Kampf der Ehre (Band 4 im Ring der Zauberei) (German Edition)
Stühle entfernt und blickte ihn an, sein Mund zu einem feindseligen Lächeln verzogen. Gareth versuchte wegzuschauen.
„Der Lord, den Ihr gerufen habt, ist gekommen Euch zu sehen.“, meldete der Diener. „Lord Kultin aus der Provinz Essen. Er wartet draußen.“
Gareth blinzelte mehrmals, während er begann zu verarbeiten, was der Diener gesagt hatte. Lord Kultin. Ja. Jetzt erinnerte er sich.
“Schick ihn sofort herein.”, befahl er.
Der Diener verneigte sich und verließ schnellen Schrittes den Raum. Als sich die Türe wieder öffnete, trat ein großer, wild aussehender Krieger mit langem dunklen Haaren, einem dichten Bart und kalten schwarzen Augen hindurch.
Er war in voller Rüstung und trug zwei lange Schwerter unter dem Mantel, eines auf jeder Seite seines Gürtels. Seine Hände ruhten auf dem jeweiligen Knauf, bereit sich jederzeit zu verteidigen – oder anzugreifen?
Auch er sah wütend aus, doch Gareth wusste, dass das täuschte. Lord Kultin erschien immer so, schon zu Zeiten seines Vaters.
Kultin ging zu Gareth hinüber, und Gareth bedeutete ihm mit der Hand, Platz zu nehmen.
„Setzt Euch.“
„Ich bevorzuge es, zu stehen.“, entgegnete Kultin knapp.
Er sah mürrisch auf Gareth herab, und dieser konnte die Kraft in seiner Stimme hören. Er wusste, dass dieser Lord sich von allen anderen unterschied. Er war wild, voller Blutdurst und bereit jeden sofort zu töten, der es wagte, ihn auch nur im geringsten Masse zu verärgern.
Er war genau der Typ von Mann, den Gareth um sich haben wollte.
Gareth lächelte. Zum ersten Mal an diesem Tag war er zufrieden.
„Ihr wisst, warum ich Euch gerufen habe?“, wollte er wissen.
„Ich könnte raten“, antwortete Kultin knapp.
„Ich habe entschieden, Euch zu erheben.“, erklärte Gareth. „Ich werde Euch über die höchsten Männer am Hofe erheben, höher noch als die Silver. Von nun an seid Ihr meine persönliche Garde. Die Elite des Königs. Ihr und fünfhundert Eurer Männer werden das erlesenste Fleisch erhalten, die besten Unterkünfte bewohnen und das ehrwürdige Anwesen Silver Hall. Das Beste von allem.“
Kultin strich über seinen Bart.
„Und was, wenn ich nicht den Wunsch hege, Euch zu dienen?“. Herausforderung lag in seinem finsteren Blick, und seine Hand umschlang den Knauf seines Schwerts fester.
„Ihr habt meinem Vater gedient.“
„Doch Ihr seid nicht Euer Vater.“, entgegnete er.
„Das ist wahr. Doch ich bin unendlich reicher als er, und kann mich Euch gegenüber freigiebig zeigen. Ich zahle Euch das Zehnfache von dem, was er Euch gezahlt hat. Ihr und Eure Männer werdet in King’s Court leben. Ihr werdet mir persönlich unterstehen, und niemand wird einen höheren Stand haben als Ihr. Ihr werdet Reichtümer in Eure Provinz bringen, jenseits von allem, was Ihr Euch vorstellen könnt.“
Kultin stand da und strich sich über den Bart. Schließlich schlug er mit der Faust auf den Tisch.
„Zwanzig mal.“, antwortete er. „Wir töten wen auch immer auf Euren Befehl. Wir werden Euch mit unserem Leben beschützen, ob ihr es nun verdient habt oder nicht. Und wir werden jeden töten, der es wagt, in Eure Nähe zu kommen. „
„Jeden.“, insistierte Gareth. „Selbst die Soldaten des Königs, Silver oder nicht. Wenn ich Euch befehle sie zu töten, werdet ihr es tun.“
Zum ersten Mal, seitdem er den Raum betreten hatte, lächelte Kultin.
„Es ist mir gleich, wen ich töte, so lange die Bezahlung hoch genug ist.“
KAPITEL DREIZEHN
Thor saß an der langen Festtafel in der Waffenhalle, umgeben von seinen Waffenbrüdern, seinen Freunden und unzähligen Silver. Kendrick saß ihm gegenüber, Kolk und Brom in der Nähe und er fühlte sich mehr zu Hause als jemals zuvor in seinem Leben.
Der Tag war wie im Sturm vergangen. Vor dem heutigen Tag hatten sie noch auf ihn als Außenseiter herabgesehen, oder im besten Fall als einen beliebigen Angehörigen der Legion. Doch seit heute, das konnte er in ihren Blicken und in der Art und Weise, wie sie ihn ansprachen sehen, seit heute sahen sie ihn als einen der Ihren. Als Gleichgestellten.
Diese Männer, die er immer so sehr bewundert hatte, gaben ihm den Respekt, den er sein ganzes Leben lang angestrebt hatte. Es gab nichts was er mehr wollte, als hier zu sein. Bei diesen Männern zu sitzen, an ihrer Seite zu kämpfen und von ihnen anerkannt zu sein.
Thor war müde, nachdem er fast zwei Nächte durchgewacht hatte. Sein Körper war
Weitere Kostenlose Bücher