
    Claire brachte immer noch kein Wort heraus und schüttelte stumm den Kopf. Sie fühlte sich erstickt von den Emotionen, die sie nicht hinunterschlucken konnte, sosehr sie sich auch bemühte. Ihre Augen brannten. Sie musste mehrmals blinzeln, um die aufsteigenden Tränen zu unterdrücken.
    Das war der Antonio, in den sie sich vor all den Jahren so hoffnungslos verliebt hatte. Wie sollte sie sich ihm gegenüber behaupten, wenn er ihren Widerstand nicht mit Gewalt, sondern mit Zärtlichkeit brach?
    Er seufzte und ließ sie los. „Wir müssen eine Sache klären, Claire. Ich weiß, dass du denkst, ich hätte dieses Szenario nur zu meinem Vorteil arrangiert, aber wir müssen uns beide absolut sicher sein, wohin es führt.“
    Claire ahnte längst, wohin es führen würde. Sie war bereits halbwegs dort: zurück in seinen Armen, wieder verliebt in ihn. Schon träumte sie wie damals von einem Happy End, obwohl es keine Garantie dafür gab, dass sie jemals dieses Glück erleben durfte.
    Ganz im Gegenteil – die Wirklichkeit sah anders aus: Antonio liebte sie nicht. Er hatte sie nie so geliebt, wie sie es sich ersehnte.
    Ihre Mutter hatte die wahre Liebe nicht gefunden, selbst nach drei Anläufen nicht. Steht mir dasselbe Schicksal bevor? Ein Leben der zerstörten Hoffnungen? Jungmädchenträume unter einer dicken Staubschicht begraben wie die Straßen im australischen Outback, wo sie aufgewachsen war?
    Solche Dinge lagen oft in der Familie, und Claire hatte von ihrer Mutter auch nicht immer das Beste über Männer gehört. Hatte sie deshalb so wenig

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