Julia Weihnachtsband Band 26
möchten.“
„Das ist egal. Nach dem Sandwich habe ich keinen großen Hunger. Was haben wir da?“
„Ich weiß es nicht. Die Kinder bekommen Eier auf Toast …“
„Schon wieder?“, jammerte Kitty. „Das hatten wir doch schon gestern zum Abendessen.“
„Ich bin sicher, wir finden etwas anderes“, sagte ihr Gastgeber und wühlte in einem hohen Schrank, der mit Dosen, Gläsern und Päckchen vollgestopft war. „Was hattet ihr zum Mittagessen?“
„Marmeladensandwiches und einen Apfel.“
Er drehte sich um und musterte Kitty eindringlich, bevor sein Blick zu Amelia schweifte. „Marmeladensandwiches?“, fragte er leise. „Eier auf Toast?“
Sie hob ihr Kinn, aber er runzelte einfach nur die Stirn und drehte sich wieder zum Schrank um. Versunken starrte er hinein, bevor er die Tür schloss und den Gefrierschrank öffnete.
„Wie wäre es mit Fisch?“
„Welche Sorte? Sie mögen keinen geräucherten Fisch oder Fischstäbchen.“
„Lachs … Meeresfrüchte, Hummer“, fügte er hinzu. „Riesengarnelen – irgendwo hab ich auch Thai-Currypaste gesehen. Aber hier gibt es bestimmt auch Auflauf, wenn sie Fisch nicht mögen.“
„Suchen Sie sich aus, was Sie möchten, wir essen Eier.“
Erneut runzelte er die Stirn, schloss den Gefrierschrank wieder und musterte sie eindringlich.
Sie wünschte, er würde das nicht tun. Ihr Arm begann zu schmerzen, Thomas kuschelte sich gerade an ihre Schulter, und wenn sie sich hinsetzte, würde er bestimmt einschlafen, dann könnte sie für die anderen kochen – und besonders für ihren Gastgeber wider Willen.
Schließlich hatte sie ihm versichert, sie könne kochen …
„Setzen Sie sich, ich bestelle etwas“, sagte er leise. Sein sanfter, beinahe verwirrter Gesichtsausdruck überraschte sie, bevor er sich abwandte und davonhumpelte. „Was soll es sein, Kinder? Pizza? Chinesisch? Curry? Kebabs? Burger?“
„Was ist ein Kebab?“
„Eklig. Außerdem essen wir Eier, Kitty, das haben wir doch schon entschieden.“
Über ihren Köpfen begegnete sie trotzig Jakes Blick und entdeckte auf seinen Lippen ein zögerndes Lächeln. „Gut, wir essen Eier. Haben wir genug?“
Wir? Amelia sah ihn groß an. „Für uns alle?“
„Werde ich ausgeschlossen?“
In Gedanken ging sie den mageren Inhalt des Kühlschranks durch und entspannte sich etwas. „Selbstverständlich nicht.“
„Gut, dann essen wir Omelett, Kartoffelspalten aus dem Ofen und Erbsen, wenn das okay ist? Jetzt setzen Sie sich endlich hin, bevor Sie das Baby fallen lassen. Ich mache Ihnen einen Tee.“
„Ich dachte, ich soll mich um Sie kümmern?“, fragte sie, aber ein eisiger Blick dieser wunderschönen schiefergrauen Augen genügte, dass sie sich an den Kamin zurückzog und sich erleichtert auf den Stuhl setzte, den er vorher belegt hatte. Sie würde ihren Tee trinken, Thomas ins Bett bringen und Abendessen kochen.
Offensichtlich für sie alle. Würde er sich zu ihnen setzen und mit ihnen essen? Dabei war er so gegen seine Hausbesetzer gewesen … Warum hatte er seine Meinung geändert?
Jake nahm Tassen aus dem Schrank und musterte den Deckel der Teedose. Besser Teebeutel, entschied er, mit nur einer Hand war das einfacher. Er ließ die Beutel in die Tassen fallen und goss sie mit Wasser auf. Zum Glück war sein linkes Handgelenk gebrochen und nicht das rechte. So konnte er wenigstens solche kleinen Dinge selbst tun.
Der Knopf an seiner Jeans dagegen erwies sich als Herausforderung, wie er heute Morgen feststellen musste, aber er hatte es trotzdem geschafft, sie anzuziehen. Schnürsenkel waren ein anderes Thema, aber er besaß genug Schuhpaare ohne Senkel, die er tragen konnte, bis dieser dumme Gips wieder entfernt wurde.
Nur Kochen … das war zu viel, aber scheinbar hatte das Schicksal für eine Lösung gesorgt. Eine temperamentvolle, etwas unkonventionelle, aber sehr reizende Lösung, die gut aussah und eine Stimme hatte, die ihm durch und durch ging und an etwas längst Vergessenem rüttelte.
Die Kinder waren schwierig für ihn, aber um sie machte er sich die meisten Sorgen, denn ihre Mutter kämpfte so offensichtlich darum, alles zusammenzuhalten. Eine Ernährung aus Brot und Eiern war für niemanden gut, und wie er aus seiner Erfahrung mit dem Käsesandwich wusste, war es nicht einmal vernünftiges Brot. Zweifellos nahrhaft, aber eng verwandt mit Baumwolle.
Er stellte die Milch weg und schenkte Edward und Kitty zwei Gläser Wasser ein. „Hey ihr beiden, kommt her und holt eure
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