Kampf um das Zauberschwert "Drachenauge"
einem
Schornstein. Halt bei der Dachluke.
Schratt leuchtete hinein.
„Keine Spur von einer
Alarmanlage, Chef. Man kann nur staunen. Dort hinten auf der anderen Seite des
Dachs sind vor einem Jahr die andern eingestiegen. Dort ist jetzt eine
Sicherung. Das habe ich vorhin überprüft. Aber für die Luke hier hat’s nicht
mehr gereicht.“
Er hebelte sie auf. Augenblicke
später standen sie auf dem Dachboden. Auch er wurde genutzt, um Exponate zu
lagern. Aber es war nichts dabei, wofür Hirnvogel sich interessiert hätte.
Die Tür. Die Treppe. Schratt
hielt seine Taschenlampe. Sie stiegen hinunter.
Vierter Stock, dritter,
zweiter...
Es war totenstill im Haus. Aber
das geringste Geräusch hallte von kahlen Wänden zurück.
Schratt sah zum Fürchten aus
mit seiner Maske.
Hirnvogel hatte sich eine Mütze
über den Kahlschädel gestülpt.
Eine Million! dachte der
Antiquitätenhändler. Morgen schwimme ich im Geld. Schratt? 50 000 muß ich ihm geben,
diesmal. Für diesen Hundedieb ist das ungeheuer viel.
Jetzt befanden sie sich im
Parterre.
Schratt löschte seine Lampe.
Durch die hohen Fenster, deren
untere Hälfte vergittert war, fiel Laternenlicht herein. Es wies den Weg zur
Historischen Abteilung.
Sie erreichten den Hauptsaal.
Und dort in der gläsernen Vitrine...
Hirnvogel hielt den Atem an.
Selbst im Dunkeln glühte der
Rubin wie — ja, wie das Auge eines Ungeheuers.
Schratt untersuchte die
Vitrine.
„Der Glaskasten ist gesichert.
Bei starker Erschütterung wird Alarm ausgelöst. Aber das System ist simpel.
Wenn ich dort hinten die Stromzufuhr unterbreche, können wir hier mit ‘nein
Hammer drauf hauen.“
„Das kommt gar nicht in Frage“,
sagte eine Stimme hinter ihnen.
Im selben Moment flammte Licht
auf und füllte den Hauptsaal mit Festbeleuchtung, als wäre die Vorstellung von
Drachenauge, dem Zauberschwert, für jetzt — die erste Morgenstunde — anberaumt
und nicht längst gewesen.
Tim trat hinter einer
aufgestellten Ritterrüstung hervor.
„Hallo, Schratt! Du mieser
Hundefänger! Läßt du dich umschulen auf Kunsträuber?“
„Den mache ich fertig.“
Schratt ließ seine Lampe fallen
und sprang auf Tim zu.
Der Einbrecher kam nicht weit.
Aus ihren Verstecken sprangen
die Polizisten hervor. Uniformierte und Kripo-Beamte.
Schratt wurde gepackt. Sie
rissen ihm die Arme auf den Rücken. Handschellen schnappten zu.
Kommissar Glockner trat zu dem
Antiquitätenhändler.
„Nehmen Sie die Maske ab,
Hirnvogel. Sie sind verhaftet. Sehen Sie sich Drachenauge ruhig noch mal in
Ruhe an. Denn dazu werden Sie bestimmt keine Gelegenheit mehr haben für lange
Zeit.“
Gaby, Karl und Klößchen, die
sich im Hintergrund versteckt hatten, kamen zu Tim.
„Jetzt ist keiner mehr auf
freiem Fuß“, sagte Gaby und sah zu, wie Schratt und Hirnvogel abgeführt wurden.
„Damit könnten ruhige Zeiten anbrechen für Drachenauge.“
„Noch ruhiger?“ fragte Tim
lachend. „Ich finde, es hat lange genug im tiefen Felsen gepennt. 800 Jahre
lang. Jetzt darf ein bißchen Unruhe sein. Beglotzung und Huldigung durch die
Museumsbesucher. Ist ja schließlich ein Zauberschwert. Das weiß sich zu helfen,
wenn es zuviel wird.“
Mir jedenfalls, dachte er, wird
es nie langweilig werden, Drachenauge anzusehen. Es verströmt Kraft. Glüht der
Rubin? Blinzelt er uns zu? Vielleicht erwacht er in tausend Jahren wieder zum
Leben — wenn es wirklich ein Auge ist, das versteinerte Auge eines Drachen.
E N D E
Liebe Stefan-Wolf-Freunde!
War spannend,
nicht wahr? Diese Geschichte unserer vier Freunde vom TKKG und ihren mutigen Abenteuern
hat Euch sicher gefallen. Von Stefan Wolf gibt es aber viel mehr TKKG-Bücher.
Kennt Ihr sie schon?
Die Jagd nach
den Millionendieben (Band 1)
Zufällig
beobachtet Tarzan-Tim, wie die schon lange gesuchten Millionendiebe aus einer
Villa wertvolle Gemälde stehlen. Unsere vier Freunde vom TKKG wollen die Bande
ganz allein entlarven. Welche Rolle spielt der seltsame Bruder des
unsympathischen Zeichenlehrers Pauling? Was tut sich in der feudalen Villa von
Klößchens Eltern, wo der Chauffeur niedergeschlagen wird und das Luxusauto
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Der blinde
Hellseher (Band 2)
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