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Jurassic Park

Jurassic Park

Titel: Jurassic Park Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Crichton
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einhalten. Von beiden Seiten wucherte dichter Dschungel bis an die Straße heran, doch bald müßten links der Strand und der Ozean auftauchen. Dieser verdammte Sturm, dachte er; der konnte alles vermasseln. Sollte Dodgsons Boot nämlich nicht am Dock warten, wenn er dort ankam, war der ganze Plan ruiniert. Viel Zeit hatte Nedry nicht, sonst würde man ihn im Kontrollraum vermissen, und das wichtigste an diesem Plan war es schließlich, daß er zum Ostdock fahren und in wenigen Minuten wieder zurücksein konnte, ohne daß jemand etwas bemerkte. Es war ein guter Plan, ein cleverer Plan. Nedry hatte ihn sorgfältig ausgearbeitet und jede Kleinigkeit bedacht. Der Plan würde ihm eineinhalb Millionen Dollar bringen; das waren zehn Jahreseinkommen steuerfrei und auf einmal, und das Geld würde sein ganzes Leben verändern. Nedry hatte sich nach allen Seiten abgesichert und war sogar so weit gegangen, daß er Dodgson in der letzten Minute zum Flughafen von San Francisco bestellt hatte mit dem Vorwand, er wolle das Geld sehen. In Wirklichkeit wollte Nedry eine Unterhaltung mit Dodgson auf Band aufnehmen und ihn dabei namentlich erwähnen. Nur damit Dodgson nicht vergaß, daß er Nedry noch den Rest des Geldes schuldete, legte er den Embryos eine Kopie des Bands bei. Nedry hatte wirklich an alles gedacht. Außer an diesen verdammten Sturm.
    Etwas huschte über die Straße, ein weißes Aufblitzen im Licht der Scheinwerfer. Es sah aus wie eine große Ratte. Einen fetten Schwanz hinter sich nachziehend, verschwand es im Unterholz. Ein Opossum. Erstaunlich, daß es hier überleben konnte. Man sollte doch meinen, daß die Dinosaurier ein solches Tier schnappen würden. Wo war das verdammte Dock?
    Er fuhr schnell und war bereits fünf Minuten unterwegs; eigentlich sollte er das Ostdock schon erreicht haben. War er irgendwo falsch abgebogen? Aber er hatte doch noch gar keine Gabelung gesehen. Also wann kam endlich das Dock?
    Es war ein Schock, als er um eine Kurve bog und plötzlich sah, daß die Straße an einer regennassen, grauen, fast zwei Meter hohen Betonbarriere endete. Er trat auf die Bremse, und der Jeep brach aus. Das Auto verlor die Bodenhaftung, schleuderte um die eigene Achse, und einen schreckensstarren Augenblick lang glaubte Nedry, gegen die Mauer zu knallen. Er kurbelte wie wild am Lenkrad, und der Jeep kam schlitternd zum Stehen, wenige Zentimeter vor dem Beton.
    Nedry ruhte sich einen Augenblick aus und lauschte dem rhythmischen Klicken der Scheibenwischer. Dann holte er tief Luft und atmete langsam wieder aus. Er sah die Straße hinunter. Offensichtlich war er irgendwo verkehrt abgebogen. Natürlich konnte er den Weg zurückfahren, aber das würde zu lange dauern. Er versuchte wohl besser erst einmal herauszufinden, wo er überhaupt war.
    Nedry stieg aus und spürte schwere Regentropfen auf seinen Kopf prasseln. Es war ein richtiger tropischer Sturm, und es regnete so heftig, daß es schmerzte. Er sah auf die Uhr. Sechs Minuten waren vergangen. Wo zum Teufel war er? Er ging um die Betonbarriere herum, und auf der anderen Seite hörte er durch das Geräusch des Regens hindurch das Rauschen von Wasser. Konnte das der Ozean sein? Während Nedry weiterging, gewöhnten sich seine Augen allmählich an die Dunkelheit. Dichter Dschungel auf allen Seiten. Regentropfen, die auf die Blätter prasselten.
    Das Rauschen wurde lauter, kam immer näher, und plötzlich blieb der Dschungel hinter ihm zurück, und er spürte, wie seine Füße in aufgeweichter Erde versanken. Vor sich sah er die dunklen Kräuselungen des Flusses. Der Fluß! Er war am Dschungelfluß! Verdammt, dachte er, an welcher Stelle des Flusses? Der Fluß war einige Kilometer lang. Er sah wieder auf die Uhr. Sieben Minuten. »Dennis, du hast ein Problem«, sagte er laut.
    Wie als Antwort kam aus dem Wald ein leiser eulenähnlicher Schrei. Nedry bemerkte ihn kaum; er machte sich Sorgen wegen seines Plans. Ihm war ganz einfach die Zeit zu knapp geworden. Er hatte keine andere Wahl mehr, er mußte von seinem Plan abweichen. Jetzt konnte er nur noch zum Kontrollraum zurückkehren, den Computer wieder anfahren und versuchen, Dodgson zu erreichen, um ein neues Rendezvous am Ostdock für den folgenden Abend zu vereinbaren. Nedry würde sich anstrengen müssen, damit auch alles klappte, aber er glaubte es zu schaffen. Der Computer zeichnete automatisch alle Anrufe auf; er würde also nach dem Anruf bei Dodgson die entsprechende Aufzeichnung suchen und sie löschen

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