Jungs zum Anbeißen
ich jetzt nicht in diesem Schlamassel stecken.
Magnus verneigt sich. »Ich bin mir durchaus bewusst, dass ich ein verdammtes Geschöpf der Nacht bin, Mylord. Ich habe jedoch ein Anliegen, bei dem ich Eure Hilfe zu finden hoffe. Und ich darf Euch vielleicht daran erinnern, dass dies nicht das erste Mal wäre, dass unsere beiden Konfessionen zu einem edlen Zweck zusammengearbeitet haben.«
»Ihr sprecht wahr.« Gandalf zieht die Tür weit auf. »Tretet ein, mein Sohn.«
Mm. Also haben die Druiden und die Vampire in der Vergangenheit schon mal unter einer Decke gesteckt? Ich fragen mich, worum es dabei wohl gegangen sein mag. Ich meine, auf der einen Seite stehen da die Druiden, die naturliebende Baumumarmer sind. Dann wären da die Vampire, die gern Blut trinken und es sich in luxuriösen, unterirdischen Palästen zu gut gehen lassen. Keine allzu große Gemeinsamkeit, soweit ich das beurteilen kann. Aber hey, was weiß ich schon?
Wir treten in das Haus und gehen durch einen schmalen Flur in einen hübschen kleinen Salon. Gandalf (der sich als Llewellyn der Pendragon vorstellt, was offenbar eine Art Führungsamt in der Druidenwelt ist), lädt uns ein, Platz zu nehmen, und fragt, ob wir gern »ein Tröpfchen Tee« hätten.
»Obwohl mir bewusst ist, dass dies nicht das Getränk Eurer Wahl wäre«, sagt er augenzwinkernd zu mir. Uh. Der Druidenopa versucht doch nicht etwa, mich anzumachen, oder?
Nachdem wir ihm erklärt haben, dass Tee cool wäre und wir am liebsten gleich zur Sache kämen, lässt sich der alte Druide in einen der Sessel sinken, beugt sich vor, stützt die Ellbogen auf die Knie und erklärt, er sei begierig, unsere Bitte zu hören.
Also gibt Magnus ihm einen Überblick über die Ereignisse.
Meinen versehentlichen Biss. Dass er versucht habe, die Transformation umzukehren. Dass nur ein Tropfen reinen Blutes aus dem Heiligen Gral das bewerkstelligen könne und bla, bla, bla.
»Ich verstehe«, sagt Llewellyn, als Magnus fertig ist. »Und Ihr steht unter dem Eindruck, dass wir wüssten, wo der Gral vergraben liegt.«
»Ich hatte gehofft«, pflichtet Magnus ihm bei, »dass Ihr so freundlich sein würdet, uns dorthin zu führen.«
»Seit einem Jahrtausend hat die Göttin selbst uns zu Hütern des Grals bestimmt«, erwidert Llewellyn mit kalter, förmlicher Stimme. »Dies ist eine Aufgabe, die wir sehr ernst nehmen. Es wäre Blasphemie, einem unreinen, untoten Wesen zu erlauben, in die Nähe des heiligen Kelchs zu gelangen.«
Bei seinen Worten rutscht mir das Herz in die Hose. Oh, toll. Er wird sich also querstellen, ja? Wer hätte das
gedacht. Wir kommen so weit und dann dreht man uns den Hahn ab. Ich weiß einfach, dass ich dazu verdammt bin, für alle Zeit als Untote auf Erden zu wandeln. Wirklich geil.
»Ich verstehe«, sagt Magnus. »Obwohl ein kleiner Tribut an die Göttin, die große Erdmutter, sie vielleicht ein wenig milder stimmen würde, was ein solches Vergehen betrifft.«
Llewellyn runzelt die Stirn. »Wagt Ihr es, mich zu bestechen, Vampir?«, fragt er wütend. »Ihr solltet es besser wissen. Unser Orden gründet sich auf Liebe und Natur und Reinheit. Wir sind keine Mietlinge, die sich mit etwas so Gewöhnlichem wie Münzen kaufen lassen.«
»Ich spreche von einem Tribut von einer Million Pfund«, fügt Magnus mit gelassener Stimme hinzu.
Mir klappt der Unterkiefer herunter. Llewellyn geht es genauso, obwohl er den Mund hastig wieder schließt. »Lasst mich ...« Er räuspert sich. »Lasst mich in unserem Heiligen Heim Zwiesprache mit der Göttin suchen. Ich werde in Bälde mit einer Antwort für euch zurückkehren.«
Er erhebt sich von seinem Platz und verlässt den Raum. Sobald er fort ist, dreht Magnus sich zu mir um. »Lektion Nummer eins. Jeder hat seinen Preis«, sagt er.
»Selbst jene, die mit der Natur kommunizieren, müssen Miete zahlen und auf dem Markt Essen kaufen.«
Ich kichere. »Aber eine Million Pfund, Mag?«, frage ich.
»Das ist eine Menge Geld. Fast zwei Millionen Dollar, wenn ich den Umrechnungskurs richtig im Kopf habe. Bist du dir sicher, dass du eine Million Pfund weggeben willst?«
»Du bist es wert.«
Da. Was soll ich darauf erwidern? Ich komme nicht damit klar, wenn er solche Sachen sagt. Ich meine, in einer Hinsicht gefällt es mir. Mich überlaufen dann immer diese herrlich gruseligen Schauder. Aber in einer anderen Hinsicht ist mir klar, dass es gefährlich ist. Ich darf seinem Charme nicht erliegen. Ich muss mein eigenes Leben
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