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Kalis Schlangengrube

Kalis Schlangengrube

Titel: Kalis Schlangengrube Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Bullen konnten ihm nicht helfen. Sie brauchten seine Frau gar nicht zu suchen. Vielleicht hatte sie auch nur mit ihrem komischen Club einen Betriebsausflug gemacht. Das war alles egal, es spielte keine Rolle mehr, er wollte…
    Das Zischen!
    Diesmal lauter, und es unterbrach seinen Gedankengang. Peter Brandon sprang so heftig in die Höhe, daß Whisky aus seinem Glas schwappte und zu Boden klatschte, wo die Flüssigkeit einen dunklen Fleck auf dem Teppichboden hinterließ.
    Brandon wurde nervös. Unruhig bewegte er seine Finger, zog die Lippen zurück und klimperte mit den Augenlidern. Jetzt wollte er diesem Zischen auf den Grund gehen, und mit schleichenden Schritten bewegte er sich auf die Küche zu.
    Auf der Türschwelle blieb er stehen, schaute in den Raum, aber da war nichts zu sehen.
    Wo dann?
    Ihm fiel die offene Schlafzimmertür auf. Sie war nur einen Spaltbreit geöffnet, und er dachte daran, daß dieses Zischen durchaus im Schlafzimmer seinen Ursprung gehabt haben könnte.
    Die Tür lag links von ihm. Peter Brandon streckte seinen Arm aus, spreizte dabei die Hand und stieß mit den Fingern gegen das Holz, so daß die Tür langsam in den Raum schwang. Sein Herz klopfte plötzlich schneller. Schweiß trat aus seinen Poren und benetzte die Stirn. Er leckte sich über die Lippen, und ein Gefühl der Angst überkam ihn. Er traute sich plötzlich nicht, das Zimmer zu betreten, die Entdeckung, die ihm unter Umständen bevorstand, konnte für ihn schrecklich sein. Sogar an Flucht dachte er, schüttelte jedoch den Kopf und schalt sich im selben Moment einen Narren. Nein, es war Unsinn, einfach davonlaufen zu wollen. Er mußte sich den Problemen schon stellen, wenn er tatsächlich die Wahrheit erfahren wollte.
    Noch einmal drückte er die Tür auf. Diesmal hatte er mehr Kraft hinter den Stoß gelegt, und die Tür schwang so weit auf, daß sie mit der Klinke die Wand berührte.
    Dort stockte sie.
    Freier Blick in das Zimmer.
    Peter Brandon schaute auf das große Doppelbett. Der Rahmen bestand aus Eiche. Er hatte die Einrichtung des Zimmers mit in die Ehe gebracht, so alt war das Zimmer schon.
    Cynthia schwärmte für farbige Bettbezüge. In dieser Woche hatte sie die lindgrünen übergezogen.
    Und mitten auf der rechten Betthälfte, wo Cynthia immer schlief, da hockte etwas.
    Es war eine Schlange!
    Diese Tatsache allein hätte ausgereicht, um Peter Brandon zu schocken. Aber es kam noch etwas hinzu. Die Schlange besaß einen menschlichen Kopf. Und er zeigte die Züge von Cynthia Brandon!
    ***
    Sie war wieder zurückgekehrt. Als Schlange!
    Peter begann zu lachen. Er wischte mit einer fahrigen Bewegung über seine Stirn, glaubte an eine Täuschung oder Illusion und schrieb das Bild dem schnell genossenen Alkohol zu, aber so sehr er sich auch bemühte, es blieb.
    Die Schlange besaß den Kopf seiner Frau.
    Zwar verkleinert, aber deutlich zu sehen. Da war die etwas gebogene Nase, die beiden scharfen Falten rechts und links, die sich hart in die Haut gruben, die Augen mit den dunklen Pupillen und das schon angegraute Haar, das sie immer zurückgekämmt hatte, um es im Nacken zu einem lockeren Knoten aufzutürmen.
    Das genau war seine Cynthia, mit der er so lange verheiratet war. Sie öffnete den Mund. Peter sah auch die Zunge, aber es war keine menschliche, sondern die einer Schlange. Lang, dünn und gespalten.
    Ein widerliches Werkzeug. Und mit der Zunge drang auch das Zischen aus dem Mund.
    Nun wußte Peter Brandon genau Bescheid, und ihm wurde erst jetzt richtig bewußt, was er da erlebte. Seine eigene Frau war zu einem Monstrum geworden.
    Eine Schlange mit Menschenkopf!
    Das durfte es doch nicht geben. Peter begann zu lachen. Es klang irr, überdreht, spitz und kichernd. So artikulierte sich bei ihm das Gefühl der Panik. Andere hätten vielleicht geschrien und gejammert, er jedoch nicht. Peter lachte, hielt sich am Türfutter fest, schüttelte den Kopf und wollte sich überhaupt nicht mehr beruhigen.
    Wieder das Zischen.
    Diesmal bösartiger, gefährlicher.
    Peters Lachen brach ab. Er zuckte zusammen, sein Gesicht verzerrte sich, und über seinen Rücken kroch eine Gänsehaut. Er bekam genau mit, wie sich die Schlange bewegte. Zuerst ihren Kopf, den ließ sie pendeln, dann den Oberkörper, der sich zusammenringelte und zu einem Fragezeichen wurde.
    So bewegte sie sich über das Bett. Geschmeidig, fast lautlos und gefährlich. Peter zitterte plötzlich. Er dachte darüber nach, was er alles von Schlangen wußte. Und das

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