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Kaiserkrieger 5: Die Flucht (German Edition)

Kaiserkrieger 5: Die Flucht (German Edition)

Titel: Kaiserkrieger 5: Die Flucht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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die hier angerichtet worden waren, konnte man darauf viel besser eine neue Produktionsstätte errichten, als irgendwo gänzlich neu anzufangen. Die steinernen Fundamente der wichtigsten Gebäude standen. Von Klasewitz hatte die Absicht, sie für den Wiederaufbau zu nutzen.
    »Ich würde also an Eurer Stelle nach einem geeigneten Ort suchen«, fuhr Ambrosius fort. »Ich werde dabei gerne behilflich sein, wenn Ihr es wünscht.«
    »Maximus wird das letzte Wort haben wollen.« Und der Freiherr würde dafür sorgen, dass es in seinem Sinne ausfiel.
    Der Bischof lächelte. »Der Kaiser ist beschäftigt. Er wird einem wohl formulierten und vorbereiteten Vorschlag gerne zustimmen.«
    Von Klasewitz drehte sich um, sodass er Ambrosius direkt zugewandt war. Er wusste, dass er das Ohr des Maximus hatte, wenn es drauf ankam, ganz egal, womit dieser beschäftigt war. Dem Bischof war dies gleichfalls bekannt.
    »Das ist sicher richtig«, meinte er vorsichtig. »Woher Euer plötzliches Interesse an diesen Dingen?«
    Ambrosius lächelte immer noch. »Ich muss weit denken, von Klasewitz. Maximus wird über Theodosius siegen, daran besteht kein Zweifel. Ich muss danach darauf achten, dass alles, was die Zeitenwanderer an Neuerungen bringen, so in unser Leben eingeführt wird, dass es nicht den Geruch der Häresie mit sich trägt. Ich muss sicherstellen, dass die Kirche offiziell absegnet und sanktioniert, was wir aus der Zukunft in unsere Gegenwart übernehmen. Es wäre zum Besten für den Frieden im Reich und natürlich …«
    Er machte eine unbestimmte Handbewegung und der Freiherr verstand. Wenn es der Kirche gelang, die Deutungshoheit über die richtige und falsche Nutzung der Technologie aus der Zukunft zu erlangen, konnte sie nicht bloß die scheinbaren und propagierten Widersprüche miteinander vereinen – und sei es auch nur durch stundenlanges, gewundenes Geschwurbel –, sondern würde zudem die eigene Machtstellung bis ins Unabsehbare stärken.
    Der Freiherr unterdrückte ein Lächeln. Er brauchte die Hilfe des Bischofs, aber er hatte keinesfalls die Absicht, sich zu seinem Erfüllungsgehilfen zu machen. Tatsächlich wäre es ihm viel lieber, wenn das Verhältnis genau umgekehrt sein würde. Denn letztlich hatte ja auch von Klasewitz so seine Pläne.
    »In der Zukunft, edler Bischof, gar nicht so viele Jahre von hier, in einer Epoche, die die Geschichtsgelehrten meiner Zeit das Mittelalter nennen, konnte die Kirche auf eigene Streitkräfte zurückgreifen, Ritterorden etwa, die den Führern der Kirche zu Gebote standen und bereit waren, unabhängig vom Willen mancher Könige und Kaiser die Politik des Heiligen Stuhls durchzusetzen.«
    Ambrosius nickte. »Der Heilige Stuhl, ja. Ich sehe dies gleichfalls als sehr wichtig an. Maximus wird sich mit dem Papst ins Benehmen setzen und ich unterstütze dies aus ganzem Herzen.«
    Die Idee des Papsttums musste für ihn konsequent und natürlich erscheinen, dachte der Freiherr. Möglicherweise würde es jetzt schneller zur Zementierung der Macht des Papstes kommen als in der Vergangenheit des von Klasewitz. Der aktuelle Bischof von Rom, ein Mann namens Siricius, trug bereits den Titel, verfügte aber noch nicht über die herausragende Stellung seiner Nachfolger für die gesamte Kirche. Siricius hatte sich während der Entwicklungen der letzten Monate interessanterweise sehr bedeckt gehalten. Von Klasewitz vermutete, dass er Ambrosius insgeheim unterstützte und bestärkte, selbst jedoch eine scheinbar neutrale Stellung bewahrte, um für die Fährnisse politischer Umschwünge gewappnet zu sein und nicht aus Versehen auf das falsche Pferd zu setzen. Der Freiherr machte sich eine mentale Notiz, die Rolle des Siricius einer näheren Begutachtung zu unterziehen, wenn es an der Zeit war. Das Gerücht besagte, dass Maximus mit seiner Armee in der Nähe Roms überwintern wolle, da die Durchführung eines richtigen Feldzuges gegen Theodosius aufgrund der Witterungsverhältnisse immer schwieriger wurde. Wenn sich der Kaiser bei Rom aufhielt, würde der Papst mit großer Wahrscheinlichkeit stärker in den Brennpunkt der Ereignisse rücken. Soweit von Klasewitz gehört hatte, war Siricius bislang vor allem kirchenintern, durch die engere Fassung von Liturgie- und Taufvorschriften, in Erscheinung getreten.
    Ambrosius war hier der Politiker, nicht der Bischof von Rom.
    »Ich danke Euch jedenfalls für all die Hilfe, die Ihr mir geben wollt«, erklärte von Klasewitz. »Wenn Ihr weiteren Rat für

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