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Julius Lawhead 2 - Flammenmond

Julius Lawhead 2 - Flammenmond

Titel: Julius Lawhead 2 - Flammenmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pax Rebekka
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komm zu mir, wir können uns unterhalten, während du bastelst.«
    »In dein finsteres Loch?«
    »Ich lasse Lampen holen, so viele du brauchst, Liebes.«
    Sie dachte an ihre Mutter. Amber hatte schon das letzte Wochenende in der Zuflucht der Vampire verbracht. Für diesen Samstag hatte sie Charly versprochen vorbeizukommen und mit ihr zu Frederiks Grab zu fahren.
    »Du kannst sie am Nachmittag besuchen, Amber.«
    »Julius, pfusch nicht in meinen Gedanken rum!«
    »Entschuldige«, hauchte er gekränkt.
    Amber fühlte, wie er sich zurückzog und die magische Verbindung der Siegel schloss, als zöge er vorsichtig Türen zu, peinlich darauf bedacht, kein Geräusch zu verursachen.
    Prompt hatte sie ein schlechtes Gewissen. Aber wie sollte sie auch gelassen bleiben, wenn er sich seit Wochen ständig in ihren Kopf einschlich! Sie hatte das Gefühl, keinen einzigen Moment des Tages mehr alleine zu sein. Amber hatte zwar gelernt, sich vor derlei Überfällen zu schützen, doch noch musste sie diesen gedanklichen Schutzwall bewusst aufrichten, und an Tagen wie diesem vergaß sie es leider viel zu oft.
    Rasch zog Amber einen weißen Tonblock aus dem Regal, schnitt sich ein Stück ab und wickelte es in Frischhaltefolie. Als sie kurz darauf die Werkstatt verließ und die Tür abschloss, war die Freude über die unverhoffte Chance zurück. Sie strahlte über das ganze Gesicht und ließ sich auch vom irritierten Blick der Dame aus dem Nachbarhaus nicht davon abbringen.

    In meinen Körper zurückzukehren war jedes Mal aufs Neue ein Schock.
    Zehn Wochen und zwei Tage waren vergangen, seitdem mein Meister mich in einen Sarg verbannte. Sechs schwere Eisenriegel und eine Kette mit Silberlegierung hielten mich davon ab, mein Gefängnis zu sprengen.
    Das war die Strafe für meinen Ungehorsam, für den Hochmut, meinem Meister einen Vampir aus seinem Clan zu rauben. Ich hatte es verdient, da war ich mir sicher. Aber ich hatte mit Tagen und Wochen gerechnet, niemals mit über zwei Monaten.
    Mein Körper gewöhnte sich an die Gefangenschaft und hielt eine Art Winterschlaf. Der Hunger war da, doch er brannte schon lange nicht mehr. Am Anfang hatte er mich fast wahnsinnig gemacht, wütete und zerrte an mir, jetzt war er zu einem dumpfen Schmerz zusammengeschrumpft, der als kleine, steinerne Kugel in meinen Eingeweiden lag und den Tag meiner Freilassung ersehnte.
    Wenn ich über meine Arme und Brust tastete, fühlte ich die ausgetrockneten Muskeln wie zähe Drähte unter der Haut.
    Eine Tür knarrte. Flüsterleise Schritte, deren Klang mich schon mein gesamtes Dasein begleitete, huschten über den Parkettboden. Die nahende Magie war gleichsam vertraut, Treueeide, die ich geleistet hatte, entflammten zum Leben. Der Besucher war Curtis Leonhardt, mein Meister. Sein erster Gang nach dem Aufwachen führte ihn immer zu meinem Gefängnis.Er strich über den Sarg, und es fühlte sich an, als berührte er meinen Kopf.
    »Guten Abend, Julius«, sagte er freundlich.
    »Meister« , entgegnete ich in Gedanken. Meinen verdorrten Stimmbändern verständliche Laute zu entlocken war unmöglich.
    »Dein Herz schlägt nicht.«
    Das hatte ich noch gar nicht bemerkt. So weit war es also schon gekommen.
    Curtis kniete sich hin, und dann regnete auch schon warme Lebenskraft zu mir hinab. Die Kälte in meinen Gliedern wich nur langsam. Ich öffnete die Augen.
    Der Anblick war der gleiche wie in den letzten Wochen und Monaten: totale Finsternis. Panik kochte in mir hoch und stemmte sich gegen Curtis’ Energie.
    »Bitte, lass mich frei. Ich verspreche, mich nie wieder gegen dich zu stellen.«
    Die tröstende Kraft verschwand mit einem Schlag. Ich hörte, wie er aufstand.
    »Noch nicht, Julius!«
    »Warum? Ich habe doch alles bereut. Es tut mir leid. Geh nicht weg!«
    Meine Finger kratzten über das zerrissene Innenfutter, während meiner Kehle heisere Zischlaute entwichen. Curtis verschwand. Er verschwand immer, sobald unser Gespräch diesen Punkt erreichte. Die Tür schlug zu, und er war fort.
    Ich beruhigte mich schnell wieder. Wenn ich eines in den letzten Wochen gelernt hatte, dann wie ich meinen Körper zur Ruhe zwingen konnte. Es war unmöglich, dem Sarg zu entkommen.
    Die Polsterung und die Seide hingen bereits in Fetzen. An vielen Stellen hatte ich das blanke Holz freigelegt, Späne herausgekratzt, bis meine Hände nur noch blutige Klumpen waren. Sie waren nur langsam geheilt, ohne frisches Blut, und auch das war mir eine Lehre gewesen.
    Ich schob meinen Kopf

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