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Kampf um das Zauberschwert "Drachenauge"

Kampf um das Zauberschwert "Drachenauge"

Titel: Kampf um das Zauberschwert "Drachenauge" Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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schrie
Krankmann und klatschte ihm ins Gesicht.
    Aber der andere kniete immer
noch auf ihm und war nicht zu vertreiben.
    Drauschilt, groß und massig,
wurde plötzlich behende. Flink schlich er sich heran an die Kämpfenden, packte
den Karton und lief damit zum Rolls.
    Hinein in den Fond. Tür zu.
Drauschilt glitt hinters Lenkrad.
    Im selben Moment riß Tim die
Beifahrertür auf und stieg ein. Hinter ihm drängten sich seine Freunde auf die
Rücksitze.
    Drauschilts Finger am
Zündschlüssel erstarrten.
    „Sie wollten abfahren“, sagte
der TKKG-Häuptling. „Los, los! Wir kommen mit.“
    „Was fällt euch ein!“ Er
brüllte. „Raus! Oder...“
    „Abfahren!“ Tim brüllte noch
lauter. „Sofort!“ Er hielt ihm die Faust unter die Nase. „Sonst garantiere ich
für nichts.“

    „Ich werde euch...“
    Weiter kam er nicht. Tim stieß
ihm die Faust in die Rippen, dorthin, wo die Leber liegt. Es war kein harter
Stoß, tat aber weh.
    Drauschilt gab einen
blubbernden Laut von sich, ächzte und — drehte den Zündschlüssel.
    Der Motor sprang an, der Wagen
rollte.
    „Zur Innenstadt!“ befahl Tim.
    Er wandte sich um und blickte
durchs Heckfenster. Hahrmann und Dröhnkop droschen immer noch ein auf ihre
Gegner und erhielten genausoviel zurück.
    In diesem Moment merkte
Hahrmann, daß der Rolls abfuhr und blickte erschrocken zur Seite.
    Klatsch! landete des Gegners
Faust auf seiner Bluterguß-Nase.
    Hahrmann schwankte. Als der
Gegner nachsetzen wollte, traf Hahrmanns Tritt ihn an der Hüfte, und der Mann
wurde zurückgeworfen.
    „Wir haben sie“, rief Gaby.
„Tim, das ist die Schatztruhe.“
    Gaby, Karl und Klößchen hatten
den Karton geöffnet.
    Mit einem Blick über die
Schulter gewahrte der TKKG-Häuptling eine Truhe, etwa so groß wie ein mittleres
Postpaket, offenbar aus purem Gold und mit Ornamenten verziert, wie sie üblich
waren zur Zeit des Fürsten Eishart von Prückler.
    Gaby öffnete den Deckel,
während Karl und Klößchen die Truhe hielten.
    Geschmeide, Geschmeide, Geschmeide.
    Es funkelte, glitzerte,
blitzte, obwohl der Spätnachmittag nicht sonnig, sondern eher wolken-düster
war.
    „Starke Klunkern!“ stellte
Klößchen fest. „Aber kein Rubin ist so groß wie Drachenauge. Hier macht’s die
Menge. Am Schwert die Solitär (einzelner Edelstein) -Qualität.“
    Tim sah Drauschilt an.
    Dessen Gesicht war grau wie
Hammelfett. Schweißtropfen wackelten auf der körnigen Haut.
    „Jetzt haben Sie sich mit Ihrer
Habgier ein Bein gestellt, Meister. Sie sind dran wegen Hehlerei. Und
rausreden, Sie hätten nicht gewußt, was das ist, können Sie sich auch nicht.
Sie waren vorhin im Landesmuseum. Und Dr. Vlichtmeier hat ausführlich erzählt
von der Prückler-Melbaschen Schatztruhe.“
    „Hier ist ein Koffer voll
Geld“, sagte Karl. „O Mann! Das müssen Millionen sein.“
    Der Koffer stand hinter dem
Beifahrersitz und war nicht verschlossen.
    „Sie erlauben doch“, sagte Tim,
„daß ich mal kurz Ihr schönes Autotelefon benutze?“
    Er wählte Kommissar Glockners
Nummer im Präsidium. Gabys Vater meldete sich.
    „Hier ist Tim, Herr Glockner.
Wir kommen jetzt zu Ihnen. Wir haben Drauschilt dabei erwischt, wie er die
Prückler-Melbasche Schatztruhe kaufen wollte — für einen Koffer voll Geld.
Seine beiden Gorillas und der Schatztruhen-Dieb prügeln sich mit drei anderen
Ganoven. Eine etwas verworrene Situation, deren tiefere Bedeutung uns nicht
ganz aufgeht. Aber das wird leicht zu erfahren sein, wenn Sie Streifenwagen zum
Schlachtfeld schicken. Nämlich zum Alten Kinderspielplatz neben der Drogenszene
am Staatssekretärs-Platz.“
    Glockner atmete zweimal tief
durch.
    „Wo ist Drauschilt?“
    „Er fährt uns. Wir sitzen in
seinem Rolls. Die Schatztruhe haben wir sichergestellt.“
    „Wo seid ihr jetzt?“
    „Ecke
Koffertränen-Straße/Nonnenflucht-Gasse.“
    „Ich schicke euch einen
Streifenwagen entgegen.“
    „Nicht nötig“, lachte Tim.
„Meister Drauschilt fährt wie eine Eins, obwohl ihm etwas übel ist, was ich
seiner Gesichtsfarbe entnehmen könnte, die nicht so rosig ist wie sonst.“

22. Mitternacht bei Drachenauge
     
    Hoffentlich kommen die
Streifenwagen rechtzeitig, dachte Tim. Wäre ein Jammer, wenn sich die sechs
Raufbolde verzupft hätten. Andererseits wird Drauschilt sicherlich reden.
Sturheit verschlimmert seine Lage nur. Und er weiß bestimmt, wer die drei aus
dem Kleinbus sind.
    Drauschilt wirkte immer noch mitgenommen.
Seine Hände klebten am Lenkrad, und in der

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