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Kampf der Gefuehle

Titel: Kampf der Gefuehle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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ins Zimmer, hob die Kante der Fechtbahn an, auf der sie standen, versetzte die Vorhänge in Bewegung und brachte die letzten Kerzen zum Erlöschen.
    Um sie herum herrschte Dunkelheit. Der Wind peitschte die Bananenbäume und Palmen im Hof und trieb den Regen zum Fenster herein. In Ariadnes Innerem ging es nicht weniger turbulent zu. Sie ließ ihr Florett fallen, das dumpf auf der Fechtbahn aufschlug, um von dort scheppernd auf den Holzfußboden zu rollen. »Das kann ich immer noch tun«, sagte sie, während sie auf ihn zuging und dabei ihre Maske wie auch ihren Brustschutz abnahm, die sie beide zu Boden fallen ließ. Mit gleitenden Schritten, die in der winddurchtosten Nacht kaum zu hören waren, näherte sie sich ihm.
    »Zweifellos«, erwiderte er, »wenn Ihre Waffe in uralter List besteht, gewürzt mit Aufopferung. Und es könnte durchaus passieren, dass ich darauf eingehe. Aber werden Sie am Morgen froh darüber sein?«
    »Das weiß ich nicht. Wollen wir es drauf ankommen lassen?«
    Als sie ihren Weg unbeirrt fortsetzte, ließ er sein Florett fallen und entledigte sich ebenfalls seiner Maske und seines Brustschutzes. Dann beobachtete er, wie sie immer näher kam. Als sie unmittelbar vor ihm stand, öffnete er die Arme und zog sie an sich.
    Das war das, wonach es sie verlangte, zumindest in jenem rebellischen Teil ihres Gemüts, der es ablehnte, vernünftig zu sein oder über Konsequenzen nachzudenken. Sie begehrte ihn, sehnte sich danach, körperlich geliebt zu werden — mit einer Intensität, die sie als demütigend empfunden hätte, wenn sie hätte annehmen müssen, dass er etwas davon ahnte. Aber wie sollte er das? Nichts in ihrem Verhalten hatte darauf hingewiesen, ja, bis eben hatte sie es selbst nicht gewusst.
    Und schließlich — was war denn Schlimmes dabei? Lust zu empfinden war ein natürlicher, sogar notwendiger Teil des Lebens. Das Ganze hatte nichts zu besagen, was über den Moment hinausreichte. Und wenn sie gegenwärtig nicht in der Lage war, nach seinem Tod zu trachten, dann würde sie vielleicht trotzdem einen Weg finden, um ihn den Schmerz des Verlusts fühlen zu lassen, den sie empfand, wenn sie an Francis dachte.
    Diese Qual lag in ihrem Kuss, als er den Kopf senkte, um sich ihres Mundes zu bemächtigen, diese Qual trieb ihr die Tränen in die Augen. Gleichwohl war es Trost, was sie bei ihm suchte, als sie sich gegen ihn lehnte, ihre Brüste gegen seine harte Brust presste und spürte, wie sich seine muskulösen Schenkel gegen die ihren drückten, die ohne Röcke auf schockierende Weise ungeschützt waren.
    Sie ließ ihre Hände zu seinen Schultern gleiten und schlang sie um seinen Nacken, um ihre Finger in sein dichtes seidiges Haar zu wühlen. Gleichzeitig intensivierte sie ihren Kuss, indem sie ihre Zunge wollüstig mit der seinen spielen ließ.
    Er legte ihr seine langen aristokratischen Finger auf den Rücken und packte sie, als wolle er sie für immer festhalten. Dann strich er mit seinen Händen nach unten, bis er die Rundungen ihrer Hüften zu fassen bekam,
    deren festes und zugleich weiches Fleisch er knetete. Und nach und nach zog er sie mit sich nach unten, erst auf die Knie, dann auf die Fechtbahn, wo er die Masken, die Schutzvorrichtungen und die Waffen beiseiteschob, um Platz zu schaffen, um ein Bett aus dem zu machen, was ihr Kampfplatz gewesen war.
    Doch in gewisser Weise war es noch immer ein Kampfplatz, da sie sich erst einmal aus ihrer Kleidung, ihren Stiefeln, Hemden und Hosen herauskämpfen mussten. Schließlich lagen sie in glorreicher Nacktheit da, getaucht in das Licht der Blitze und vom windgetriebenen Regen besprüht, während sie behutsam und voller Verlangen gegenseitig ihre Körper erkundeten. Sie merkten nichts von der Gewalt des Unwetters, derweil sie sich berührten und sich schmeckten, heiße Haut mit unzähligen Küssen bedeckten und die Handflächen aufeinander legten, um das turbulente Pulsieren des Bluts zu spüren, das durch ihre Adern jagte.
    Ariadne war entflammt. Ihr Herzschlag dröhnte in ihren Ohren. Wie ein Kind, das verbotene Geheimnisse kennenlernt, genoss sie das Gefühl, verdorben zu sein. Gleichzeitig war sie sich bewusst, wie prachtvoll der neben ihr liegende Mann gebaut war, dessen breite Schultern, dessen schmale Taille, dessen flacher Bauch und dessen harte, muskulöse Schenkel sie entzückten und in einen Rausch des Verlangens versetzten.
    Seine Berührungen hatten etwas Magisches, als wüsste er ganz von selbst, wo genau er sie mit seinen

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