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Jungs zum Anbeißen

Jungs zum Anbeißen

Titel: Jungs zum Anbeißen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mari Mancusi
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schlichteste aller Kelche ist.
    Nun, lasst es euch von mir gesagt sein, das ist ein weiterer klassischer Hollywoodirrtum. Zum einen scheint der Raum, in dem wir uns jetzt befinden, ganz und gar aus Gold gemacht zu sein. Goldener Boden. Goldene Decke. Goldene Wände. Und da steht nur ein einziger Kelch. Ein einziger Heiliger Gral. Und so sehr man seine Fantasie auch strapaziert, schlicht könnte man ihn auf keinen Fall nennen. Er ist an einem massiven Stein befestigt, wie Llewellyn es erzählt hat, und es ist der kunstvollste Kelch, der mir je unter die Augen gekommen ist. Er ist aus Gold. Mit Juwelen drauf. Ein verdammt fantastisches Teil, dieser Heilige Gral.
    »Der Gral«, sagt Llewellyn mit einer schwungvollen Gebärde. Ich blicke zu Magnus hinüber, um meiner Aufregung Luft zu machen. Ich stelle fest, dass er plötzlich kübelweise schwitzt. Er schwitzt buchstäblich Blut, wenn du es einmal so wörtlich nehmen willst. Außerdem geht sein Atem stoßweise und sein Gesicht ist leichenblass.
    »Ist alles okay mit dir?«, frage ich. So erregt habe ich ihn nicht mehr gesehen, seit ich ihn an jenem ersten Abend mit dem Kreuz aufgezogen habe ... Das ist es! Die Nähe eines so starken religiösen Objekts muss ihn in den Wahnsinn treiben. Armer Kerl.
    »Mir geht es . .. gut«, sagt er mit gepresster Stimme. »Hol ... einfach ... das Blut.«
    Llewellyn zieht zwei durchsichtige Phiolen aus einer Tasche in seinem Gewand und tritt vor den Gral hin. Magnus gibt ein leises, ersticktes Geräusch von sich und ich drücke seine Hand. Wenn ich gewusst hätte, wie sehr ihm das hier zu schaffen machen würde, hätte ich vorgeschlagen, allein hinzugehen.
    Ich wende mich wieder zu Llewellyn um und beobachte, wie er die Phiolen in den Kelch taucht und mit einer dunklen roten Flüssigkeit füllt. Dann versiegelt er jede Phiole und gibt eine davon mir und die andere Magnus.
    »Moment mal, Magnus kann nicht...«, beginne ich. Ich möchte nicht, dass die Phiole seine Hand verbrennt oder so. »Mit mir ist alles in Ordnung, Sunny«, sagt Magnus und nimmt die Phiole entgegen. »Sie ist versiegelt.«
    Oh. Hm, wer konnte das wissen? Ich drehe die Phiole in der Hand um. »Dieses Ding ist nicht besonders zerbrechlich, oder?«, frage ich. »Denn es würde total nerven, wenn ich es den ganzen Weg bis nach Hause schaffen würde und dann irgendeinen Unfall damit hätte.«
    Llewellyn schüttelt den Kopf. »Sie ist aus Kristall gemacht und sehr dick und stark. Und ich habe jedem von euch eine Phiole gegeben, für den Fall, dass es zu einem unglückseligen Missgeschick kommen sollte.« Nun, es war nett von ihm, an einen Notfallplan zu denken. Aber hey, wir haben dem Burschen gerade eine Million Pfund gegeben, daher können wir wohl einen guten Service erwarten.
    »Klasse.« Ich stopfe die Phiole in meine Blusentasche. »Dann wären wir hier also fertig?« Ich werfe einen letzten Blick auf den Gral und wünsche mir, ich hätte mein Fotohandy mitgenommen. Ich hätte das Foto an ein Museum verkaufen und damit die Million zurückgewinnen können, die wir gerade ausgegeben haben. Ähm, das heißt, die Million, die Magnus ausgegeben hat.
    »Kommt, lasst uns den heiligen Ort verlassen«, sagt Llewellyn und steuert auf die Tür zu. »Es sieht so aus, als bereite er deinem Freund große Schmerzen.«
    Er hat recht. Armer Magnus. Wir sollten hier verschwinden.
    und zwar pronto, bevor er einen Schlaganfall kriegt oder so was. Also folge ich Llewellyn hinaus und wir gehen durch den Flur zurück. Ich stelle fest, dass mein Herz abermals hämmert. Diesmal hat es jedoch nichts mit Klaustrophobie zu tun. Diesmal hämmert es vor Freude.
    »Wir haben es geschafft!«, flüstere ich Magnus zu und ziehe ihn kurz an mich. »Ich werde wieder ein Mensch!«
    Also, warum wirkt der Vampir nicht besonders glücklich?

Danke für die Erinnerungen
    Der Rückweg in das gute alte Amerika verläuft ereignislos.
    Tatsächlich schlafe ich die meiste Zeit und wache erst auf, als das Flugzeug bereits wieder landet. Wahrscheinlich hätte ich noch länger geschlafen, hätte Magnus mich nicht geweckt und zur Eile gedrängt.
    »Über dem Atlantik war ein Sturm«, erklärt er. »Deshalb hat die Reise länger gedauert als sonst. Wir haben nur wenig Zeit, um vor Sonnenaufgang nach Hause zu fahren.«
    Ich nicke und reibe mir den Schlaf aus den Augen. »Okay«, antworte ich. Magnus reicht mir eine Plastikflasche. »Frühstück«, sagt er.
    »Du kannst hier essen oder unterwegs.«
    Ich nehme die

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