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Jungs zum Anbeißen

Jungs zum Anbeißen

Titel: Jungs zum Anbeißen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mari Mancusi
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Menschlichkeit geopfert, nur weil ich fand, dass ein Vampir ohne sein Hemd einfach süß aussah.
    Okay, ich reagiere hier ein wenig extrem, aber du verstehst schon.
    »Können wir nicht später reden?«, flehe ich. »Ich möchte wirklich zuerst nach dem Gral suchen.«
    Magnus macht ein langes Gesicht. Ich kann seine Enttäuschung deutlich sehen. Aber er nickt nur. »Gut«, kommt seine einsilbige Antwort.
    Er steigt aus dem Bett und geht beim Anziehen reichlich grob mit seinen Sachen um. Gibt mir ohne viele Worte zu verstehen, dass er sauer ist wegen meiner Ausweichmanöver.
    Hm, Pech. Da muss er durch. Ich brauche dieses Gralsblut. Das ist im Augenblick für mich Priorität Nummer eins. Beziehungsgespräche können später kommen.
    Kurz darauf, nachdem wir geduscht und gespeist haben (frag nicht, ich will nicht darüber reden!), sind wir wieder auf dem Weg nach Glastonbury, in einer dahinrasenden Limousine, die auf der falschen Straßenseite fährt. Keiner von uns sagt ein Wort. Beide starren wir aus dem Fenster, um es zu vermeiden, einander ansehen zu müssen. Wir nähern uns den Außenbezirken der Stadt. Diesmal gibt es jedoch keine Straßensperren und keine verrückten, betrunkenen Teenager, die uns von unserer Mission abhalten. Diesmal können wir direkt bis zur Hauptstraße der wieder schläfrig gewordenen kleinen Stadt in den Hügeln fahren.
    Wir steigen aus der Limousine und geben dem stets geduldigen Fahrer die Anweisung, auf uns zu warten. Ich sehe mich um.
    Das Städtchen ist absolut zauberhaft - das stereotype kleine englische Dorf mit Pubs und Kunstgalerien und gemütlichen Teestuben. Natürlich haben alle Läden für den Tag dichtgemacht. (Bis auf die Pubs, die gerammelt voll sind mit Einheimischen. Sie feiern wahrscheinlich die Tatsache, dass sie das verdammte Festival wieder für ein Jahr hinter sich gebracht haben.)
    Ich wirbele herum und nehme alles in mich auf. »Das ist so wunderschön! Ich liebe solche malerischen kleinen Städte.»
    Ich spähe in ein verdunkeltes Fenster. »Es wäre so cool, mal tagsüber herzukommen und mich richtig umsehen zu können.«
    »Nun, wenn wir nicht einen Zahn zulegen, wirst du diesen Luxus vielleicht nie wieder genießen können«, ruft Magnus mir in einem vollkommen ungerechtfertigt verschnupften Tonfall ins Gedächtnis. Oje. Was für eine Laus ist ihm über die Leber gelaufen und dort eingegangen?
    »Okay, okay« , sage ich und wende mich von dem Schaufenster ab, um Magnus die Straße hinunter zu folgen, die von hohen, Stadthäusern gesäumt ist. »Wohin gehen wir überhaupt?«
    »Hierhin« antwortet Magnus und bleibt abrupt vor einer der nichtssagenden Haustüren stehen.
    »Hierhin? Woher weißt du, dass es hier ist?« Ich kratze mich am Kopf. »Es sieht so aus wie jedes andere Haus, an dem wir gerade vorbeigekommen sind.«
    Magnus zeigt auf den Messingklopfer an der Tür. »Die Tür trägt das Zeichen der Göttin«, informiert er mich. »Hier leben Druiden.«
    »Oh. Okay.« Halt einfach den Mund und stell keine blöden Fragen, Sunny . »Also werden wir einfach anklopfen und denjenigen, der uns öffnet, nach dem Gral fragen? Glaubst du, die wissen hier Bescheid? Glaubst du, sie werden es uns erzählen, wenn sie es wissen?«
    Magnus wirft mir einen Blick zu. Halt den Mund. Blöde Fragen. Klar. Ich werde mir einfach diesen hübschen Blumenkasten hier besehen.
    Der Vampir greift nach dem Messingklopfer und klopft zweimal kurz, dann zweimal lang. Ich würde ihn gern fragen, ob dies ein geheimer Druidencode ist, aber ich habe meine Lektion gelernt, was die Sache mit den blöden Fragen betrifft.
    Wenige Sekunden später öffnet sich die Tür mit einem vernehmlichen Knarren und ein verhutzelter alter Mann mit einem langen grauen Bart streckt den Kopf heraus. Ich starre ihn an. Er sieht genauso aus wie Gandalf der Graue aus dem Herrn der Ringe . Wie cool ist das? Nach dem enttäuschenden Auftritt der Jägerin und des Vampirführers Lucifent ist hier endlich mal jemand, der meiner Vorstellung entspricht.
    »Kann ich Ihnen helfen?«, fragt der Mann mit einer tiefen knurrigen englischen Stimme.
    »Wir erbitten eine Audienz beim Pendragon«, antwortet Magnus. »Können Sie uns helfen?« Gandalfs Augen werden schmal. »Was führt einen wie Euch zu unserem Orden? Ihr seid nicht von dieser Welt.«
    Wow. Er kann das feststellen, einfach indem er Magnus ansieht? Ich wünschte, diese Fähigkeit hätte ich auch gehabt, als ich dem Burschen das erste Mal begegnet bin.
    Dann würde

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