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1618 - Der brennende Himmel

1618 - Der brennende Himmel

Titel: 1618 - Der brennende Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Die letzte Tankstelle hatte Clive Hussler vor zwei Monaten ausgeraubt.
    Die Beute war nicht hoch gewesen. Aber bei seinem bescheidenen Leben hatte sie für einige Wochen ausgereicht.
    Jetzt brauchte Hussler wieder Kohle.
    Er war weiter aufs Land gefahren. Und zwar mit einem Wagen, den er gestohlen hatte. Es war ein alter Fiat, und er hatte kein Problem damit gehabt, ihn kurzzuschließen. Er war sicher, dass er in einem derartigen Auto nicht auffiel.
    Auffallen wollte er auf keinen Fall. Wobei sich das manchmal nicht vermeiden ließ, denn die Tankstellen - die meisten zumindest - waren mit Überwachungskameras ausgestattet, und denen hatte er sich einfach nicht entziehen können.
    Aber Hussler war kein Neuling. Er bediente sich einer alten Methode, um sich schwer identifizierbar zu machen. Da zog er kurzerhand einen Nylonstrumpf über den Kopf.
    Hussler hatte seine bestimmten Raubzeiten. Er brauchte dazu nicht unbedingt die Dunkelheit der Nacht. Die Dämmerung war ihm am liebsten. Außerdem suchte er sich die Zeit aus, in der nur wenige Kunden die Tankstellen anfuhren.
    Das klappte am besten am Abend, wenn sich der Tag allmählich dem Ende entgegenneigte und die Schatten der Dämmerung die Herrschaft übernahmen.
    Clive Hussler wusste auch, dass jeder Überfall mit einem Risiko behaftet war. Das musste er in Kauf nehmen, und bisher war auch immer alles glatt über die Bühne gegangen.
    Er hatte sich eine Tankstelle ausgesucht, die am Ende einer kleinen Ortschaft lag. In der Nähe befand sich zudem eine Straßenkreuzung. So konnte er in verschiedene Richtungen fliehen, und den Wagen würde er sowieso so schnell wie möglich verschwinden lassen. In diesem Fall hatte er sich für einen Teich entschieden, der in einem Brachland lag, wo alle Pfade und Wege endeten.
    Seine Kleidung war bei allen Überfällen gleich. Er trug dabei immer einen dunklen Jogging-Anzug. In der rechten Tasche steckte jeweils der Strumpf, den er erst zuletzt über sein Gesicht streifen wollte.
    Diese Tankstelle lag günstig. Das nächste Haus stand recht weit entfernt. Hinter ihr breitete sich ein Feld aus, das mit Sträuchern bewachsen war, die bei dem zuletzt warmen Wetter bereits ihr Blätterkleid bekommen hatten und ihm gute Deckung bei der Flucht geben würden. Wenn er das Feld hinter sich gelassen hatte, stand sein alter Fiat bereit, mit dem er fliehen würde. Alles kein Problem. Alles easy.
    So jedenfalls sah es aus. Auch die Zeit stimmte. Der Tag lag in den letzten Zügen. Am Himmel sah es bereits nach einer Veränderung aus, wie er sie mochte. Nur nicht an diesem Tag. Etwas irritierte ihn schon. Er hielt sich öfter in der Natur auf, aber was ihm heute präsentiert wurde, das wunderte ihn schon.
    Der Himmel war anders als sonst. Zwar zog die Dämmerung wie gewöhnlich herauf, aber sie schien es irgendwie nicht zu schaffen, denn etwas hielt sie davon ab.
    Es war eine Färbung, wie sie der Mann noch nie zuvor gesehen hatte.
    Man konnte von einer roten Grundfarbe sprechen, aber die war nicht immer gleich. Es gab eine ungewöhnliche Helligkeit, die sich in diese Farbe mischte. Ein Licht, das sehr weiß war und aus der Unendlichkeit zu kommen schien.
    Es kam ihm seltsam vor. Was er da sah, das passte ihm nicht, und bei dieser eigenartigen Konstellation kam ihm sogar der Gedanke an ein Unwetter, das sich möglicherweise zusammenbraute.
    Ungewöhnlich wäre es bei der Wärme des Tages nicht gewesen. Da hatte sich sogar eine gewisse Schwüle ausbreiten können. Es war eben zu warm für die Jahreszeit.
    Hussler hatte den Wagen verlassen und sich auf den Weg gemacht. Er sorgte dafür, dass er nicht entdeckt wurde, aber in diesem Gelände war er allein unterwegs.
    Er hatte sich sowieso darüber gewundert, dass er nur so wenige Menschen sah. Und es hatten auch nur wenige Fahrer in der letzten halben Stunde angehalten, um zu tanken. Als würden sich heute alle davor scheuen, sich im Freien aufzuhalten.
    Ihm konnte das egal sein. Nicht nur das. Er hätte darüber sogar froh sein müssen. Doch genau das war bei ihm nicht der Fall. Clive Hussler fühlte sich nicht wohl in seiner Haut. Er war nervös. Er merkte es an seinen feuchten Handflächen und überlegte schon, ob er den Überfall nicht verschieben sollte.
    Nein, das wollte er auch nicht. Er brauchte das Geld, um die nächsten Wochen über die Runden zu kommen.
    Er behielt die Tankstelle im Blick. Da er sich ihr von der Rückseite her näherte, hatte er keine Probleme damit. Es war alles so, wie er

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