Kane
ihre Seele zu groß war, um die Momente mit Black zu ertragen und im Hier und Jetzt zu bleiben.“
„Aber sie war wach, als ich auf sie zuging. Sie hat mich sogar angelächelt, nachdem sie mich mit ihrem Mondstrahl gegen Susan gerettet hat. Also warum sollte sie sich entschlossen haben, sich in irgendeine Scheinwelt zurückzuziehen?“
Samaél konnte den Schmerz in Kane's Stimme kaum ertragen. Gerade jetzt, wo er Nandini gefunden hatte und nun seine Hoffnung auf Glück und Zukunft wieder erlangte, musste er mit ansehen wie, sein Freund genau dies verlor. Hilflos sah er Kane in die Augen, während Nandini seine Hand ergriff, um ihm Halt zu geben. Dankbar drückte Sam sanft ihre schlanken, warmen Finger. „Ich weiß es nicht Kane. Vielleicht musst du ihr nur ein wenig Zeit geben, wieder zu dir zurück zu finden.“
Sam drehte sich zu Nandini und warf ihr einen fragenden Blick zu. Ihre Augen waren mit Tränen gefüllt, doch sie nickte tapfer.
„Wir müssen jetzt gehen“, sagte Samaél mit belegter Stimme in die Runde. Er sah Verständnis, in dem Blick eines jeden einzelnen von ihnen. Sie alle wussten was es hieß, jemanden zu verlieren und dass sein Zeitrahmen nur noch begrenzt war. Selbst Mac stand da und nickte ihm aufmunternd zu.
„Ich hoffe ihr meldet euch bald mit guten Nachrichten. Danke für alles, was ihr für mich und Nandini getan habt.“ Mit diesen Worten teleportierte er sich Hand in Hand, mit seiner zukünftigen Frau, in sein Haus in Irland. Er würde seinen neuen Freunden niemals vergessen, was sie für ihn und Nandini getan hatten.
*
„Du musst ihn da raus holen V!“ Mit großen petrolfarbenen Augen sah Vivian ihren Mann von der Couch aus an. Wie immer um diese Zeit, wenn das Baby schlief und in der kleinen Familie Ruhe einkehrte, saß Vivian mit gesenktem Kopf, über einem dicken Wälzer aus der Hausbibliothek. Sie hatte sich fest vorgenommen, die Geschichte der Nephilim zu studieren, um ihren Mann und die anderen Wächter im Haus, noch besser verstehen zu können. Nur die alte Sprache machte ihr oft noch Schwierigkeiten, obwohl Kane ihr ein Übersetzungsprogramm für den PC erstellt hatte und sie fleißig lernte. Doch jetzt galt ihre Aufmerksamkeit ihrem Mann, der seit Tagen nervös, auf und ab in der Wohnung lief, und dabei eine dicke Trittspur im Teppich hinterließ. Wenn er dann überhaupt mal nach Hause kam und sich nicht mit der Vernichtung irgendwelcher Seelenlosen, zur Ablenkung beschäftigte. Die Stimmung im Haus war mehr als mies, trotz der Aufmunterungsversuche von Dana und Vivian. Selbst die kleine Kiara versuchte immer wieder ihren Vater, durch glucksen und kichern abzulenken, als würde sie spüren, dass ihr Daddy sie jetzt brauchte. Manchmal gelang ihr das sogar, wenn auch nur für kurze Zeit. Victor nannte sie dann immer, „ mein unwiderstehlich kleines Kriegermäuschen“
„V! Hörst du mir eigentlich zu? Du machst mich ganz wuschig mit deinem hin und her Gerenne!“
Victor blickte verwirrt zu seiner Frau. „Wen soll ich wo raus holen?“, fragte er abwesend und setzte sich neben Vivian auf das Sofa.
Zärtlich nahm sie seine Hände in ihre und wie immer durchströmte diese wohlige Wärme ihren Körper, wenn sie ihn berührte. Noch immer konnte sie nicht glauben, dass dieser perfekte Mann, ihr Mann, und der Vater ihrer Tochter war. Niemals hätte sie auch nur annähernd geglaubt, einmal so glücklich in ihrem Leben zu sein. Nachdem sie all die Jahre von Männern gemieden wurde, war ihr Defizit an Liebe und Berührungen, durch Victor, nunmehr nur einer blassen Erinnerung gewichen. Wenn sie ehrlich war, hatte auch sie sich nicht viel aus Männern gemacht. Das hatte sich schlagartig mit diesem Nephilim, der jetzt nachdenklich in ihre Augen blickte, geändert. Vorher hatte sie nicht einmal gewusst, was ein Nephilim ist. Doch schon nach zwei Wochen hatte Victor es geschafft, dass sie ihr Herz an ihn verlor, samt Körper und Seele. Er und dieses wunderschöne Baby, waren jetzt ihr Leben und sie wollte es nie wieder anders haben. „Du, dein Sohn und deine Brüder, ganz zu schweigen von Mac, ihr werdet noch verrückt, wenn nicht irgendetwas passiert. Es muss doch etwas geben, womit wir Emaline helfen können? Und wenn nicht, müssen wir zumindest Kane ablenken. Er wird seine Kraft noch brauchen, was auch immer geschieht.“
„Ich habe so etwas noch nie erlebt. Wie Sam, habe auch ich sie nicht finden können, zwischen all den Erinnerungen. Sie muss sich vollkommen aus
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