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Kalifornische Sinfonie

Kalifornische Sinfonie

Titel: Kalifornische Sinfonie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gwen Bristow
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leichter damit fertig werden.«
    »O ja«, sagte Florinda. »Und du hast mir dabei geholfen, Nick.«
    »Ich denke, du hast geholfen dir selbst. Du bist sehr stark und sehr mutig. Ich werde immer an dich denken.«
    Florinda schwieg einen Augenblick, dann sagte sie leise: »Nick, werde ich dich wiedersehen?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte Nick. »Es ist weit. Sehr, sehr weit. Und ich weiß nicht, wie es sein wird – dort in Rußland.«
    »Dann – will ich dir etwas sagen, Nick.«
    Er lächelte sie an: »Ja?«
    »Ich – habe dich sehr lieb, Nick«, sagte Florinda. »Ich bin nicht gewöhnt, dergleichen zu Männern zu sagen, wenigstens nicht so, und ich komme mir ziemlich närrisch vor, daß ich es tat, aber es ist wahr: ich mag dich sehr gern, Nick. Es war gut, mit dir befreundet zu sein.«
    »Ich freue mich, daß du das sagst«, lächelte Nikolai. »Auch ich mag dich sehr, sehr gern, Florinda. Weißt du, warum ich dich noch einmal allein sprechen wollte?« Florinda schüttelte den Kopf. »Ich habe dir etwas mitgebracht«, sagte Nikolai.
    »Aber du hast mir schon die Goldnadel hier geschenkt«, sie wies auf die Brosche an ihrem Hals.
    »Ja«, sagte er, »ich weiß. Aber das hier ist etwas anderes.« Er entnahm seiner Jackentasche einen kleinen Gegenstand, der in ein blaues Seidenhalstuch eingewickelt war. Sie streckte die Hand danach aus.
    »Aber Nick«, flüsterte sie, »was ist es?«
    »Einen Augenblick«, sagte Nikolai, »ich möchte erst, daß du mir etwas versprichst.«
    »Ja? Was soll ich dir versprechen?«
    »Du sollst es nicht ansehen, bis ich weg bin.«
    »Aber warum?«
    »Ich will es nicht.«
    »Aber wie kann ich dir danken, wenn ich nicht weiß, was es ist?«
    »Du sollst mir nicht dafür danken.«
    »Nun gut«, sagte sie, »ich verspreche es. Aber ich zittere vor Neugier. Wann darf ich es mir ansehen?«
    »Sobald ich außer Sicht bin und du mich nicht mehr erreichen kannst.«
    »Ist es ein Geheimnis? Oder kann ich es anderen zeigen?«
    »Du kannst es zeigen, wem du willst. Aber erst, wenn ich fort bin.«
    »Gut«, sagte Florinda, »ich verspreche es.« Er legte das kleine, von blauer Seide umwundene Päckchen in ihre Hand. »Ich weiß nicht, was es ist«, sagte sie, »darum kann ich dir auch nicht richtig dafür danken, aber ich werde es sehr sorgfältig bewahren, werde es oft ansehen und werde – o du großer, barbarischer Lümmel! – dabei an dich denken.« Sie machte eine kleine Pause und sah abwechselnd auf ihn und das Päckchen in ihrer Hand. »Nick –?« begann sie dann zögernd.
    »Ja?«
    »Ich will nicht fragen, was es ist. Aber – warum gibst du es mir?«
    Er lächelte sie an: »Weil du ein gutes Mädchen bist!«
    »Oh, hör auf. Das hast du schon einmal gesagt. Und es ist immer noch der gleiche Unsinn.«
    »Es ist kein Unsinn. Du bist ein gutes Mädchen. Du selbst weißt das gar nicht. Aber ich weiß es.« Er lächelte ihr in das Gesicht. »Und du bist der einzige Mensch auf Erden, dem ich das da geben würde. Und nun muß ich gehen.«
    Florinda schluckte: »Ja, ich glaube, du mußt, Nick. Ich hoffe, du wirst glücklich werden in deiner Heimat.«
    »Würdest du mich zum Abschied küssen?« fragte Nick.
    »Aber ja«, antwortete sie und tat einen Schritt auf ihn zu. Sie hob die Arme und ließ sie plötzlich mit einer abrupten Bewegung wieder sinken. »Nein, Nick«, sagte sie, das blaue Päckchen an ihren Busen drückend, »besser nicht.«
    »Warum nicht?« fragte er überrascht.
    »Weil – oh, Nick, versuch das zu verstehen. Ich habe so viele Männer geküßt. Du bist anders. Wenn ich einen Mann küsse, das bedeutet nichts. Aber es bedeutet etwas, wenn ich ihn nicht küsse. Ich weiß ja nicht – vielleicht macht das gar keinen Unterschied. Aber ich möchte es lieber nicht.«
    »Ich verstehe«, sagte Nikolai. Mit leiser Stimme setzte er hinzu: »Ich – danke dir, Florinda. Ich danke dir sehr herzlich.« Er streckte ihr die Hand entgegen. »Lebe wohl, Florinda!«
    Sie legte ihre Hand in die seine: »Lebe wohl, Nikolai!«
    Er öffnete die Tür, trat beiseite, um sie passieren zu lassen, und folgte ihr in die Küche, wo Garnet und John ihrer warteten.
    Als die Kavalkade sich in Bewegung setzte, standen sie alle vor dem Haus. Florinda und Garnet standen etwas im Hintergrund, John stand mit Nikolai neben den Pferden. Garnet sah das kleine blaue Päckchen in Florindas Hand, aber ihre Gedanken hafteten nicht daran, sie waren bei der Trennung von Nikolai. Florinda flüsterte Garnet zu: »Hast du mit

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