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Kalte Wut

Kalte Wut

Titel: Kalte Wut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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– wenn erforderlich, verschaffen Sie sich das Material mit List und Tücke oder unter der Hand. Wenn jemand nicht mit der Sprache herausrücken will, deuten Sie an, daß er riskiert, in zwei Mordfälle verwickelt zu werden. Sagen Sie, wir gehörten zum Sonderdezernat – das bringt die meisten Leute zum Reden. Wenden Sie sich an Gilbert Hartland – er spürt den Aktivitäten von Firmen von Berufs wegen nach.«
    »Also soll ich versuchen, mit Hilfe eines Konkurrenzunternehmens herauszufinden, was Reed & Roebuck vielleicht verheimlichen will?« fragte Monica.
    »Wie heißt es doch so schön? Um einen Dieb zu fangen, muß man sich eines Diebes bedienen.«
    »Ich mache mich gleich an die Arbeit. Ich weiß, daß Hartland immer die Nacht durcharbeitet.« Monicas Miene war grimmig.
    »Er ruft Leute oft spät abends an, wenn ihre Widerstandskraft gering ist. Er wird teuer sein.«
    »Kosten spielen keine Rolle. Kann sein, daß auch Sie die ganze Nacht durcharbeiten müssen. Tut mir leid«, erklärte Tweed.
    »Aber ich brauche die Ergebnisse noch gestern.«
    »Und wie passen wir ins Bild?« fragte Butler.
    Harry Butler und Pete Nield arbeiteten oft als Team zusammen, und jeder von ihnen konnte praktisch die Gedanken des anderen lesen. Butler war ein kräftig gebauter Mann in den Dreißigern und meistens lässig gekleidet –im Augenblick trug er einen schäbigen Anorak und eine dunkelgraue Hose. Im Dunkeln war er praktisch unsichtbar. Er hatte dichtes, dunkles Haar und war bei jeder Auseinandersetzung ein gefährlicher Gegner.
    Sein Partner Pete Nield unterschied sich erheblich von ihm. Er war schlank, hatte schwarzes Haar und einen säuberlichen Schnurrbart und war immer elegant gekleidet, jetzt in einen blauen Anzug. Er war sehr behende und gesprächig, im Gegensatz zu Butler, der Worte benutzte, als kosteten sie ihn Geld. Tweed wendete sich an beide.
    »Sie kommen mit uns nach Chichester und in das Gelände südlich der Stadt. Wir werden diese Gegend gründlich durchsuchen, denn dort, in einem Cottage an der Straße nach Wittering, wurde Jean gefunden.«
    »Woraufhin durchsuchen?« fragte Nield.
    »Erstens, um herauszufinden, wer dieses Amber Cottage gemietet hat, in dem Jean gefoltert wurde. Und zweitens, ob es in dieser Gegend jemanden gibt, der viel Macht hat – wirkliche Macht.«
    »Wann fangen wir mit der Arbeit an?« wollte Nield wissen.
    Tweed sah auf die Uhr. »Es ist kurz vor halb zwei. Wir werden noch im Lauf der Nacht losfahren.« Er sah Monica an. »Wir brauchen zwei Hotels in Chichester als Standquartier. Paula, Bob und ich werden in dem einen wohnen, Harry und Pete in dem anderen – wenn Sie bald anrufen und Zimmer für uns buchen können.«
    »Ich muß zwei Hotels ausfindig machen – aber das sollte nicht lange dauern …«
    »Ich kann Ihnen zwei nennen«, meldete sich Newman zum erstenmal zu Wort. Er hatte hinter Paulas Stuhl gestanden, die an ihrem Schreibtisch saß und in einer Schublade nach etwas suchte.
    »Das eine ist das Dolphin and Anchor gegenüber der Kathedrale.
    Das andere ist das Ship Hotel …«
    »Wie weit voneinander entfernt?« unterbrach ihn Tweed.
    »Zehn Minuten Fußweg die North Street entlang vom Dolphin zum Ship. Fünf Minuten in meinem Tempo. Aber wird es nicht merkwürdig aussehen, wenn wir in den frühen Morgenstunden eintreffen?«
    »Monica wird beiden Hotels gegenüber erklären, daß wir Geschäftsleute sind, die an einem Seminar teilnehmen wollen, das mit einem amerikanischen Arbeitsfrühstück beginnt.« Sein Gesicht verriet Abscheu. »Auf so eine verrückte und sinnlose Idee konnten auch nur Amerikaner kommen – als ob Menschen um diese Tageszeit schon klar denken könnten. Aber es wird überzeugend klingen …«
    Noch während er sprach, hatte Monica in ihrer Bibliothek von Nachschlagewerken die Telefonnummern gefunden und wählte bereits. Paula hatte ein Meßtischblatt der Gegend ausfindig gemacht und schwenkte es. Tweed wendete sich wieder an Monica.
    »Mir ist noch etwas eingefallen. Buchen Sie drei Zimmer im Ship. Dann rufen Sie Marier in seiner Wohnung an. Er soll sofort mit seinem Koffer herkommen. Sagen Sie ihm, es gibt Arbeit.«
    »Also fahren wir das schwere Geschütz auf«, bemerkte Nield spaßhaft.
    Marier war mit einem Gewehr der treffsicherste Schütze in ganz Westeuropa. Außerdem war er von Natur aus ein Einzelgänger. Paula breitete die Karte auf ihrem Schreibtisch aus, und Newman, Butler und Nield scharten sich um sie.
    »Ich wußte doch, daß ich so

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