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Jungs auf Skype - Körzdörfer, B: Jungs auf Skype

Jungs auf Skype - Körzdörfer, B: Jungs auf Skype

Titel: Jungs auf Skype - Körzdörfer, B: Jungs auf Skype Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bärbel Körzdörfer
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sorry, alter!
     
    Victor: hallo?
     
    Jens: sie ist tot!

    Victor: … shit!
     
    Jens: sie hat mir noch ins ohr geflüstert hat: folge deinem herzen! wollte ich dir weitergeben, waschlappen.du machst jetzt genau das gegenteil und benutzt mich auch noch, um deinen schwachsinn vorzubereiten … du kannst mich mal!
     
    Victor: mann, ich versteh ja, dass du traurig bist. dass mit deiner großmutter tut mit leid, musst mich aber deswegen nicht anpampen …
     
    Jens: nenn sie nicht immer großmutter, idiot. sie ist einfach meine OMA!
     
    Victor: sorry, bei uns durfte man nicht oma sagen …
     
    Victor: hey, lass es raus, aber bitte nicht so. ich kann nicht anders. ich weiß keinen anderen weg. ich könnte ganz ausziehen, aber das kann ich meiner mutter nicht antun …
     
    ***
     
    Victor: hey, was macht eigentlich dein bein?
     
    ***
     
    Victor: hast du louisa gesehen?
     
    ***
     
    Victor: ich habe noch ne idee für deinen vater. er sollte mal an die typen von manufactum fotos von seinen möbeln mailen. das ist ein super versandhandel für ungewöhnliche u natürliche dinge. meine mutter hat dort ganz viel bestellt, ich wette, die wären begeistert von seinen möbeln!

    ***
     
    Victor: bin gestern hier durch die straßen gelaufen. berlin ist echt megaentspannt. die typen sehen viel witziger aus als bei uns in hamburg, bunter. cooler. in der oranienburger straße gibt es ein fast verfallenes haus, in dem nur junge leute leben. tacheles heißt es. sie malen dort, machen abgefahrene figuren aus blech. es gibt auch einen fotografen, der seine bilder hier verkauft. und ein café, dazwischen viele frei laufende hunde. und alles ist billiger in berlin. an den straßenecken stehen typen mit einem grill vorm bauch: currywurst für 1,20. ne flasche cola für 80 cent. du musst mich unbedingt besuchen … sicher kannst du auch bei meinem onkel schlafen, er ist wirklich nett

    ***
     
    Victor: was machst du?
    wie sind deine ferien?
     
    ***
     
    Victor: hab versucht, dich auf dem handy zu erreichen. ist natürlich mal wieder aus! nicht aufgeladen? der klassiker bei dir!

    ***
    Victor: mann, jens! noch 3 jahre schule. das schaffen wir schon. ich verspreche dir, ich schreib dir jeden tag mindestens 1.000 zeichen aus bayern
     
    ***
     
    Victor: hallo!? i think my pig whistles
     
    ***
     
    Victor: jens, es reicht! seit 3 tagen schicke ich dir messages und du antwortest nicht. hör endlich auf damit!
     
    ***
     
    Victor: haaaallllooooooo

    ***
     
    Victor: ich dreh langsam durch …
     
    ***
     
    Victor: bist du verreist? beerdigt ihr deine OMA in israel? oder ist was passiert?
     
    Jens: nee!
     
    Victor: na, endlich. ein LEBENSZEICHEN. hey, was geht?
     
    Jens: guck in deine mails, hab dir was geschickt

    ***
     
    Jens: hat es dir die sprache verschlagen? was ist?
     
    Victor: mann, das ist super persönlich. warum zeigst du mir den brief?
     
    Jens: vielleicht gibt es doch so was wie ein leben nach dem tod. meine oma hätte gewollt, dass ich dir den brief zeige. sieh es als botschaft aus dem jenseits …
     
    Victor: du bist echt krass drauf. aber mir brauchst du nichts zu erzählen, mann: du stehst unter schock! Jens: verstehst du, was sie meint?
     
    Victor: klar. das leben ist ein abenteuer. deshalb bin ich in berlin …
     
    Jens: und was ist mit deiner inneren stimme? sie sagt, du willst fotograf werden. sie sagt: hör auf, dich bei deinen eltern einzuschleimen! vergiss internat und wirtschaftsstudium!

    Victor: ich habe keine innere stimme mehr, ich kann sie nicht mehr hören, es ist vorbei. ich kann nicht zurück nach hamburg, ich gehe nach den ferien nach bayern! ich habe es meiner mutter versprochen
     
    Jens: feigling!
     
    Victor: du verstehst das nicht
     
    Jens: ja, da hast du recht :-e
     
    Victor: hey, ich darf immerhin in berlin bleiben. mein onkel hat meinem vater einen brief
     geschrieben. mein vater erlaubt mir, die 6 wochen bei ihm zu bleiben. jetzt, da meine eltern wissen, dass ich aufs internatgehe, werden sie mich hoffentlich erst mal in ruhe lassen … ich mail dir den brief!

    Jens: cooler typ, dein onkel … der hätte sich prima mit meiner oma verstanden
     
    Victor: klar, aber du kennst doch meinen vater, der wird bestimmt nicht auf seinen bruder, den versager, hören. na, mal abwarten, ich bleibe erst mal in berlin!
     
    Jens: you look too black!
     
    Victor: everything in the green area
     
    Jens: muss schluss machen, bin mit manou verabredet
     
    Victor: frag sie nach louisa …
     
    Jens:

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