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Julia Sommerliebe 0023

Julia Sommerliebe 0023

Titel: Julia Sommerliebe 0023 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heidi Betts , Kate Hewitt , Melanie Milburne
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ich mich setzen?“, fragte er sie, und als sie nickte, nahm er Platz.
    Lange sah er sie schweigend an. Schließlich kam die Kaugummi kauende Kellnerin vorbei, um seine Bestellung aufzunehmen.
    „Ich nehme das Gleiche wie die Dame“, sagte Leandro, und als die Frau wieder verschwunden war, beugte er sich zu Zoe herüber. „Zoe, ich hatte einfach Angst“, gestand er ihr so leise, dass sie es kaum hören konnte.
    „Angst?“, flüsterte sie zurück.
    „Du hattest recht: Es ist viel einfacher, andere Menschen immer auf Abstand zu halten. Niemanden an sich heranzulassen. Genau so habe ich gelebt, seit mein Vater mich so enttäuscht hat. Bis es doch irgendwann jemandem gelungen ist, mir nahzukommen. Aber leider habe ich das erst gemerkt, als diese Person schon wieder weg war.“
    „Wie nah ist sie dir denn gekommen?“, hakte Zoe nach, und Leandro lächelte.
    „So nah, dass ich endlich ein paar Dinge eingesehen habe. Zum Beispiel wie falsch es ist, an seinen schlechten Erfahrungen festzuhalten, anstatt sich für die Liebe zu öffnen.“
    Liebe … Dieses eine wunderschöne Wort ließ Zoes Herz schneller schlagen. Sie getraute sich kaum, nachzufragen. „Hast du da gerade etwas von Liebe gesagt?“
    „Allerdings. Ich liebe dich nämlich, Zoe Clarke!“, erwiderte Leandro mit Nachdruck. „Du hast mir so vieles klargemacht, mir so viel gegeben … Und fast hätte ich einfach alles weggeworfen.“ Er streckte eine Hand aus und wischte ihr sanft eine Träne von der Wange. „Hey! Ich wollte dich nicht zum Weinen bringen! Ich will dich ab jetzt nur noch glücklich machen!“
    „Eigentlich will ich auch gar nicht weinen“, gestand Zoe und versuchte zu lachen. Es klang ein bisschen erstickt. „Ich will dir einfach nur glauben …“
    „Das kannst du auch. Ich habe gestern den ganzen Tag lang nachgedacht, während ich davon ausging, dass du noch in der Villa wärst. Wenn ich gewusst hätte, wie schnell du deine Ankündigung umgesetzt hast …“ Leandro lächelte traurig. „Andererseits habe ich die Zeit auch gebraucht, um mir alles in Ruhe zu überlegen. Ich glaube, ich brauche sehr lange, um gewisse Dinge zu lernen.“
    „Und was hast du gelernt?“
    „Vergeben zu können. Loszulassen. Und zu lieben.“ Leandro lächelte schief. Es sah hinreißend aus. „Übrigens habe ich inzwischen meinem Vater geschrieben. Du hattest recht, jeder Mensch hat eine zweite Chance verdient. Und das ‚Zu verkaufen‘-Schild habe ich auch vom Tor der Villa abgemacht.“
    Er fügte mit einem geheimnisvollen Blick hinzu: „Ich möchte unter den neuen Umständen unbedingt dortbleiben. Und dann bin ich in den nächsten Flieger nach New York gestiegen, und hier bin ich.“
    Zoe spürte einen wohligen Stich in der Herzgegend. „Ich kann gar nicht fassen, dass du mich hier gefunden hast.“
    „Tja, dafür musste ich auch ganz schön viel Geld ausgeben“, erklärte Leandro trocken. „Erst habe ich am Flughafen einige Leute bestochen, damit sie mir verraten, in welches Flugzeug du gestiegen bist. Und dann musste ich noch herausfinden, welcher Taxifahrer dich gefahren hat. Das war der schwierigste Teil der Recherche. Zum Glück vergisst kein Mann deine Erscheinung so schnell! Und zum Schluss musste ich diesen Taxifahrer noch dazu bekommen, mir deine Adresse zu nennen. Aber jetzt bin ich ja hier.“
    Zoe schluckte. „Allerdings.“
    „Obwohl ich viel lieber woanders wäre, wenn ich ehrlich bin.“
    Sie runzelte die Stirn, und Leandro lächelte. „Ich wäre viel lieber zu Hause“, erklärte er ihr leise. „Und zwar mit dir. Kommst du mit mir zurück, Zoe? Als meine Frau?“
    Nach Hause, dachte Zoe. Als seine Frau. Nie hatte sie zu hoffen gewagt, dass sie irgendjemand einmal darum bitten würde. Durch ihren Tränenschleier hindurch konnte sie Leandro kaum erkennen.
    Aber sie wusste auch so, dass die Angst und die Verbitterung aus seinem Gesicht verschwunden waren. Jetzt spürte sie nur noch seine Liebe.
    Wir fliegen zusammen nach Hause, dachte sie.
    Dann griff sie nach seiner Hand und schmiegte ihre Finger zärtlich in seine.
    „Ja“, raunte sie ihm zu. Und wusste, dass sie an keinem anderen Ort der Welt lieber wäre als dort, in der Villa ihrer Träume, mit ihm, dem Mann ihrer Träume. Sie war endlich angekommen.
    – ENDE –

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