Julia(n) an Kruecken
Schaum abzuspülen.
„Romeo“, rufe ich, als ich fertig bin.
Die Tür geht auf und er kommt herein, wobei er einen Stuhl hinter sich herzieht, den er mitten im Bad stehenlässt. Er hievt mich aus der Wanne, fast mühelos, und setzt mich auf dem Stuhl ab, wirft mir ein Handtuch zu und lässt mich wieder allein. Ich rubble mich trocken und will gerade nach meiner Krücke langen, als Romeo im Türrahmen erscheint. Er wirkt verlegen und kaut auf seiner Unterlippe herum, hält den Blick gesenkt und malt mit dem großen Zeh Kreise auf die Fliesen.
„Du-hu? Julian? Ich wollte dich fragen – es ist echt voll peinlich, aber ich würde dich so gern zeichnen.“
„Nackt?“, frage ich, plötzlich von einer kribbelnden Unruhe erfasst.
Romeo nickt und linst zu mir rüber. Mir ist plötzlich ganz verwegen zumute und mein Herz pocht hoffnungsvoll. Wenn er mich hässlich finden würde, würde er mich wohl kaum malen wollen, oder?
„Okay“, sage ich und lächle ihm aufmunternd zu.
„Super“, stößt er hervor, stürzt auf mich zu und – schwupps – bin ich wieder auf seinen Armen.
Fühlt sich eigentlich sehr gut an, so von ihm herumgetragen zu werden. Ich greife heimlich in sein Haar, das er jetzt offen trägt. Wow! Weich und seidig gleitet es durch meine Finger. Romeo befördert mich ins Wohnzimmer zu einer Couch, auf der ein Bettlaken ausgebreitet ist. Holla! Jetzt geht er aber ran.
„Falls du etwas von dir bedecken willst“, sagt er mit einem Zwinkern, als er mich darauf ablegt.
Ach so. Ich versuche meine Enttäuschung zu verstecken und ziehe einen Zipfel des Lakens über mein Gemächt, während sich Romeo einen Stuhl zurechtrückt und nach einem Zeichenblock greift. Die folgenden Minuten höre ich nur das Kratzen des Stiftes auf dem Papier und versuche, ganz still zu liegen.
„Du bist unglaublich hübsch“, murmelt Romeo und guckt verklärt zu mir rüber.
Damit erreicht er, dass sich unter dem Zipfel etwas regt. Bemerkt er es? Doch er verzieht keine Miene und zeichnet konzentriert, bis er mit einem Seufzer den Stift sinken lässt.
„Willst du gucken?“, fragt er stolz.
Ich nicke stumm und er kommt zu mir herüber und zeigt mir sein Werk. Romeo ist ein echter Künstler, auch wenn er mich wohl durch eine rosarote Brille sieht. So schön, wie er mich dargestellt hat, bin ich in Wirklichkeit niemals. Meine eigenen Zeichnungen verblassen auch neben seinem Talent.
„Darf ich noch ein Bild machen?“, fragt er und sein Blick wandert an mir herunter.
„Klar“, sage ich großzügig und das Kitzeln im Bauch wird immer stärker, je länger er mich so lüstern betrachtet.
Ja, sein Blick ist jetzt eindeutig lüstern und als ich seine Körpermitte inspiziere entdecke ich, dass dort noch jemand sehr erregt ist. Provozierend langsam ziehe ich das Laken ganz weg und Romeo gibt einen zischenden Laut von sich, als müsste er Dampf ablassen. Seine Hände zittern, das kann ich sehen, und er macht keinerlei Anstalten, zurück zu seinem Stuhl zu gehen. Unter seinem Blick schwillt mein Schwanz an und hebt sich langsam aus dem dunklen Nest sorgsam gestutzter Löckchen. Romeos Blick wird jetzt ganz sehnsüchtig und der Block fällt ihm aus der Hand.
„Julian“, raunt er und geht langsam auf die Knie, „Du bist so wahnsinnig scharf.“
„Du auch“, flüstere ich, strecke die Hand aus und streiche über seine Wange.
„Du – du bist auch …?“
Ich nicke leicht. „Ja, ich bin auch so einer und ich finde dich auch scharf.“
Romeo schluckt und rückt noch näher, schmiegt seine Wange in meine Handfläche und sein Blick bekommt etwas Verzweifeltes. Er beugt den Kopf, abwartend, traut sich nur Zentimeter voran, dann treffen sich unsere Münder ganz vorsichtig.
Der erste Kuss verrutscht ein wenig, der Zweite wird besser und beim Dritten schlängele ich meine Zunge in die fremde Mundhöhle. Romeo schmeckt gut und stöhnt so süß. Unten ploppt etwas gegen meinen Bauch und die Lust wird immer größer. Jetzt stöhne ich auch und ziehe versuchsweise an Romeos T-Shirt.
Mehr Aufforderung bedarf es nicht. Er springt auf, fetzt sich die Klamotten runter und klettert auf mich drauf. Ich dirigiere ihn zwischen meine Schenkel, auch wenn ich es nicht bis zum Letzten kommen lassen möchte. Fummeln, blasen und küssen ist okay, der Rest ist für Mr. Right vorbehalten und soll nicht mehr einem X-Beliebigen gehören.
„Du glaubst gar nicht, wie schön du bist“, nuschelt Romeo und glotzt mich verzückt an.
„Und du
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