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Julia Sommerliebe 0023

Julia Sommerliebe 0023

Titel: Julia Sommerliebe 0023 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heidi Betts , Kate Hewitt , Melanie Milburne
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Glück mit dem anderen Geschlecht?
    Möglich war es. Und die langjährige und problembeladene Beziehung mit Antonio war eigentlich schon Beweis genug für ihr Pech.
    Die Limousine hielt vor einem Tagungszentrum. Sekunden später war die Presse zur Stelle, um den Moment einzufangen, in dem Antonio Marcolini und seine Frau – frisch versöhnt – aus dem Wagen stiegen.
    Claire glaubte, dass es ihr einigermaßen gelang, ihr Unbehagen zu verbergen. Als sie im hektischen Treiben und Gedränge der Menschenmenge jedoch flüchtig Antonios Blick begegnete, merkte sie, dass sie ihn nicht täuschen konnte – nicht einmal für eine Sekunde.
    Er bot ihr seinen Arm; sie hakte sich mit einem gekünstelten Lächeln bei ihm unter. „Muss dieser Auftritt wirklich sein?“, flüsterte sie. „Alle Leute starren uns an.“
    Er strich ihr eine Haarlocke hinter das Ohr. „Unbedingt, cara. Es ist wichtig, dass wir uns so viel wie möglich in der Öffentlichkeit zeigen.“
    Sie holte tief Luft und straffte die Schultern, bevor sie Seite an Seite das Tagungszentrum betraten. Aus irgendeinem Grund kam ihr der Verdacht, dass er in Gedanken nicht bei dem glanzvollen Abend weilte, der unmittelbar bevorstand, sondern vielmehr an die darauffolgende Nacht.
    Der Tisch, an den sie geführt wurden, befand sich im vorderen Bereich des Ballsaals. Andere Gäste, die bereits dort saßen, standen der Reihe nach auf und empfingen Antonio förmlich und sichtbar respektvoll. Claire begrüßten sie lächelnd und mit unverhohlenem Interesse.
    Kaum hatten sie Platz genommen, da wurden auch schon Getränke serviert. Claire nippte mit wenig Begeisterung an einem Glas Weißwein, während um sie her fröhlich geplaudert wurde.
    Sie lächelte an genau den richtigen Stellen und warf sogar hin und wieder eine geistreiche Bemerkung ein, die zu der geselligen Atmosphäre beitrug.
    Und dennoch fühlte sie sich fehl am Platz. Sie passte nicht in diese Kreise, in denen Antonio verkehrte, hatte nie zu seinen Kollegen, nie zu seinen Freunden dazugehört. Das lebhafte Geplauder um sie her machte ihr diese Tatsachen überdeutlich bewusst.
    Eine Frau berichtete amüsiert von den neuesten Mätzchen ihres Kleinkindes. Obwohl Claire nur mit halbem Ohr zuhörte, spürte sie einen Stich in der Brust. Unwillkürlich dachte sie an die traumatischen Momente nach der Geburt ihres Babys – an die ominöse Stille, die gequälten Gesichter, das betroffene Geflüster und schließlich die schockierende Erkenntnis, dass nichts so war, wie es sein sollte.
    „Claire?“
    Antonios Stimme riss sie aus ihren Erinnerungen. Sie stellte fest, dass er sie mit seinen Augen, die so dunkel wie die Nacht waren, forschend beobachtete.
    „Möchtest du tanzen?“
    Nervös wischte sie sich mit der Zungenspitze eine weitere Lage Lipgloss ab. „Tanzen?“
    Er lächelte – vermutlich um der Tischnachbarn willen, die sie beobachteten. „Ja. Ich erinnere mich, dass du das sehr gut konntest.“
    Sie senkte den Blick in ihr Glas. „Ich habe seit Ewigkeiten nicht mehr getanzt.“
    „Das macht nichts.“ Er zog sie sanft vom Stuhl hoch. „Es spielt gerade ein langsamer Walzer. Du brauchst dich bloß im Takt mit mir zu bewegen.“
    Sie musste wesentlich mehr tun, als nur einen Fuß vor den anderen zu setzen, aber nach einer Weile entspannte sie sich und genoss es, Antonios Arme um sich zu spüren und von ihm in einem langsamen und sinnlichen Tanz über das Parkett geführt zu werden. Jeder Schritt machte ihr bewusst, wie gut ihre Körper zueinanderpassten, zu einer Einheit verschmolzen, wie sie sich so natürlich wie Ebbe und Flut in Harmonie miteinander bewegten, als wären sie darauf programmiert.
    Sein Schenkel glitt zwischen ihre, und dann wirbelten sie so schnell im Kreis herum, dass sich der Saum ihres langen Kleides bauschte wie ein Reifrock aus leuchtendem Fuchsia.
    „Siehst du?“ Antonio lächelte sie an. „Es ist wie Fahrrad fahren, stimmt’s? Man verlernt nie, wie es einmal geht.“
    Nicht auf seine Nähe zu reagieren, war schier unmöglich. Er hielt Claire so fest an sich gedrückt, dass nicht einmal ein Seidentuch zwischen sie gepasst hätte. Sie spürte, dass sich auch sein Körper regte, dass er erregt war, und es weckte in ihr die Sehnsucht, endlich wieder von ihm genommen zu werden.
    Sie versuchte, sich einzureden, dass es nur eine physische Reaktion war; immerhin war er ein vitaler Mann und sie eine gesunde Frau; die Chemie, die sie ursprünglich zusammengeführt hatte, kam erneut

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