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Julia(n) an Kruecken

Julia(n) an Kruecken

Titel: Julia(n) an Kruecken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sissi Kaipurgay
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erst“, flüstere ich und lass den Blick an ihm herunterwandern.
    Er ist schlank und sehnig, hat kaum Haare und unten reckt sich ein ansehnliches Samtstück neben meinem. Jetzt legt er sich ganz auf mich drauf und wir reiben unsere Körper aneinander, dabei tauschen wir Küsse, die immer wilder werden, je höher die Lustkurve geht. Romeo schiebt eine Hand runter, zwischen uns, packt beide Längen zusammen und bringt uns beide zum Kommen. Ich stöhne ihm meinen Orgasmus ins Ohr, er mir seinen gegen den Hals. Befriedigt und durchgeschwitzt bleiben wir lange so liegen.
     
    Fortan sind wir unzertrennlich. Tagsüber lass ich Romeo Zeit, damit er seinen Job erledigen kann, Grafiken für Zeitschriften und Ähnliches. Die Abende und Nächte gehören uns. Gegenseitig zeichnen wir uns, bis uns regelmäßig die Geilheit überfällt. Romeo versucht schon, mich zu überreden, ihn richtig ranzulassen, doch er gibt sich schließlich zufrieden und macht auch nicht den Eindruck, als fehle ihm etwas.
     
    Als die sechs Wochen um sind, bringt er mich sogar zum Arzt, der mich für geheilt erklärt und mir Krankengymnastik verschreibt. Stolz verlasse ich ohne Krücken die Praxis, allerdings trägt Romeo diese hinter mir her, ganz los bin ich die Dinger also nicht.
     
    „Dann brauchst du mich ja nicht mehr“, sagt er im Scherz, während er uns nach Hause chauffiert.
    Dieser dumme Spruch versetzt mir einen schmerzhaften Stich, so dass ich ihn anfahre: „Was soll das denn heißen?“
    „Na, ich war doch nur gut genug, um dir die Zeit zu vertreiben, so lange du krankgeschrieben warst“, entgegnet Romeo und wirft mir einen merkwürdigen Blick zu.
    Ich verstehe ihn nicht und hülle mich in Schweigen. Zu Hause angekommen, trägt er mir noch die Krücken in die Wohnung, händigt mir den Autoschlüssel aus, gibt mir einen sanften Kuss auf den Mund und murmelt ein ‚man sieht sich‘, bevor er in seiner Wohnung verschwindet.
     
    Tja, man sieht sich aber gar nicht. Er kommt abends nicht rüber, wie sonst immer, und ich traue mich nicht, bei ihm zu läuten. Was ist nur los, es war doch so schön mit uns? Ich verbringe den Abend grübelnd vor der Glotze, das erste Mal seit Wochen. Zeichnen mag ich nicht, heute ist mir nicht danach.
    Irgendwann nehme ich doch den Block hoch und gucke mir die Bilder an, die ich von Romeo gezeichnet habe. Sie sind gut geworden, finde ich, wenn auch nicht so gut wie seine Zeichnungen. Aufmerksam mustere ich seine Miene, wie er mich anguckte, während ich ihn zeichnete. Liebevoll ist sein Gesichtsausdruck, oft sehnsüchtig. Mein Magen ziept und der Kummer fährt in mir Fahrstuhl. Mir wird schlecht und ich werfe den Block beiseite.
    Erst gegen Mitternacht gehe ich ins Bett, denn noch brauche ich nicht früh aufzustehen, da es erst Freitag ist und am Montag die Arbeit wieder beginnt. Ich finde jedoch keinen Schlaf. Seit sechs Wochen habe ich nicht mehr allein im Bett gelegen, immer mit Romeo, erschöpft von unserem Liebesspiel. Der Kerl fehlt mir.
    Warum nur will er mich nicht mehr sehen? Bin ich ihm doch nicht genug? War es nur Mitleid? Es lässt mir keine Ruhe und so stehe ich wieder auf und streife mir eine Shorts über. Entschlossen laufe ich über den Flur, ins Treppenhaus und läute bei Romeo. Es dauert eine Weile, bis er die Tür einen Spalt öffnet und mich mit verknitterter Miene anglotzt.
    „Entschuldige. Du hast bestimmt schon geschlafen“, flüstere ich, plötzlich beschämt.
    „Nein“, knurrt Romeo.
    „Bitte, Romeo, was ist denn schief gelaufen? Ich meine, du und ich – es war doch so schön.“
    „Stimmt, es WAR schön.“
    „Aber – wieso kann es nicht so weitergehen? Ich hab mich doch nicht verändert, nur weil ich nicht mehr humpeln muss.“
    Romeo wirft einen Blick in das stille Treppenhaus, öffnet die Tür weiter und zieht mich in seine Wohnung. Hinter mir schiebt er die Tür zu und lehnt sich dagegen.
    „Was meinst du mit weitergehen? Soll ich so lange dein Kuschelersatz sein, bis dein Mr. Right kommt?“, fragt er bitter.
    „Also geht es doch darum, dass dir das Ficken fehlt“, flüstere ich niedergeschlagen.
    „Ficken? Verdammt, als wenn es daran hinge. Nein, selbst wenn du es überhaupt nicht mögen würdest und es mir deshalb verweigerst, darum geht es hier nicht.“
    „Aber – worum geht es dann?“
    „Herrgott noch mal“, flucht Romeo, fährt sich durchs Haar und dann spuckt er mir entgegen: „Ich bin kein Trostpreis, ich will der Hauptgewinn sein. Verpiss dich und

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