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Kaiserkrieger: Der Aufbruch

Kaiserkrieger: Der Aufbruch

Titel: Kaiserkrieger: Der Aufbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van Den Boom
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das Amt nicht von ihm zurückverlangen .«
    »Er wird es Euch sicher wieder zurückgeben !«
    »Damit würde ich nicht rechnen. In der derzeitigen Situation mag es angeraten erscheinen, das Reich nicht wieder aufzuteilen. Ich habe gehört, dass sich seltsame Dinge ereignet haben .«
    Malobaudes nickte und nahm einen weiteren Schluck Wein.
    »Ja, das stimmt. Die Ankunft der Zeitenwanderer hat vieles verändert .«
    Sie schwiegen für einen Moment.
    »Wie kommt es, dass Ihr noch lebt, Imperator ?«
    Valens akzeptierte den Titel ohne weiteres Aufhebens und begann, in knappen Worten seine Geschichte zu erzählen. Dabei erwähnte er weder Godegisel noch seine Rolle bei seiner Befreiung. Er schilderte, dass er Hilfe bekommen habe, aber ließ die Details fort. Belucius hatte geschworen, die Existenz des Goten mit keinem Wort erwähnt zu haben. So sollte die Rolle des jungen Mannes verborgen bleiben und damit jeder Verdacht auf eine eventuelle Heimtücke seines Volkes vermieden werden.
    Valens fand in Malobaudes einen sehr aufmerksamen Zuhörer, der ihn nicht ein Mal unterbrach. Nach etwa einer Viertelstunde hatte er ihm eine grobe Zusammenfassung gegeben und sah ihn auffordernd an.
    »Ihr wollt also keinesfalls Euren Titel zurück ?« , fragte der General erneut. Er schien es fast nicht glauben zu wollen.
    Valens beugte sich nach vorne.
    »Ich weiß, dass Ihr Gratian treu dient und mein plötzliches Wiederauftauchen Euch große Sorgen machen muss. Nein, ich will meinem Neffen nichts Böses und ihm auch keinen Ärger bereiten. Ich habe bereits durch meine Dickköpfigkeit genug angerichtet. Wenn er meint, ich kann dem Reich am besten dadurch dienen, dass ich mich in den Ruhestand zurückziehe, vielleicht auf ein nettes Anwesen irgendwo auf dem Lande, so will ich das tun. Er wird kein Sterbenswort mehr von mir hören .«
    Malobaudes war nicht anzusehen, ob ihn diese Worte überzeugten oder erleichterten. Er nickte nur knapp.
    »Doch bevor das geschieht«, fuhr Valens fort, »muss ich ihn und alle, die mit ihm sind, warnen. Die Tatsache, dass ich noch lebe, hängt nicht zuletzt mit einer Verschwörung zusammen, die sich gegen Gratian zusammenbraut. Mir war die Rolle zugedacht, einem Usurpator Legitimität zu verleihen! Ich sollte Maximus zum Kaiser krönen und dadurch einen Aufstand für gerechtfertigt erscheinen lassen .«
    Valens’ Stimme bekam einen eindringlichen Klang.
    »Die Vorbereitungen des Feindes sind weit gediehen, mein Freund. Und der Comes hat Hilfe von unerwarteter Seite: Ein hochrangiger Zeitenwanderer ist auf seiner Seite. Ich konnte dies einem Gespräch in meiner Gegenwart entnehmen. In der Nähe von London betreiben sie eine große Manufaktur und Werkstatt, in der sie mit beachtlichen Feuerwaffen experimentieren. Sie wollen etwas bauen, was sie ›Kanone‹ nennen. In jedem Falle muss sich Gratian auf einen potenziell groß angelegten und gut organisierten Aufstand gefasst machen. Er muss gewarnt werden, Malobaudes! Sofort muss Maximus abgesetzt, die Verschwörung zerschlagen werden! Jeder Tag, der verloren geht, vergrößert die Gefahr !«
    Zum Schluss war Valens’ Stimme fast flehentlich geworden. Malobaudes hatte dem Vortrag mit steinerner Miene zugehört. Er schüttelte den Kopf, als Valens geendet hatte, als ob ihn eine schwere Trauer oder Enttäuschung bedrücke.
    »Ihr wollt Gratian tatsächlich helfen«, stellte er mit leiser Stimme fest. »Ihr wollt, dass Euer Neffe erfolgreich ist mit dem, was er tut, und Ihr wollt ihm keine Bürde sein. Das verstehe ich nun. Er kann sich glücklich schätzen, einen Onkel wie Euch zu haben, Valens .«
    Valens hob die Hände. »Meine Zeit ist um, Malobaudes, ob ich das nun sehr schätze oder nicht. Mein letzter Dienst nach der Katastrophe von Adrianopel kann nur sein, etwas von dem Schaden wieder gutzumachen. Die Verschwörung des Maximus aufzuhalten, das würde vielleicht den Blick der Geschichte auf mein Lebenswerk wieder geraderücken. Lass mich nach Trier reisen, oder wo immer sich Gratian zurzeit auch aufhalten mag. Ich will mich ihm selbst unterwerfen, ihm alle Informationen geben, jedes Detail enthüllen, das mir zu Ohren gekommen ist .«
    Valens warf einen Blick auf Belucius.
    »Mein alter Freund hier ist natürlich eingeschlossen. Er hat mir sehr geholfen und mir besser gedient, als ich es verdient habe .«
    Der alte Legionär deutete eine Verbeugung an, schwieg aber.
    »Wer sonst steckt mit Maximus unter einer Decke ?«
    Valens machte eine ratlose

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