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Kampfroboter

Kampfroboter

Titel: Kampfroboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. R. Merliss
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meinst – du hast – ich meine – du –“, fragte seine Frau.
    „Du willst doch nicht sagen, daß du das gleiche …?“
    „Ja!“ sagte die Frau Senator und vergaß das Frühstück.
    „Ich muß sofort …“, der Herr Senator sagte aber nicht, was er mußte, sondern ging hinüber zum Visifon und führte ein langes Gespräch.
     
    *     *     *
     
    Der Taxipilot sah im Rückspiegel das gelangweilte Gesicht seines Fluggastes. Er schüttelte den Kopf und wunderte sich. Zuerst hatten es diese Herren so eilig, und dann wollten sie ganz um Jauga fliegen. Na, ihm konnte es gleichgültig sein, solange er … hier wurde er unterbrochen.
    Plötzlich hatte er sich in einen Roboter verwandelt, der kopfüber in einem Zementblock eingemauert war. Er fühlte ganz deutlich, wie der Beton auf seinen Mund, seine Augen, seine Nase drückte. Er sah das Heranschleichen des schwarzen Urschlammes – wurde eingehüllt – versank. Ihn fror plötzlich. Das Gesicht im Rückspiegel hatte sich verzerrt, und erschrockene Augen starrten ihn an. Anscheinend hatte auch der Fluggast die gleichen Empfindungen gehabt.
    „Verdammt und zugenäht!“ fluchte der Pilot. „Das ist doch allerhand, da muß man etwas dagegen tun“, und er beschloß, sofort einen geharnischten Brief an den Sicherheitsdienst zu schreiben.
    Der Mann hinter ihm nestelte an seiner Aktentasche herum und hatte ein ungemütliches Gefühl im Magen. Ungeheuerlich, so eine Entscheidung zu treffen. Diese Roboter waren ja gar keine Roboter! Das waren ja Menschen wie er – und der Pilot – und alle anderen. Nur, daß sie eben aus Metall – aus Permallium waren. Kopf schüttelnd und in Gedanken versunken sah er den Landeplatz näher kommen.
     
    *     *     *
     
    Der messerscharfe Bug des Atombootes G 144 durchschnitt mit hoher Geschwindigkeit die Wellen des Ozeans auf Grismet. Die Männer der Besatzung waren auf Freiwache und lümmelten faul in der Morgensonne. Nur der Rudergänger schielte blinzelnd in die blendenden Strahlen und wartete auf Ablösung. Der wachhabende Offizier hatte den Sextanten vor den Augen und bestimmte die La ge.
    „Zwo Strich Steuerbord“, befahl er.
    „Zwo Strich Steuerbord, Sir“, kam sofort die Bestätigung. Und ganz plötzlich war die G 144 kein Schnellboot mehr, sondern ein riesiger Betonklotz.
    Gurgelnd versanken sie in den Wellen. Den Männern ging der Atem aus, und sie glaubten, ersticken zu müssen. Der Beton nahm ihnen die Luft – die Sicht – das Gehör. Mit dumpfem Vibrieren sank der Zementklotz in den schwarzen Schlamm. Irrsinnige Angst befiel die Männer auf dem Schnellboot – sie waren lebend begraben, konnten nicht mehr atmen, erstickten.
    Und so plötzlich wie es begonnen hatte, so plötzlich hörte der Alpdruck auf. Entgeistert starrten sich die Männer an. Wortlos leg te der Wachhabende den Sextanten hin und zündete sich mit zitternden Händen eine Zigarette an. Der Rudergänger erwachte wie aus einem bösen Traum, und Offizier und Matrose blickten sich verstehend an, während unten auf Deck die Männer wild durcheinandergestikulierten.
     
    *     *     *
     
    So war der mächtige, gebündelte Gedankenimpuls Jons hinausgerast in den Raum, hatte die Menschen getroffen, sie erschüttert und geändert. Die Gedankenkraft der Roboter, verstärkt durch die entfesselte Energie des Reaktors auf einem verlassenen Planeten, hatte das scheinbar Unmögliche geschafft. Die Wünsche – Hoffnungen – und das Flehen um Gnade war auf fruchtbaren Boden gefallen, hatte die Menschen von den friedlichen Gedanken der Roboter überzeugt. Hatte ihnen in einem kurzen Augenblick gezeigt, daß das Geschehene nicht die Schuld der Gefangenen gewesen war, sondern die Schuld der Umstände; und daß die Roboter weiter nichts wollten, als in Frieden unter Menschen leben.
     
    *     *     *
     
    Das Rufzeichen auf seinem Schreibtisch schreckte Tom Jordan aus seinen Gedanken. Wie alle anderen hatte auch er die stumme Botschaft der Roboter gehört. Und auf einmal konnte er dieses eigenartige Gefühl, das er schon öfter gehabt hatte, festhalten und analysieren. Es war Mitleid gewesen. Mitleid mit diesen Gehirnen, die in unzerstörbaren Körpern aus Permallium wohnten und nicht sterben konnten.
    Der junge Agent erhob sich und ging mit gemischten Gefühlen auf die Tür des Heiligtums zu. Der Chef erwartete ihn. Jetzt war es also so weit. Jetzt bekam er all das zu hören, wovor er sich schon monatelang fürchtete. Er atmete

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