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Kampf um das Zauberschwert "Drachenauge"

Kampf um das Zauberschwert "Drachenauge"

Titel: Kampf um das Zauberschwert "Drachenauge" Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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der Landsknecht, saß
jetzt hinten in Edmunds unauffälligem Kleinbus, hatte sich eine Sportkappe auf
den Schädel gestülpt und verbarg das Gesicht hinter einer großen Sonnenbrille.
Unkenntlichkeit war wichtig. Denn Drauschilt kannte ihn.
    Edmund, der Schweizer, und
Reinhold, das Bonbon, waren dem Schwertsammler noch nicht begegnet.
    Das Trio wartete, lauerte.
    Und schneller als erwartet,
wurden sie belohnt.
    Kurz vor halb sechs kamen zwei
Radfahrer die Straße herunter, der eine mit Nußknacker-Gesicht und
blutunterlaufener Nase, der andere im Gesicht mit einem Pflaster verziert.
    Sie klingelten bei Drauschilt
am Tor, wurden eingelassen und schoben ihre Tretmühlen aufs Grundstück.
    Wenig später glitt der schwarze
Rolls Royce auf die Straße und fuhr an Edmunds Kleinbus vorbei.

    Thomas war rechtzeitig
getaucht. Edmund wendete, wartete einen Moment und folgte dann dem Wagen.
    „Drauschilt fährt selbst“,
sagte Edmund und würgte den Motor ab.
    „Tut er immer“, erwiderte
Thomas, der Landsknecht. „Ist zu geizig, um sich einen Chauffeur zu halten.“
    „Jeder muß heutzutage sparen“,
Reinhold, das Bonbon, grinste. „Warum sollte er eine Ausnahme machen?“
    Der Motor lief wieder. Die
Verfolgung konnte weitergehen.
    Das Luxusauto rollte quer durch
die Stadt.
    „Sieht sehr nach ‘ner heißen
Sache aus“, meinte Thomas. „Jedenfalls glaube ich nicht, daß er für die beiden
Typen ‘ne Stadtrundfahrt macht.“
    „Sondern?“ fragte Edmund und
wich einem Häuserblock aus, indem er nicht geradeaus fuhr, sondern auf der
Straße blieb, die hier einen sanften Bogen machte.
    „Den beiden sieht man doch an,
wozu sie da sind. Die nimmt er mit als Verstärkung. Ich hoffe ja, daß er jetzt
die Ameise trifft. Vielleicht hat er ‘ne Menge Kohle im Wagen. Den Kaufpreis.
Und soviel Geld muß bewacht werden. Dazu braucht er die zwei.“
    „Wir kommen in ‘ne miese
Gegend.“ Reinhold lutschte ein Sahne-Bonbon. „Würde passen zu Ameise. Noch um
zwei Ecken, dann sind wir bei der Drogenszene.“
    „Daß sie sich dort verabredet
haben“, sagte Thomas, der Landsknecht, „halte ich für ausgeschlossen.“
     
    *
     
    Der Rolls Royce hielt vor dem
Kinderspielplatz. Der Motor wurde ausgeschaltet.
    Tim und seine Freunde,
versteckt im Blockhaus, beobachteten voller Spannung.
    Zunächst passierte gar nichts.
    Drauschilt äugte durch die
Windschutzscheibe zu dem Ameisentyp hinüber.
    Der saß noch auf der Bank,
hatte an den Fingernägeln gekaut und die Schultern hochgezogen.
    Jetzt starrte er zu dem Wagen,
sprang plötzlich auf und lief drei Schritte in die Richtung.
    „Hallo, Sie! Ist das ein Rolls
Royce?“
    „Sind Sie Krankmann?“ rief
Drauschilt durchs offene Fenster zurück.
    „Ja, bin ich. Moment!“
    Krankmann riß den kistengroßen
Karton vom Gepäckträger, wobei er unter dem Gewicht fast zu Boden ging, und
astete seine Last dann zum Rolls.
    In diesem Moment preschte ein
grauer Kleinbus über den Staatssekretärs-Platz und hielt zu auf den
Nobelschlitten.
    Bremsen quietschten, Reifen
jaulten. Zu spät.
    Mit zum Glück vermindertem
Tempo knallte der Kleinbus dem Rolls ins Heck.
    Blech kreischte. Glas klirrte.
Der Rolls wurde durchgeschüttelt.
    Aus dem Kleinbus sprangen drei
Typen, alle kantig und groß. Wie Raubkatzen auf ihre Beute stürzten sie sich
auf Krankmann und seinen Karton.
    Der schmächtige Mann war wie
erstarrt. Dann schrie er auf. Er ließ den Karton fallen und wollte fliehen.
    Aber schon hatte ihn einer vom
Trio gepackt, ein Typ mit Mütze und Sonnenbrille. Er hatte ein rotes Gesicht,
an dem sich offenbar die Haut schälte.
    Krankmann wurde zu Boden
gestoßen. Der andere kniete auf ihm, und es hagelte Ohrfeigen.
    Die beiden andern wollten sich
des Kartons bemächtigen. Aber Hahrmann und Dröhnkop katapultierten sich aus dem
Rolls und griffen das Duo an, tretend und Fäuste schwingend.
    Innerhalb von Sekunden
entbrannte die schönste Keilerei.
    „Und wir?“ fragte Gaby
aufgeregt.
    „Wir sind Zuschauer“, sagte
Tim. „Erst mal sehen, was Drauschilt macht.“
    Der stieg aus.
    Drüben, auf der Drogenszene,
hatten sich drei, vier Fixer, die noch nicht völlig high waren, aufgerichtet
und schauten zu.
    Der Kampf wogte hin und wogte
her, keine Partei gewann die Oberhand. Auch Krankmann wehrte sich erfolgreich,
hatte nämlich seinem Gegner eine Handvoll Sandkasten-Dreck ins Gesicht
geschleudert. Oder?
    Rotgesicht brüllte auf. „Du
Sau! Das ist Hundekacke.“
    „Da hast du noch mehr!“

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