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Kampf der Gefuehle

Kampf der Gefuehle

Titel: Kampf der Gefuehle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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traute Ariadne der jungen Frau nicht so recht. Sie schien ausgesprochen neugierig zu sein und stellte zu viele aufdringliche Fragen. Solon wäre der perfekte Bote gewesen, wenn Ariadne nicht davon überzeugt gewesen wäre, dass er die Sache sofort Maurelle hinterbringen würde.
    Natürlich konnte sie selbst zu Blackford gehen, aber wenn sie sich in die Passage de la Bourse wagte, würde ihr Ruf in Gefahr geraten, und obwohl sie in dieser Hinsicht nicht so übervorsichtig war wie manche andere, stand ihr nicht der Sinn danach, in der Stadt zur persona non grata zu werden, solange sie ihre Aufgabe noch nicht erfüllt hatte. Überdies würde ein Skandal in New Orleans mit Sicherheit auch in Paris nicht unbekannt bleiben, in das sie möglicherweise eines Tages zurückkehren würde.
    Vielleicht sollte sie gar nichts unternehmen, sondern zulassen, dass das Duell seinen Gang nahm. Es war ohnehin fraglich, ob der Engländer auf sie hören würde. Was spielte es denn für eine Rolle, wenn Sascha die Rache vollzog, nach der es sie dürstete?
    Nein, nein, das konnte sie nicht zulassen. Sie musste versuchen, die Sache zu verhindern und das damit verbundene Risiko eingehen. Eine andere Möglichkeit gab es nicht.
    Ein weiteres Problem war, das Stadthaus zu dieser Stunde zu verlassen. Wenn sie einem der Dienstboten begegnete, würde sie irgendeine Erklärung abgeben müssen. Es war also Vorsicht angesagt. Nachdem sie vor die Tür ihres Zimmers getreten war, blieb sie stehen und spähte die Galerie entlang. Nirgendwo rührte sich etwas, und auch unten im Hof war alles ruhig. Außer dem leisen Geraschel der Bananenbäume, durch die der Nachtwind strich, und dem kläglichen Miauen einer hungrigen Katze war nichts zu hören. Jedermann schien sich für die Nacht zurückgezogen zu haben.
    Ariadne stieg die Treppe zur unteren Galerie hinab und huschte lautlos zu dem Gang, der zur Straße führte. In dem langen Tunnel war es stockfinster. Mit der behandschuhten Hand tastete sie sich die Wand aus groben, handgefertigten Ziegeln entlang, deren Unebenheit sie auch unter den Füßen spürte, da sie nur dünne Slipper anhatte. Sie hatte nicht daran gedacht, festeres Schuhwerk anzuziehen, bevor sie aufgebrochen war, und jetzt brachte sie es nicht über sich, noch einmal umzukehren.
    Die Tür aus solidem Holz zeichnete sich vor ihr ab, was sie daran erkannte, dass durch die Ritzen etwas Licht von der Straße hereinfiel. Sie tastete nach der Eisenstange, mit der die Tür versperrt war, und schob sie vorsichtig hoch, damit sie nicht quietschte. Kurz darauf befand sie sich auf der Straße.
    Der nächtliche Himmel war bewölkt, und in der Luft hing ein feiner Nebel, der die Straßenlaterne an der Ecke in Dunst hüllte. Bald waren ihre Slipper feucht und schlammig, dafür machten sie erfreulicherweise kaum Geräusche. Hinterher würde sie sie wegwerfen müssen, aber das spielte keine Rolle.
    Die Passage de la Bourse lag nur ein paar Häuserblocks entfernt, so dass der Weg dorthin zumindest am Tage in keiner Weise beschwerlich war. In der Dunkelheit, die nur gelegentlich von einer Straßenlaterne gemildert wurde, hatte Ariadne jedoch den Eindruck, als dehne sich der Bürgersteig endlos vor ihr aus. Der vom Fluss kommende Wind war so kalt, dass sie sich fester in ihren Umhang hüllte, während sie weitereilte. Außerdem zog sie sich die Kapuze des Umhangs tief in die Stirn, damit man ihr Gesicht nicht sah. Die meisten Passanten auf der Straße waren Männer, und sie wollte unbedingt vermeiden, dass sie von irgendjemandem erkannt oder angesprochen wurde. Solange sie in Bewegung blieb und zielstrebig ausschritt, würde ihr wahrscheinlich keinerlei Gefahr drohen.
    An einer Straßenkreuzung bemerkte sie, wie drei Schlägertypen auf sie zugetorkelt kamen. Der Kleidung nach zu urteilen handelte es sich zum Flussschiffer, sogenannte Kaintucks, die überall gefürchtet waren. Sie brachten Mais und Weizen, Schweine und Talg auf Lastschiffen in die Stadt und hatten die Angewohnheit, hinterher ihren Gewinn zu verzechen. Sie standen in dem Ruf, wahre Teufelskerle zu sein und keinerlei Respekt vor Damen zu haben. Gewöhnlich trieben sie sich allerdings nur in den Spelunken am Fluss oder im Swamp herum, einer Gegend des amerikanischen Stadtviertels, in der es ziemlich rau zuging.
    Schnell versteckte Ariadne sich in einem Hauseingang, bis das Trio die Straße überquert hatte und weitergegangen war. Erst als sie ganz sicher war, dass die Männer verschwunden waren,

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