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Kampfroboter

Kampfroboter

Titel: Kampfroboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. R. Merliss
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vorheriges warnendes Geräusch, brach ein schadhaftes Stück des Gehsteiges unter seinem Gewicht ein. Jon griff blitzschnell nach einer jungen Palme, die am Straßenrand wuchs, aber der dünne Stamm konnte das Gewicht nicht einmal für einen Augenblick halten, und Jon krachte mit dem ganzen Körper in ein parkendes Auto. Wie eine Eierschale wurde das Blech eingedrückt, und die Windschutzscheibe zersplitterte.
    Auf der Straße war es für einen Augenblick totenstill. Die Menschen schienen den Atem anzuhalten. Neugierige und angstvolle Gesichter starrten Jon von allen Seiten an, als er mühevoll versuch te, sich aus den Autotrümmern zu befreien. Dann fing ein Landarbeiter an zu schreien:
    „Das ist er! Das ist der Grismet-Roboter!“ Abwechselnd mit der linken und der rechten Hand deutete er aufgeregt auf Jon. Dieser drehte sich um und ging in entgegengesetzter Richtung davon. Jetzt war schon alles egal. Er war entdeckt!
    Er war kaum ein paar Dutzend Schritte gegangen, als ein älterer Mann auftauchte, der eine großkalibrige Schrotflinte schußfertig in der Hand trug. Er zielte auf Jons Brust und feuerte beide Läufe ab.
    Die Schüsse trafen Jon genau da, wohin der Alte gezielt hatte und brannten ein großes Loch in Jons Hemd. Aber das war auch alles. Jon ging ruhig weiter. Der Alte holte mit fliegenden Fingern zwei neue Patronen aus der Tasche und wollte wieder laden. Da war Jon heran. Mit eiskalter Ruhe griff er nach der Flinte, faßte sie und drückte ohne Kraftanstrengung die Zwillingsläufe wie Papier zusammen. Aus einem Fenster über der Straße blinkte der Lauf eines neuzeitlichen Karabiners. Es blitzte auf, und Jon spürte deutlich mehrere Male, wie ihn die Geschosse trafen, doch das störte ihn in keiner Weise. Jon konnte sehen, wie einige Männer eine kleine Maschinenkanone am Straßenende in Stellung brachten. Er ging ruhig und ohne Furcht auf das Geschütz zu, und als Jon auf ein paar Meter heran war, ließen sie alles stehen und liegen und ergriffen die Flucht.
    „Ihr Narren! Ihr armen Narren“, sagte Jon zu sich selbst und ging auf die Mündung der kleinen Automatikkanone zu. Ganz wie nebenbei griff er sich das Rohr und zog es aus der Halterung, faßte mit der anderen Hand zu und verbog das Rohr. Dann ging er in aller Seelenruhe daran, die Lafette der Schnellfeuerkanone auseinanderzunehmen. Ohne Anstrengung riß er Stück um Stück ab und verstreute sie in einem Umkreis von einigen Metern auf der Straße. Dann war seine Wut verraucht. Wie aus einem Traum erwachend, kam es ihm jetzt erst zum Bewußtsein, daß alles aus war. In Kürze würden Truppen hier sein, und mit ihnen Panzern, die ihn festhal ten konnten, Permalliumnetze, mit denen man ihn einfangen wür de, um ihn dann zu den anderen in das grauenhafte, stumme Grab der Betonklötze auf dem Planeten Grismet abzutransportieren. Jon setzte sich auf die Reste der kleinen Automatik und wartete auf das Ende. Die „anderen“ in seinen Gedanken tobten, fluchten, resignierten. Aus! Ja, aus! Aber er hatte sich einfach nicht mehr beherrschen können, er mußte diesen Narren eine Lektion erteilen. Obwohl Jon „nur“ eine Maschine war, dachte und handelte er genauso, wie der Mann gehandelt haben würde, dessen Gehirn Jon nun in Form von Permalliumschaltungen in sich trug. Alle Erinnerungen und Wünsche, alles Wissen des anderen hatte Jon „geerbt!“ Und der, dessen Gehirn Jon nun „belebte“, war kein Stubenhocker gewesen, sondern ein „Sternenrutscher“, wie die Männer des intergalaktischen Dienstes scherzhaft genannt wurden. In der Stunde seines Todes – nach einem Versagen der Unterdruckkammer eines Raumers – hatte der „Rutscher“ sein Gehirn der MedizinCom vermacht; und dieses Gehirn lebte nun in Jon Hall, dem unzerstörba ren, ewig lebenden Roboter weiter. Aber außer diesem Gehirn hat te Jon noch etwas mehr von der MedizinCom mitbekommen. Man hatte auf die Permalliumstreifen nicht nur die Impulse des leben den Gehirns gedruckt, sondern auch noch viele Spezialwissensge biete, die im Kriege von außergewöhnlich großem Nutzen gewesen waren. Und so wie Jon hatten auch die anderen Kriegsroboter „lebende“ Gehirne in sich. Sie alle dachten nicht nur wie Menschen, nein, sie fühlten auch, wie die früheren Besitzer der Gehirne gefühlt hatten. Keiner der Männer, die ihre Gehirne zu diesem Experiment zur Verfügung gestellt hatten, konnten ahnen, daß das Experiment ein voller Erfolg werden würde. So wie die Dinge jetzt standen, waren

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