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Jungs zum Anbeißen

Jungs zum Anbeißen

Titel: Jungs zum Anbeißen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mari Mancusi
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weiterleben.
    »Yeah, yeah« antworte ich schließlich und suche Zuflucht im Sarkasmus, um seine Gefühle abzuwehren. »Wie auch immer.« Erpicht darauf, das Thema zu wechseln, springe ich aus meinem Sessel auf und gehe auf die Tür zu, durch die Llewellyn verschwunden ist. Ich lege ein Ohr an das Holz. (Sind Druiden nicht angeblich eins mit den Bäumen und von daher gegen Dinge, die durch deren Dahinscheiden geschaffen wurden, wie zum Beispiel Holztüren? Es wäre so, als würde ein Hindu an einer Kuh kauen oder meine vegetarische Mom Lederpumps tragen.)
    »Es geht um eine Million Pfund, Kumpel!«, erklärt soeben eine Stimme auf der anderen Seite. Eine Stimme, die bemerkenswerte Ähnlichkeit mit der Llewellyns hat, sollte dieser Worte wie Kumpel benutzen, was ich bis zu diesem Augenblick für höchst unwahrscheinlich gehalten hätte. »Ist das geil oder was?«
    »Yeah, aber wir sollten doch eigentlich die Hüter sein und so weiter«, wendet eine andere Männerstimme ein. »Du weißt schon. Heilige Mission und der ganze Kram.«
    »ZumTeufel damit, Kumpel. Weißt du, was für eine Wohnung wir in London für eine Million Pfund kriegen könnten? Wir könnten jeden Abend im Pub rumhängen, Bier kippen, im Fernsehen Fußball gucken und scharfe Vögelchen aufreißen. Das wär total irre.«
    Hm, irgendwie gewinne ich den Eindruck, dass er nicht von Amseln und Rotkehlchen redet. So viel zum Naturburschen und seinen heiligen Gelübden. Tatsächlich bin ich sogar ein wenig enttäuscht. Aber wenn ich auf dieser verrückten Vampirreise eins gelernt habe, dann, dass niemand wirklich so ist, wie man es sich vorgestellt hat. Und der Umstand, dass sich der in die Jahre gekommene Anführer eines uralten Druidenordens in diesem Fall als geldgieriger Hooligan erweist, kommt uns natürlich gewaltig zugute.
    »Also schön«, erwidert die andere Stimme. »Aber wenn wir ihnen den Gral zeigen, dann nur ganz kurz. Sozusagen eine Rein-Raus-Geschichte, bevor die anderen von ihrem Festivalkater erwachen und wir die Knete mit ihnen teilen müssen.»
    »Wie wahr.«
    Ich springe zu meinem Sessel zurück, gerade rechtzeitig, bevor »Llewellyn« (BTW: Ich bin inzwischen ziemlich überzeugt, dass das ein falscher Name ist; in Wirklichkeit heißt er wahrscheinlich Bob oder so) mit seinem königlichsten, zeremonie llsten Gehabe durch die Tür tritt.
    Haha.
    »Brave Menschen der Erde«, beginnt er und spricht jetzt wieder, als sei er ein Mitglied des Ensembles des Herrn der Ringe. »Ich bin von meiner Beratung mit der Guten Mutter, die einst die Erde selbst aus ihrem Schoß gebar, zurückgekehrt.«
    Ich unterdrücke ein Kichern. Yeah. Gute Mutter, auch bekannt als mein Kumpel in der Küche, ein feiner Unterschied.
    »Und?«, hakt Magnus nach. »Und sie hat. . .« Er legt eine dramatische Pause ein. Ehrlich, diese Druiden sind fast so schlimm wie die Gothics. »... entschieden, Euch Eure Bitte zu gewähren. Da Eure Mission dazu dient, das Blut einer Jungfrau zu reinigen und zu erlösen, einer Jungfrau, die auf grausame Weise von einem verdammten Geschöpf der Anderen Welt aus dem Zustand der Unschuld herausgerissen wurde.«
    Okay, mir ist klar, dass seine Ansprache totaler Mist ist, aber bitte schön, warum zum Teufel weiß jeder, dass ich noch Jungfrau bin? Wirklich, das wüsste ich gern. Habe ich einen Stempel auf der Stirn, den ich nicht sehen kann?
    Einen geheimen Handschlag, den ich nicht kenne?
    »Bitte, sagt der Guten Mutter, dass wir ihr ewig dankbar sein werden für ihre ungeheure Großzügigkeit«, erklärt Magnus, bevor ich dem Druiden sagen kann, dass er aufhören soll, mit dem J-Wort so um sich zu schmeißen.
    Der Vampir hält plötzlich eine Brieftasche in der Hand, die mir vorher nicht bei ihm aufgefallen war. »Und dass ich hoffe, dass dieser kleine Tribut ihr helfen wird, ihre guten Werke fortzusetzen.«
    Oder es zwei Burschen aus dem Ort ermöglichen wird, nach Herzenslust zu trinken und zu vögeln, aber hey, mir soll's recht sein. Llewellyn nimmt die Brieftasche entgegen und aus seinen Augen leuchtet die Habgier, als er sie öffnet. Darin liegen haufenweise Geldscheine mit großen Zahlen darauf.
    »Heilige Sch. . .«, beginnt er und reißt sich dann zusammen.
    »Ja, dieser Tribut wird der Göttin sehr willkommen sein.«
    Er klappt die Geldbörse zu und informiert uns, dass er bald zurück sein werde. Dann verschwindet er wieder in die Küche.
    Magnus und ich tauschen einen erheiterten Blick. »Ich glaube nach wie vor, dass er sich

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