Kampfroboter
sie zu ewigem Kerker verurteilt, denn die Atommeiler, die in die Roboter eingebaut waren, würden für undenkliche Zeiten weiterarbeiten, würden die Permalliumkörper Tausende von Jahren weiter antreiben, würden die Gehirne Tausende von Jahren mit Energie versorgen und so die Roboter und damit auch die Gedanken, Erinnerungen, Wünsche und Hoffnungen der Ster nenrutscher unsterblich machen. Ein grauenhaftes Los!
5. Kapitel
Jordans Raumer, mit dem er zur Erde geflogen war, war keinesfalls groß und stark genug, Jon, den Roboter, zurück nach Grismet zu bringen. Deshalb stellte Interterra dem Agenten einen großen Raumer zur Verfügung, in welchem eine Kabine als Gefängnis ausgebaut war. Der ganze Raum war mit Permallium ausgelegt, und starke Halterungen sollten den Roboter in dieser Zelle festhalten. Eine Tür aus Permallium verschloß den Raum, und ein winziges Fenster gab Einblick in den vollkommen kahlen, quadratischen Raum. Der Pilot des Raumers hieß Wilkins, ein in Ehren ergrauter Raumpilot. Wilkins rauchte gerne dicke Zigarren und spielte leidenschaftlich Karten, wobei er die Mitspielenden regelmäßig, aber unauffällig betrog.
Der Raumer startete, stieg senkrecht durch die irdische Atmosphäre und hing schließlich in einer Entfernung von etwas mehr als 50 km über der Erde.
Wilkins hatte ein Pokerspielchen vorgeschlagen, und er und Jordan saßen im Kontrollraum und spielten. Wilkins hatte schon eine nette Summe gewonnen.
„Fünfundsiebzig Dollar!“ sagte er und mischte neu. „Der leichteste Tagesverdienst seit langem.“
Jordan starrte auf die Karten, die der Pilot ihm zuschob. Er war nicht recht bei der Sache.
„Zehn Fische! Bieten Sie mehr?“ fragte Wilkins.
„Ha? Ach so, Moment!“ Jordan nahm die Karten auf, und seine Augen glitten gelangweilt über zwei Pärchen und eine Sieben.
„Nun machen Sie schon, das ist ja zum Einschlafen“, ärgerte sich Wilkins.
Jordan schaute aus dem Quarzfenster. Ein riesiger Halbkreis im tiefdunklen Raum leuchtete weißlich und blau in wunderbarer Farbenpracht herauf.
Zuviel Gedanken und Überlegungen gingen ihm im Kopf her um, und er hatte keine Lust mehr, zu spielen.
„Ich glaube, ich höre lieber auf“, sagte er schließlich.
„Was soll das?“ knurrte Wilkins ärgerlich. „Ich habe hier die besten Karten, und Sie wollen einfach aufhören!“
„Ja. Es tut mir leid“, antwortete Jordan. „Ich werde mich so lange hinlegen, bis wir Starterlaubnis für den Plusantrieb bekommen!“
Jordan stand auf und quetschte sich durch die schmale Tür, die in den Verbindungsgang mündete. Auf dem Weg zu seiner Kabine kam er an einer weiteren Tür vorbei – einer Permalliumtür.
Jordan zögerte einen Augenblick, dann trat er näher und löste das Magnetschloß. Er öffnete die Tür und betrat damit zum erstenmal das Gefängnis des Roboters.
Jon lag unbeweglich in der Mitte des Raumes, seine Arme und Beine waren durch Permalliumklammern festgehalten.
Jordan fühlte sich unbehaglich.
„Ich weiß nicht, ob du dich mit mir unterhalten willst“, eröffnete Jordan das Gespräch. „Aber ich beobachte dich schon eine ganze Weile, und ich kann mir einfach nicht vorstellen, warum du das gemacht hast. Du brauchst es mir nicht zu sagen, es würde mich nur interessieren!“
Der Roboter zuckte die Schultern mit einer so menschlichen Ge ste, daß Jordan erschrak.
„S-sie k-können mich ruhig f-fragen“, antwortete er dann. „Es ist je-jetzt ganz egal.“
Jordan setzte sich auf den kahlen Fußboden und betrachteten den Roboter zum erstenmal genau. Es stimmte – es war fast kein Unterschied zwischen ihm und einem Menschen festzustellen. Nur wenn man sehr genau hinsah, bemerkte man eine seltsame Starre in den Augen, die ein normaler Mensch nicht hatte.
„Der Junge, den du auf der Straße angesprochen hast, hat dich verraten. Wäre der nicht gewesen, hätten wir dich niemals gefun den. Warum hast du den Kleinen laufen lassen?“
Der Roboter blickte Jordan starr an.
„W-würden Sie ein K-Kind umb-bringen?“ fragte er dann.
„Nein, natürlich nicht“, antwortete Jordan ungehalten und etwas verwirrt. „Aber ich bin ja auch keine Maschine wie …“, fast hätte er gesagt „wie du“, aber irgend etwas hielt ihn zurück. Er wartete auf eine Antwort, und als keine kam, fragte er weiter.
„Ich weiß nicht, was du in dem Atommeiler in Ballarat wolltest. Der Alte hätte dich auf keinen Fall davon abhalten können! Was wolltest du dort? Was war
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