Kabal: Gesamtausgabe der Order of Burning Blood Trilogie Band I bis III (German Edition)
Ganz Kabal ist im Chaos und die Probleme wachsen mir über den Kopf. Etwas Hilfe wäre jetzt nicht schlecht.«
Seraphia seufzte und wischte sich mit einem Ärmel über die feuchte Nase. Sie lächelte entschuldigend.
»Was kann ich tun?«
Charna lachte leise und strich ihr durch die Haare.
»Du bist ein liebes Wesen, Sera. Im Moment kannst du mir vertrauen und in meiner Nähe bleiben. Zögere nicht, mich an mein Versprechen zu erinnern. Ich bin nicht ganz ich selbst gewesen, in den letzten Tagen. Wer weiß, was noch geschehen mag. Wir müssen jetzt die Probleme begreifen, die unmittelbar vor uns liegen und sehen, wie sich diese lösen lassen. Ich bin mir sicher, dass einige unserer Sorgen miteinander verknüpft sind.«
Ein Klopfen an der Bronzetür ertönte.
Charna lächelte Seraphia an und sie standen beide auf.
»Herein!«
Grond steckte seinen Kopf durch die Tür und schluckte.
»Verzeiht die Störung, Hohepriesterin. Aber Seral besteht darauf, dass ...«
Die Tür wurde ganz aufgestoßen und der geflügelte Herr des Namenlosen Abgrunds trat in die Halle des Feuers. Seraphia musterte Seral. Seine weiße Haut mit den Zeichen darin und die schwarzen Flügel waren eine eigenartige Erscheinung. Sie hatte noch nie einen Mann wie ihn gesehen.
»Du hast hoffentlich eine Erklärung für das, was du mit Mehmood anstellen ließest.«
Charna seufzte. »Auch dir einen schönen Tag, mein Geliebter.«
Seral stemmte die Fäuste in die Hüften.
»Ich bin nicht zu Späßen aufgelegt, verdammt.«
Charnas Augen flammten auf und ihre Präsenz füllte mit einem Mal die Halle aus. Seral und Seraphia wichen zurück.
»VERGISS NICHT, MIT WEM DU SPRICHST!«, sagte Charna in einer Lautstärke, die loses Gestein von der Decke fallen ließ.
Seral hob die Augenbrauen und verneigte sich. »Entschuldige meine Respektlosigkeit. Ich habe eine Woche lang mit den Ausgeburten des Namenlosen Abgrunds gekämpft, um dir zur Hilfe zu eilen, und dann erfahre ich bei meiner Ankunft von Mehmoods Situation und dem Aufruhr in ganz Kabal. Ich bin etwas ... angespannt.«
Charna seufzte und ihre Präsenz reduzierte sich wieder auf ihre körperliche Erscheinung.
»Wir sind alle etwas angespannt, nehme ich an. Verzeih meinen Ausbruch. Ich ... wir haben eine anstrengende Reise in Seraphias Erinnerungen hinter uns.«
Seral kam zu ihr und schaute sie an.
»Ich habe dich davor gewarnt, diese Methode anzuwenden, bevor ich dir mehr beigebracht habe. Kein Wunder, dass du so aufgebracht bist.«
Charna lachte und gab ihm einen Kuss. »Tut mir leid, dass ich so laut geworden bin.«
»Macht nichts. Du wirst immer laut, wenn du erregt bist.«
»Seral!«, flüsterte Charna und zog eine Grimasse.
Seraphias Kinnlade klappte auf und die Hohepriesterin lachte so laut, dass es ansteckend war. Die Spannung wich endgültig aus dem Raum und alle atmeten auf.
»Ich hab dich vermisst. Es ist gut, dass du gekommen bist«, flüsterte Charna und ergriff Serals Hand. Sie fuhr lauter fort.
»Ich möchte dir Seraphia vorstellen.«
Er verneigte sich vor ihr und sie erwiderte seine Begrüßung höflich. Sie fühlte sich erschöpft und wusste, dass sie schrecklich aussehen musste.
»Soll ich mich zurückziehen?«, fragte Seral leise, als er einen Blick in Seraphias Augen geworfen hatte.
»Nein. In der Tat kommst du genau zur rechten Zeit. Wir haben einiges zu besprechen. Ich brauche deine Hilfe.«
10 - Viele Welten
Mikar seufzte.
»Vielleicht beruhigt ihr euch alle mal.«
Niemand hörte ihn.
Faunus redete mit drei Inkarnationen gleichzeitig auf Thanasis ein, der aussah, als würde er jeden Augenblick vor Wut platzen.
Kassandra saß mit verschränkten Armen in der Ecke des Speisesaals und Mehmood diskutierte leise mit ihr.
»Könnt ihr mir mal zuhören?«, rief Mikar etwas lauter.
Faunus teilte sich ein weiteres Mal und die neue Inkarnation trat auf ihn zu.
»Wo warst du eigentlich, als deine Männer nach Kitaun geschickt wurden?«
»Was? Kitaun? Das ist doch schon, oh, ich hab vergessen, wie lange es her ist. Warum löcherst du Thanasis mit all den Fragen? Worum geht es dabei überhaupt?«
»Beantworte zuerst seine Frage!«, sagte eine neue Inkarnation von Faunus, die unerwartet zu Mikars Rechten erschien.
Er grunzte verärgert. »Es reicht Faunus, ich bin nicht so geduldig wie Thanasis. Hör auf mit diesem Verhör-Mist und hilf uns lieber bei den Problemen, die akut sind! Sonst schlage ich jedem einzelnen deiner Aspekte so lange auf die Rübe,
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