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Kalte Wut

Kalte Wut

Titel: Kalte Wut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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ihrem Wagen mit und bringt sie nach Heathrow. Ich werde Kuhlmann anrufen und ihm alles berichten. Er ist ein großartiger Polizist, aber gleichzeitig ein großartiger Mensch. Er wird sie nicht einmal verhören.«
    »Wir werden sehr früh eintreffen«, sagte Paula nach einem Blick auf die Uhr. »Als Sie sagten, wir wollten bei Tagesanbruch abfahren, war das Ihr voller Ernst. Ich nehme an, die anderen schlafen alle noch fest.«
    Nachdem Philip alles erledigt hatte, was es noch zu tun gab, war er in den frühen Morgenstunden in seine Wohnung in London zurückgekehrt. Er war am Ende seiner Kräfte und wußte, daß er einschlafen würde, sobald er im Bett lag.
    Er träumte, daß er sich mit Jean in einer merkwürdigen englischen Stadt befand. Sie lag an einer Küste, die eine Bucht bildete, und sie wanderten am Strand entlang und unterhielten sich.
    Philip beobachtete einige eigenartige Boote draußen auf dem Meer. Es wies Jean auf sie hin, und auch sie fand, daß sie eigenartig aussahen. Dann wachte er plötzlich auf und stellte fest, daß es bereits hell war. Normalerweise stand Jean vor ihm auf.
    Sie hatte gern eine halbe Stunde für sich allein, dann brachte sie ihm eine Tasse Tee.
    Er drehte den Kopf, um sie zu wecken. Das Kissen neben seinem war leer. Das Begreifen, das leere Kissen neben seinem, traf ihn wie der Schlag eines Schmiedehammers. Vom Schmerz wie gelähmt stand er langsam auf, ohne das andere Kissen anzusehen.
    Newman traf am späten Vormittag in Tweeds Büro am Park Crescent ein. Ein paar Minuten zuvor hatte Kuhlmann angerufen.
    »Was ist an der Grenze passiert, Otto?« war Tweeds Frage.
    Kuhlmann vergewisserte sich, daß er über Scrambler sprach, dann legte er los.
    »Wir haben Glück gehabt. Die großen Tiere diskutierten immer noch, als die Horde anfing, den Fluß zu überqueren. Sie waren ungefähr in der Mitte angekommen, als sie anfingen, aus allen Waffen zu feuern, die sie bei sich hatten. Das bewirkte, was ich seit Stunden zu erreichen versucht hatte. General Reichenbach, der amerikanische Oberbefehlshaber, gab das Kommando.
    Sämtliche an der Oder und Neiße in Stellung gegangenen Geschütze beschossen das Eis. Es zerbarst und riß alle mit, die herüberzukommen versuchten. Sie sind alle ertrunken. Jetzt wird es niemand mehr versuchen.«
    »In den Nachrichten habe ich nichts davon gehört oder gesehen.«
    »Das konnten Sie auch nicht. Reichenbach hat sämtliche Reporter und Fernsehteams schon vor zwei Tagen hundert Kilometer von der Grenze entfernt. Zu ihrem eigenen Schutz, hat er gesagt. Wir haben Gerüchte in Umlauf gesetzt, denen zufolge Flüchtlinge versucht haben, die Flüsse zu überqueren, und daß das Eis unter ihrem Gewicht nachgegeben hat.«
    »Das ist sehr clever. Wer ist auf die Idee gekommen?«
    »Ich glaube, das war ich. Was ist mit Walvis?«
    Tweed informierte ihn über Walvis und auch über Rosa Brandt.
    Kuhlmann bat Tweed, ihn wissen zu lassen, mit welcher Maschine sie flog, sagte, er würde dafür sorgen, daß Polizistinnen in Zivil sie in Empfang nähmen und nach Hause begleiteten.
    Dann teilte er Tweed mit, daß sie Walvis’ Zentrale durchsucht und eine Liste der Bosse der Tschetschenen-Mafia gefunden hatten. Als Kuhlmann die Namen überprüfte, hatte er festgestellt, daß sie alle erschossen worden waren – von Walvis’ Leuten.
    Kuhlmann versprach, Tweed auf dem laufenden zu halten, und verabschiedete sich.
    Paula war unbehaglich zumute bei dem Gedanken, mit Newman reden zu müssen, und als er hereinkam, vergrub sie ihren Kopf in einigen Akten auf ihrem Schreibtisch.
    »Setzen Sie sich, Bob«, begrüßte Tweed ihn herzlich. »Nehmen Sie sich einen Kaffee. Ich muß Ihnen etwas sagen …«
    Newman hörte schweigend zu, während Tweed ihm über die Ereignisse des gestrigen Abends in Amber Cottage informierte. Er sagte ihm, daß das Täuschungsmanöver, das sie inszeniert hatten, seine Idee gewesen war. Als er geendet hatte, sah Newman Paula an.
    »Wenn ich das gewußt hätte, hätte ich darauf bestanden mitzukommen.«
    »Und genau deshalb«, erklärte ihm Tweed, »habe ich dafür gesorgt, daß Sie es nicht wußten. Eine Person zuviel in der Umgebung von Amber Cottage, und Teardrop hätte vielleicht Argwohn geschöpft und wäre verschwunden.«
    »Außerdem«, sagte Paula ruhig, »leben wir im Zeitalter der Gleichberechtigung. Wenn eine Frau zu einer heimtückischen Mörderin werden kann, dann kann eine andere Frau sie erschießen. Ich hatte eine fürchterliche Wut auf

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