Julia Weihnachtsband Band 26
widerwilligen Gastgeber garantiert gestört. Es sei denn, sie ließ den Kleinen bei Edward?
„Liebling, könntest du bitte einen Moment auf Thomas aufpassen, während ich ihm sein Fläschchen mache?“, fragte sie. Edward nickte einfach nur, nahm ihr seinen kleinen Bruder ab, trug ihn ins Schlafzimmer und schloss die Tür hinter sich.
Leise lief sie nach unten, während oben das Schreien immer lauter wurde. Als sie das Frühstückszimmer betrat, entdeckte sie Jake, der am Feuer saß und sein Knie kühlte, während ihm der Hund Gesellschaft leistete.
Abrupt blieb sie stehen, und er musterte sie. „Geht es dem Baby gut?“
„Ja … Es tut mir leid wegen des Geschreis. Ich muss ihm nur ein Fläschchen machen, dann beruhigt er sich. Es tut mir wirklich leid …“
„Warum haben Sie ihn nicht mit nach unten gebracht?“
„Ich wollte Sie nicht wecken.“ Nervös kaute sie auf ihrer Unterlippe. Er sah so zerzaust und verstörend attraktiv aus mit den Bartstoppeln an seinem kräftigen Kinn. Noch dazu ging ein warmer, leicht würziger Duft von ihm aus …
„Ich war schon wach“, erklärte er mürrisch. „Ich musste mein Knie kühlen und wollte mir gerade einen Tee machen. Möchten Sie auch einen?“
„Oh … ich kann nicht, ich habe das Baby bei Edward gelassen.“
„Holen Sie die Kinder nach unten. Vielleicht sollte ich sie kennenlernen … wo sie schon in meinem Haus wohnen.“
Oh Himmel. „Lassen Sie mich nur schnell das Fläschchen machen, damit es abkühlen kann, dann haben wir etwas Ruhe und können uns einander richtig vorstellen.“
Er nickte zustimmend. Erleichtert ging sie in die Küche und löffelte Milchpulver in ein Fläschchen, goss es mit heißem Wasser auf und stellte die Flasche in eine Schale mit kaltem Wasser. Dann lief sie nach oben und holte die Kinder. Plötzlich war ihr besonders bewusst, wie schmutzig sie nach ihrem Ausflug in den Wald aussahen und wie verängstigt.
„Es ist alles in Ordnung, er möchte euch nur kennenlernen“, murmelte sie Kitty zu, die sich ängstlich an sie klammerte, bevor Amelia die Tür zum Frühstückszimmer öffnete und die Kinder hineinschob.
Jake legte gerade Holz im Kamin nach. Als er die Tür schloss und sich aufrichtete, bemerkte er sie und drehte sich um. Sein Gesicht wirkte seltsam angespannt, und für einen Moment wackelte ihr eigenes Lächeln.
„Kinder, das ist Mr Forrester …“
„Jake“, unterbrach er sie und kam näher. Sein Mund verzog sich zu einem Lächeln. „Edward habe ich schon kennengelernt. Du musst Kitty sein. Und ich vermute, das ist Thomas?“
„Ja.“
Thomas schien zu spüren, dass etwas anders war, und war still geworden, aber schnell verlor er das Interesse an Jake und begann wieder zu weinen.
„Es tut mir leid. Ich …“
„Füttern Sie ihn. Ich habe die Flasche etwas geschüttelt, damit sie schneller abkühlt.“
„Danke.“ Schnell ging sie in die Küche und fragte sich, woher er das wusste. Wahrscheinlich von Nichten und Neffen – allerdings hatte er doch gesagt, er hätte keine Familie. Wie seltsam, dachte sie kurz. Geschickt bremste sie Thomas, der sich aus ihren Armen winden wollte, und testete die Flasche an ihrem Handgelenk.
Das reichte. Sie schüttelte sie erneut und probierte noch einmal, um sicher zu sein, bevor sie sie ihrem Sohn reichte.
Stille. Himmlische Ruhe, die nur von einem angestrengten Lachen unterbrochen wurde.
„So einfach zufriedenzustellen“, sagte Jake leise. Seine Augen wirkten dunkler als vorher, und sein Mund war grimmig zusammengepresst trotz des Lachens. Aber dann wurde sein Gesicht merkwürdig ausdruckslos, als er zum Wasserkessel humpelte. „Also … wer möchte Tee, wer Saft oder etwas anderes?“
„Wir haben keinen Saft. Die Kinder trinken Wasser.“
„Das klingt langweilig.“
„Das ist egal. Es tut ihnen gut.“
„Das bezweifle ich nicht. Für mich ist es auch gut, aber deswegen trinke ich es normalerweise trotzdem nicht – außer bei Geschäftsterminen. Also … nur ich oder leistet ihr mir Gesellschaft?“
„Oh.“ Das klang seltsam … so vertraut. „Ja, bitte“, antwortete sie. Hoffentlich klang sie nicht lächerlich atemlos. Es ist nur eine Tasse Tee, dachte sie verärgert. Sonst nichts. Sie wollte auch nichts anderes.
Wenn sie sich das oft genug vorbetete, glaubte sie es vielleicht sogar.
„Haben die Kinder schon gegessen?“
„Thomas ja, Edward und Kitty noch nicht. Ich wollte warten, bis Sie aufwachen, damit ich fragen kann, was Sie
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