Julia(n) an Kruecken
ins Laken falle, Romeo auf mich drauf.
Nach einer Weile rollt er sich von mir runter und dreht mich herum, so dass wir uns ansehen können. Ich streiche ihm die Haare nach hinten und lächle vorsichtig. Noch ist alles so neu und ungewiss. Romeo stupst mit seiner Nase gegen meine und lächelt zurück.
„Ich und du – ein Paar?“
„Bitte“, flüstere ich heiser.
„Oh ja“, murmelt er verträumt und seine Fingerspitzen streifen über meine Wange, den Hals, die Brust und den Arm.
„Ich liebe dich“, wispere ich und warte ängstlich auf seine Erwiderung.
„Ich liebe dich schon länger“, sagt mein Schatz.
„Nein, ich hab mich gleich in dich verguckt“, trumpfe ich auf.
„Ich war schon in dich verliebt, als ich dich noch gar nicht kannte“, setzt Romeo eins obendrauf.
„Spinner“, flüstere ich und möchte das Glück, das in meinem Magen herumfuhrwerkt, am liebsten für immer einfangen.
„Selber“, brummt Romeo und zieht mich konsequent in eine innige Umarmung. „Es hat verdammt wehgetan, als du mir sagtest, du willst auf den Richtigen warten. Als käme ich überhaupt nicht infrage.“
„Ich konnte doch nicht ahnen, dass ein toller Mann wie du…“, wispere ich und werde sofort mit einem Kuss unterbrochen.
„Du bist irre. Du bist hier der tolle Kerl und ich nur gewöhnlich.“ Romeo lächelt mich verliebt an.
Klar, er ist blind vor Gefühl. Ich grinse frech.
„Okay, dann bin ich der geile Hecht und du das Mauerblümchen“, spotte ich und wühle meine Finger in seine Mähne, „Geile Hechte wollen aber auch mal oben liegen.“
Jetzt entgleisen Romeos Gesichtszüge leicht, doch schnell hat er sich wieder im Griff.
„Klar darfst du nach oben und mich reiten.“
Er lacht und ich stimme ein, denn wirklich ernst ist meine Forderung nicht gemeint. Irgendwann wird er mich schon ranlassen.
In dieser Nacht schlafen wir nicht viel. Schlummern wechselt sich ab mit Neckereien und erneuten Lustattacken. Dennoch sind wir, als der Morgen graut, aufgedreht und immer noch nicht müde. Romeo grinst verklärt und kann die Finger einfach nicht von mir lassen, ich nicht von ihm. Das wird hart, wenn der Berufsalltag mich zurückerobert. Ob wir es überstehen werden?
Epilog
„Schatz, du musst aufstehen“, flüstert mir Romeo ins Ohr, dabei lässt er die Zunge in die Muschel gleiten und entlockt mir ein Stöhnen.
„Gleich“, nuschele ich und ziehe ihn auf mich rauf.
Romeo lacht, doch gleich darauf vergeht ihm das, als ich seinen Schwanz packe, massiere und dann gegen meinen Anus drücke. Ein kurzer Ruck und schon gleitet er in mich rein. Wie immer in diesem Moment, hält er die Luft an und ich auch. Es ist, als würden wir verschmelzen, dabei gucken wir uns mit aufgerissenen Augen an. Romeos Lippen bewegen sich und ich weiß, was er sagt, ohne es zu hören. Die drei Worte sind es, die er mir auch, während er sich heftiger bewegt, immer wieder zuraunt, bis zum Finale. Er macht die Augen nicht zu, lässt mich dabei sein wenn er abhebt und dafür nehme ich ihn gleich darauf mit. Keuchend und verschwitzt lässt uns die Lust zurück, irrsinnig glücklich wie am ersten Tag. Dabei ist es doch schon ein Jahr, das wir zusammen sind.
„Jetzt musst du aber wirklich aufstehen“, brummt Romeo wenige Minuten später.
Mein aufmerksamer Schatz! Ich lache leise und küsse seine wunderschönen Lippen wund, bevor ich die Beine aus dem Bett schwinge.
„Mein Chef weiß, dass ich später komme, keine Sorge“, verkünde ich und laufe ins Bad.
Ich gehe jetzt immer spät ins Büro, dafür mache ich früh Feierabend. Damit kann ich leben und mein Arbeitgeber auch, denn ich leiste meine Arbeit trotzdem. Das liegt an dem Elan, den mir Romeos Liebe verleiht.
Die Skizzen von ihm habe ich begonnen, in Öl umzusetzen. Inzwischen hängen schon ein paar der Bilder an den Wänden. Romeo lacht manchmal und meint, wenn mal Fremde kämen, sie würden denken, wir wären schwul, weil so viele Akte von ihm herumhängen. Nein, wie kommt er denn auf den Gedanken?
ENDE
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