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Kann das auch für immer sein?: Sommerflirt 3 (German Edition)

Kann das auch für immer sein?: Sommerflirt 3 (German Edition)

Titel: Kann das auch für immer sein?: Sommerflirt 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone Elkeles
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sind nicht mehr zusammen!«, rufe ich Nimrod nach, der schon davonhastet, um jemand anderem zu helfen.
    Avi nimmt mir die Ohrenschützer ab. »Du brauchst nicht schreien. Können wir für heute Freunde sein?«
    »Sicher«, sage ich und setze mir die Ohrenschützer wieder auf. »Freunde.«
    Avi geht in die Hocke. »Leg dich hin.«
    Ich lege mich auf den Boden und das Gewehr auf den Sandsack. Avi überprüft die Waffe und stellt sicher, dass das Kugellagerdingsbums wirklich leer ist.
    »Beim Trockenschießen gibt es keinen Rückstoß«, versichert er mir. »Jetzt stell den Hebel da von safe auf semi . Auf auto darf er nie stehen, hörst du, sonst leerst du mit einem einzigen Auslösen des Abzugs das komplette Magazin.« Ich stelle den Schalter auf semi . Dann überprüfe ich es noch ein zweites und drittes Mal, um ganz sicherzugehen, dass ich nicht aus Versehen auf auto geschaltet habe. Das wäre nicht witzig.
    »Jetzt leg den Griff der Waffe in das V zwischen deinem Daumen und dem Zeigefinger der Hand, mit der du nicht schießt.« Behutsam nimmt er mein Knie und schiebt es nach oben, sodass es angezogen ist. »Mit angewinkeltem Knie liegst du sicherer. Schau durch das Visier und richte die Waffe auf dein Ziel. Wenn du bereit bist, leg den Finger an den Abzug.«
    »Avi?«
    »Ja?«
    Ich sehe ihn an. »Es fällt mir nicht leicht, das zuzugeben, weil ich ja total gegen Töten und Waffen bin, aber irgendwie ist das schon wie ein Rausch. Mit einer so großen Waffe in der Hand komme ich mir irgendwie stark vor.«
    »Warte mit diesem Geständnis noch, bis du heute Nacht damit geschlafen hast.«
    »Hä?«
    »Auf dem Stützpunkt oder im Dienst schlafen die Soldaten jede Nacht mit ihren Waffen neben sich. Komm jetzt, hör auf, Zeit zu schinden. Ziele auf deine Schießscheibe, konzentriere dich auf deine Atmung, und nach dem Ausatmen betätigst du den Abzug.«
    Ich gucke durch dieses Visier-Dingsbums, ziele auf meine Pappscheibe und drücke ab.
    »Gut. Noch mal.«
    Ich mache noch mehrere Trockenschießübungen, bis Sergeant B-S uns alle anweist, das Gewehr auf safe zu stellen.
    Wir müssen zehn Kugeln in unser Magazin einlegen und das Magazin ins Gewehr schieben. »Wenn ihr so weit seid, schaltet ihr auf die semi -Position und gebt einen Schuss nach dem anderen ab, bis das Magazin leer ist«, befiehlt Sergeant B-S uns.
    Ich nehme wieder die Liegeposition ein und visiere mein Ziel durch diese Sichtdinger an, doch ich bin zu nervös, um abzudrücken. Links und rechts neben mir höre ich, wie die anderen ihre Waffen abfeuern. Wisst ihr, ich ziehe Katastrophen geradezu magisch an, und meine Gedanken fahren gerade total Achterbahn. Was, wenn meine M 16 einen Rohrkrepierer hat? Was, wenn mich die ausgeworfene, heiße Patronenhülse trifft, mir auf dem Kopf landet und die Haut versengt? Was, wenn der Rückstoß mir die Schulter auskugelt?
    »Du denkst zu viel – das sehe ich dir an«, sagt Avi, der wieder neben mir auftaucht.
    Er legt sich zu mir auf den Boden, ganz nah. Ich muss mich ermahnen, nicht an Avi zu denken, sondern mich auf die Waffe zu konzentrieren.
    »Ich habe Angst vor dem Rückstoß.«
    »Du liegst doch, da wirst du gar nicht so viel davon spüren. Nimm dein Ziel ins Visier«, befiehlt er mir.
    Ich visiere die Pappscheibe an, die mir viel zu weit entfernt scheint, als dass ich sie mit einer Kugel treffen könnte, die nicht mal einen Fingerbreit groß ist. »Und jetzt?«
    Er legt seine Finger auf meine. Sie sind stark und sanft, und ich wünschte, ich würde nicht am ganzen Körper vor lauter Aufregung ein Kribbeln spüren, weil er mir so nahe ist. Ich hab total Bammel, dass ich nie richtig über ihn hinwegkommen werde.
    »Bereit?«
    Ich kneife die Augen zu und kontrolliere meine Atmung. Dummerweise rast mein Puls. Doch das liegt daran, dass Avis Körper sich an meinen drückt. Seine kräftigen Hände auf meinen erinnern mich an seine vertrauten Berührungen, daran, wie nahe wir uns waren. Ich versuche, diese Gedanken aus meinem Kopf zu verbannen, und sage: »Bereit.«
    »Ausatmen. Luft anhalten …« Sein Finger drückt auf meinen und ein Schuss löst sich. Der Rückstoß drückt meine Schulter definitiv zurück, doch lange nicht so heftig, wie ich befürchtet hatte.
    »Alles okay mit dir?«
    Ich hebe den Kopf. Uns trennen nur wenige Zentimeter. »Oh. Mein. Gott. Das war Wahnsinn! «
    »Vor ein paar Minuten hast du noch gesagt, dass du es nicht so mit Waffen hast.«
    »Habe ich auch nicht. Du weißt schon, wenn sie bei

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