Kampf der Ehre (Band 4 im Ring der Zauberei) (German Edition)
getan, solange ich mich erinnern kann.“
„Weil du nichts wert bist.“, grinste Durs abfällig.
Damit drehten sich die drei um und verschwanden in der Menge. Thor schlug das Herz bis zum Hals und er fühlte, wie sich sein Magen zusammenzog.
Reece legte ihm seine Hand auf die Schulter.
„Mach dir keine Sorgen. Sie sind nicht einmal den Staub wert, den deine Schritte aufwirbeln.“
O’Connor wandte sich ihm zu.
„Manche Menschen hassen ohne Grund.“, fügte er hinzu. „Es liegt einfach in ihrer Natur.“
„Andere sind einfach voll von Neid über alles und jeden.“, erklärte Elden. „ Sie brauchen jemanden oder etwas, dem sie die Schuld geben können. Und diese drei hier haben scheinbar entschieden, dass sie dir die Schuld daran geben wollen, dass sie nicht das erreicht haben was sie im Leben wollten, und hassen dich für ihr eigenes Scheitern. Dich zu beschuldigen ist ein einfach für sie – einfacher, als ehrlich zu sein und die Schuld bei sich selbst zu suchen. Das ist auch eine Art des Tyrannisierens – nur in anderer Form.“
Thor verstand. Doch es tat ihm immer noch im Herzen weh. Er wusste nicht, was er getan hatte um eine solche Feindseligkeit von seiner eigenen Familie zu verdienen. Nicht nur jetzt, schon sein ganzes Leben lang. Warum war er in diese Familie hineingeboren worden? Warum mussten sie immer da sein – immer – und jede Gelegenheit nutzen seine glücklichsten Momente zu ruinieren?
„Mein Freund.“, sagte Reece.
Thor sah auf.
„Da ist etwas auf der anderen Seite des Raumes, dass dich vielleicht aufheitern kann.“ Er legte ihm wieder die Hand auf die Schulter und drehte ihn zur Seite. Da stand Gwendolyn in der Türe und lächelte ihn an.
Sein Herz machte einen Sprung.
„Sie scheint auf dich zu warten“, sagte Reece lächeln.
Thor hatte es völlig vergessen. Bei all der Aufregung hatte er vergessen, sie bei der Türe zu treffen.
Thor eilte quer durch die Halle und pfiff nach Krohn, der aufsprang und ihm folgte. Gwen lächelte breit und duckte sich durch die Tür. Thors Herz raste, als er erkannte, dass sie nun endlich, nach alledem Zeit hatten, beisammen zu sein.
.
KAPITEL VIERZEHN
Thor hielt Gwens Hand voller Vorfreude, als sie ihn durch die mondhelle Nacht über kurvige Pfade durch sanfte Hügel vor die Tore von King’s Court führte. Krohn lief an ihrer Seite, und als sie fast die Spitze eines Hügels erreicht hatten, trat Gwen lächelnd hinter Thor, legte die Hände über seine Augen und zwang ihn, anzuhalten.
„Mach die Augen zu.“, sagte sie und führte ihn langsam Schritt für Schritt weiter.
Auch Thor lächelte und streckte seine Hände nach vorn aus.
„Wohin gehen wir?“, wollte er wissen.
„Ich möchte dir etwas zeigen.“, sagte sie. „Aber warte, bis wir die Spitze des Hügels erreicht haben. Du darfst deine Augen nicht öffnen, bis ich es dir sage. Versprochen?“
Thor lächelte breit. Er hatte Gwens Verspieltheit schon immer gemocht.
„Versprochen.“, entgegnete er.
Langsam nahm Gwen die Hände von seinen Augen. Thor wartete, bis sie endlich sagte: „Jetzt.“
Er öffnete seine Augen und der Anblick verschlug ihm den Atem: vor ihm waren so weit das Auge reichte weitläufige Wiesen voll mit den schönsten exotischen Nachtblumen, die er je gesehen hatte. Er hatte nicht einmal gewusst, dass es Blumen wie diese gab. Unter dem Licht des Mondes lebten diese Blumen, blühten, nein, mehr noch. Sie glühten und erleuchteten die Nacht.
Da gab es ganze Felder von leuchtendem Gelb und Violett und Weiß, die sich in der nächtlichen Brise wiegten, und die Wiesen lebendig aussehen ließen, als würden tausenden von Kerzen im Wind schwanken. Es war atemberaubend schön.
„Glimmerblumen.“, sagte sie und trat neben ihn. „Sind sie nicht schön?“
Sie nahm ihn bei der Hand und sie sahen hinaus auf die Wiesen. Er beugte sich zu einem Kuss zu ihr herunter. Sie küssten sich innig bevor sie ihn schließlich wieder bei der Hand nahm, und sie dem Weg durch die glühenden Wiesen weiter Seite an Seite folgten. Krohn an ihrer Seite sprang aufgeregt mit dem Schwanz wedelnd von einer Blüte zur nächsten.
Sie waren schon eine ganze Weile so zusammen gelaufen, als Thor mit einem Lächeln fragte: “Wohin gehen wir?“
Sie erwiderte sein Lächeln.
„An einen Ort, der mir viel bedeutet.“, antwortete sie. „Ein Ort den ich immer in meinem Herzen trage, und von dem nur wenige Menschen wissen.
Sie gingen eine Weile schweigend weiter und
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