Kampf der Ehre (Band 4 im Ring der Zauberei) (German Edition)

wieder.
    „Thors Mut verkörpert alles, was wir uns von einem Mitglied der Legion wünschen. Alles was wir uns von einem Silver wünschen. Ehre muss tunlichst belohnt werden. Daher wirst du, Thorgrin, am heutigen Tage zum Hauptmann der Legion befördert. Du unterstehst nur meinem Befehl und der Rest der Legion untersteht dir. Du befiehlst nun über hunderte der besten jungen Krieger, die unser Königreich zu bieten hat. Auf Thoringson!“ rief er.
    „Auf Thoringson!“ echote der gesamte Raum.
    Als alle wieder Platz genommen hatten, saß Thor fassungslos da. Er konnte kaum atmen, und wusste nicht was er denken sollte. Er, das jüngste Mitglied der Legion zu ihrer aller Anführer befördert? Ein Teil von ihm glaubte nicht, dass er es verdient hatte. Er hatte doch nur getan, wozu er ausgebildet worden war.
    Die Krieger hatten sich wieder den Festlichkeiten zugewandt, als Thor ein leises Winseln neben sich hörte.
    Er sah nach unten und sah Krohn, der seinen Kopf auf Thors Schoss gelegt hatte und erkannte, dass er sich vernachlässigt fühlen musste – und hungrig.
    Thor griff nach einem weiteren Stück Wild. Noch grösser als das erste, diesmal war es ein ganzer Lauf mitsamt Knochen und Krohn schnappte es ihm aus der Hand und trug es glücklich zum Feuer. Kühn marschierte er mitten durch das Rudel der Wolfshunde und fand einen Platz nahe dem Feuer. Trotz der Tatsache, dass sie grösser waren, wichen sie zurück und wagten es nicht ihn herauszufordern. Schon jetzt strahlte Krohn eine Energie wie kein anderes Tier aus. Er konnte sehen wie er jeden Tag wuchs, grösser und stärker wurde, beindruckender und mysteriöser.
    „Es ist eine wohlverdiente Ehre“, sagte Reece auf und umarmte Thor. Auch Thor stand und auch Elden, O’Connor und die Zwillinge umarmten ihn. Einer nach dem anderen schüttelten ihm die Mitglieder der Legion die Hand und erwiesen ihm ihren Respekt. Alle schienen sich zu freuen, ihn als Anführer zu haben.
    „Eine Schlacht, allein gewonnen durch Hexerei und Tricks.“, schallte eine dunkle Stimme.
    Thor drehte sich um, und sah hinter sich seine drei leiblichen Brüder Drake, Dross und Durs stehen. Sein Herz setzte einen Augenblick lang aus, als er sie nur wenige Meter entfernt stehen sah, kalte Blicke ohne den geringsten Anflug eines Lächelns auf ihn gerichtet.
    Er hatte sie seit einer Ewigkeit nicht mehr gesehen und hatte sie fast vergessen. Er konnte in ihren Augen sehen, dass sie noch immer Hass gegen ihn hegten. Sie brachten Kindheitserinnerungen zurück – wie er sich klein und wertlos neben ihnen gefühlt hatte.
    „Du hast nicht gekämpft wie ein Krieger“, erklärte Drake, der älteste. “Du hast nicht gekämpft wie einer von uns. Sonst hättest du niemals gewonnen.“
    „Du hast die Ehrungen, mit denen sie dich überhäufen nicht verdient.“, fügte Dross hinzu.
    „Ungeachtet dessen, was diese Männer denken, wir wissen die Wahrheit über dich. Du bist immer noch unser jüngerer Bruder.“ Knurrte Durs. „Immer noch ein armer Hirtenjunge. Der kleinste von uns allen und der, der es am wenigsten verdient hat. Du hast dir deinen Weg in die Legion erlogen und betrogen und genauso hast du dir die Ehren die dir heute zuteil wurden erschlichen!“
    „Und was wisst ihr alle von Lüge und Betrug?“ trat O’Connor vor, um Thor zu verteidigen.
    „Und was macht euch alle so überlegen?“, fügte Elden hinzu und trat an O’Connors Seite. „Dass ihr älter seid?“
    „So ist es.“, sagte Drake. „Wir sind älter. Und grösser. Und stärker. Wir könnten euch einen nach dem anderen zu Brei schlagen – jederzeit!“
    „Warum tut ihr es dann nicht“, entgegnete Reece „Ein Kampf  Mann gegen Mann lässt sich arrangieren. Und dann werden wir ja sehen, wer gewinnt.“
    Dross lachte spöttisch.
    „Ich muss dir nicht zuhören.“, sagte er. „ Du bist zu jung und unwissend um überhaupt mit mir zu reden. Ich bin ein größerer Krieger als du es jemals sein wirst.
    „Oh nein, aber du wirst Thor zuhören müssen“, gab Reece zurück. „Er ist nun dein Anführer. Hast du Kolk nicht gehört? Du wirst von nun an auf jede Silbe von Thor hören. Wie fühlt sich das an?“, lächelte Reece.
    Die drei Brüder blickten düster.
    „Wir werden dir niemals folgen.“, spie Drake Thor an. „Wir werden niemals Befehlen von dir gehorchen, so lange wir leben.“
    Thor war überrascht von der Wut, die sie gegen ihn hegten.
    „Warum hasst ihr mich?“ wollte er wissen „Das habt ihr schon immer