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Kalifornische Sinfonie

Kalifornische Sinfonie

Titel: Kalifornische Sinfonie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gwen Bristow
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»Ein Betrieb, den ich führe, wird immer der beste sein. Seht euch doch hier um.«
    John grinste: »Ich dachte, Silky führe das Etablissement hier.«
    Florinda lachte: »Komisch, nicht wahr? Hier rührst du an eines der Geheimnisse meiner Erfolge im Leben.«
    Sie besprachen nun ganz ruhig Florindas Plan. John zollte ihm uneingeschränkten Beifall. Er meinte, es gäbe zwar schon mehrere Lokale in San Franzisko, aber das sei kein Grund, warum Florinda nicht ein neues errichten solle; er sei auch überzeugt, das ihre werde das bei weitem beste sein. Wäre ich doch meiner eigenen Bestimmung so sicher wie Florinda der ihren, dachte Garnet. Sie wäre gern etwas mit John allein gewesen, um mit ihm über das Goldland im Norden und seine Pläne zu sprechen und sich selbst dabei ein wenig aufzurichten. Aber die Nacht näherte sich bereits dem Morgen, und John hatte mehr als zwölf Stunden ununterbrochen im Sattel gesessen. Mitten im Sprechen überfiel ihn die Müdigkeit; sozusagen zwischen zwei Sätzen bettete er den Kopf auf den Arm und schlief ein. Florinda sprang auf, da sie es sah. »Oh, der arme Teufel!« rief sie, »Nick, wir benehmen uns unmöglich. Wir haben den beiden da nicht eine Minute gelassen, um allein miteinander zu sprechen; dabei haben sie sich sicherlich tausend Dinge zu sagen. Garnet, John kann heute nacht mein Zimmer haben; ich hole mein Nachtzeug heraus und bleibe für die paar restlichen Nachtstunden bei dir. Schnell, weck ihn auf! Hoffentlich kommt er überhaupt noch die Treppe hinauf.«
    Nikolai verabschiedete sich und sagte, er würde am Morgen noch einmal vorbeikommen, um endgültig ›Auf Wiedersehen‹ zu sagen. Florinda begleitete ihn hinaus. Garnet gefiel es gar nicht, daß sie John wecken sollte, er sah so übermüdet aus, daß sie ihn am liebsten schlafen gelassen hätte. Aber das ging nicht gut. Das Feuer im Herd war aus und es war schon empfindlich kühl in der Küche. Als Nikolai die Tür öffnete, hatte sie gesehen, daß draußen der Nebel aufzog. Wenn John hier in der unbequemen Stellung sitzenbliebe, würde er am Morgen halb erstarrt und völlig zerschlagen sein.
    Sie rüttelte ihn sacht an der Schulter. Er schlug die Augen auf, umschlang sie mit einem Arm und zog sie zu sich heran. Dann schlief er schon wieder, mit dem Kopf an ihrer Schulter. Garnet hatte das Gefühl nie geahnter Geborgenheit. Ach, es war gut, sich gesichert und geborgen zu fühlen. Noch während sie dies dachte, fuhr sie auf. Das war es, was sie vorhin so erschreckt hatte, als John von seinen Plänen sprach. Sie hatte so sehnsüchtig von Ruhe und Frieden geträumt. Sie hatte sich vorgestellt, wie sie in der Abgeschiedenheit von Johns Ranch an seiner Seite leben würde, glücklich und zufrieden, weil ihr nun nichts mehr geschehen könnte. Und nun war es schon wieder aus mit der Hoffnung auf Ruhe. John wollte mit ihr auf einen neuen Treck, in ein neues, erregendes Abenteuer. Und offenbar war ihm nicht von fern der Gedanke gekommen, sie könnte mit seinen Plänen vielleicht nicht einverstanden sein. Florinda kam wieder herein und zusammen weckten sie John nun auf. Der lachte, sah sie ein wenig verwundert an und war offensichtlich nur halb wach. Florinda hielt ihm die Tür auf und leuchtete mit einer Kerze, damit er sehen könnte. Und John vergaß trotz seiner Müdigkeit nicht, Garnet zu küssen, bevor er die Treppe hinaufstolperte. Mein Gott! dachte Garnet, er liebt mich doch. Warum sieht er nicht, daß ich nicht in ein neues Abenteuer hinaus will? In ihrem Zimmer bewegten sie und Florinda sich vorsichtig, um Stephen nicht zu wecken. Was soll denn aus dem Kind werden? dachte Garnet; soll ich es mit hinaufnehmen in dieses verrückte Goldland? Sie sprachen nichts, während sie sich auskleideten. Erst nachdem sie schon eine ganze Weile atmend nebeneinander lagen, richtete Florinda sich halb auf und flüsterte, auf einen Ellbogen gestützt:
    »Garnet, was fehlt dir? Du machst dir Sorgen.«
    »Wie kannst du das wissen?« fragte Garnet.
    »Ich sah es schon unten, als ich Nick herausgelassen hatte und wieder hereinkam. Ich sah den Blick, den du John zuwarfst, einen Blick, als verständest du ihn nicht. Und du warst vorher so glücklich. Kann ich dir helfen?«
    »Vielleicht«, antwortete Garnet, »vielleicht ist es schon eine Hilfe, wenn ich mich aussprechen kann. Bist du denn nicht müde?«
    »Doch. Aber trotzdem. Sage schnell, was du auf dem Herzen hast.«
    Garnet sprudelte heraus, was sie bedrückte. Sie schloß: »Ich habe

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