Jupiter
ohne sich vorzustellen, »aber Sheena scheint unauffindbar zu sein und…«
»Dieser Gorilla?«
»Ja. Sie ist nicht in ihrer…«
»Um diese Zeit macht sie gewöhnlich ihre Nachmittagsübungen in der Turnhalle. Haben Sie dort nachgesehen?«
Grant gaffte ihn an. »In der Turnhalle? Nein… ich wusste nicht…«
Der Mann vom Sicherheitsdienst drückte eine Nummer an seinem Telefon. »He, Ernie, ist der Affe bei dir?«
Grant konnte den Bildschirm des Telefons nicht sehen, hörte aber die Antwort: »Klar, sie spielt mit dem…«
»NOTFALL!«, dröhnte es aus dem Deckenlautsprecher. »ALLES PERSONAL DER MISSIONSLEITUNG SOFORT AUF DIE POSTEN!«
Die Stimme gehörte Dr. Wo. Er schien außer sich.
8. UNFALL
Grant raste zur Befehlszentrale und prallte mit Nacho Quintero zusammen, als beide gleichzeitig durch den schmalen Gang zu den Konsolen wollten. Normalerweise hätten sie beide über ihre Ungeschicklichkeit gelacht.
»Pass auf, estupido « , fuhr Quintero ihn an.
»Arsch mit Ohren«, knurrte Grant in sich hinein.
Ukara und Frankovic waren bereits an ihren Konsolen. Der große Wandbildschirm war dunkel, und Grant sah, dass auch die Datenanschlüsse alle leblos waren. Alle bis auf Wos: seiner leuchtete wie ein Weihnachtsbaum – beinahe nur grüne Lichter, obwohl mehrere bernsteingelb und eins leuchtend rot waren.
»Wo ist Dr. Buono?«, wollte Wo wissen. Seine kratzige Stimme bebte.
»Hier«, rief sie von der Tür und eilte zu ihrer Konsole.
»Wir erhielten die folgende Botschaft von Kapitän Krebs«, sagte Wo. Seine Finger bearbeiteten energisch die Tastatur.
Alle Bildschirme leuchteten auf. Grant war froh, dass die Antriebs-und Energiesysteme in Ordnung zu sein schienen. Zwei bernsteingelbe Kontrollleuchten, die übrigen grün.
Auf einmal ging der große Wandbildschirm an, und Krebs’ Gesicht erschien in fünffacher Lebensgröße, angespannt und besorgt. Oder vielleicht ängstlich, dachte Grant.
»Dr. Pascal ist zusammengebrochen«, meldete Krebs ohne Vorrede. »Sie klagte über Schmerzen in der Brust und verlor dann die Koordination ihrer Gliedmaßen. Innerhalb von zehn Minuten krümmte sie sich, erbrach Galle und verlor das Bewusstsein.«
Grant blickte zu Patti Buonos Arbeitsplatz. Die Ärztin saß mit besorgtem Stirnrunzeln über die Konsole gebeugt, wo mehr und mehr Kontrolleuchten rot glommen.
»Geben Sie die vollständigen medizinischen Ablesungen durch«, rief Buono. »Die Patientin könnte einen Herzinfarkt…«
»Sie kann Sie nicht hören«, sagte Wo. »Es ist eine Aufzeichnung von einer Datenkapsel.«
»Wann wurde die Botschaft aufgezeichnet?«
Wo blickte auf seinen Datenanschluss. »Vor einer Stunde und siebzehn Minuten.«
»Sind sie auf der Rückreise?«
»Ich weiß es nicht«, antwortete Wo. »Ich nehme es an.«
»Dann können wir nichts tun, bis wir wieder von ihnen hören.«
»Sie können Dr. Pascals Zustand diagnostizieren!«
Buono biss sich auf die Unterlippe. »Die hier angegebenen Daten reichen für eine Diagnose nicht aus. Was nützt es außerdem, wenn wir nicht mit ihnen sprechen können?«
»Was ist Pascal geschehen?«, verlangte Wo zu wissen.
Buonos Augen blitzten zornig, aber sie wandte sich wieder ihrer Konsole zu und sagte: »Es sieht wie Herzstillstand aus, aber es könnte auch ein nicht tödlicher Infarkt oder etwas ganz anderes sein. Ich kann auf der Basis dieser spärlichen Daten einfach keine definitive Diagnose stellen!«
»Was hat ihren Zusammenbruch verursacht?«, beharrte Wo.
»Ich weiß es nicht!«
»Könnte es eine Folge des hohen Drucks sein, dem sie ausgesetzt sind?«
»Ja«, sagte Buono. Es klang beinahe verzweifelt. »Aber es könnte genausogut mit dem Druck nichts zu tun haben.«
»Pah! So viel kann sich jeder Laie denken!« Frustriert schlug Wo mit der Faust auf seine Konsole.
»Die lebenserhaltenden Systeme sind alle im grünen Bereich«, meldete Frankovic in einem Versuch, die Spannung zu verringern. »Zumindest waren sie es, als Krebs die Datenkapsel abfeuerte.«
»Was nützt es?«, versetzte Wo. »Wenn Pascal ausgefallen ist, müssen wir wissen, warum.«
Ausgefallen? dachte Grant. Was für eine nüchterne Ausdrucksweise. Irene könnte tot sein, um Himmels willen.
Eine gelbe Leuchte begann auf Wos Konsole zu blinken: der Kommunikationsindikator. Er schlug sofort auf den Schalter.
Eine neue Darstellung erschien auf dem Wandbildschirm. Wieder war es Krebs, aber das Bild war körnig und gestreift von Interferenzen. Aber es war eine
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