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Kaspar - Die Reise nach Feuerland (German Edition)

Kaspar - Die Reise nach Feuerland (German Edition)

Titel: Kaspar - Die Reise nach Feuerland (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Gronie
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dieses Quartal miserabel.
    »Gerne, Mutter«, sagte Sebastian mit vollem Mund.
    »Mach den Mund leer, bevor du sprichst!«, ermahnte William ihn.
    Sebastian aß schweigend sein Sandwich. Manuel lächelte gehässig und trat seinem Bruder unter dem Tisch vors Schienbein.
    »Hey, du Furzbacke ...«, schimpfte Sebastian und schwieg, als er in die finstere Miene seines Vaters blickte.
    »So, jetzt reicht es mir aber, Freundchen, du fährst nicht ...«
    »William«, unterbrach Rebecca ihren Mann, »halt dich zurück!«, dann wandte sie sich Sebastian zu und sagte merklich streng: »Du gehst sofort nach oben und putzt dir die Zähne, Sebastian, bevor du in die Schule gehst!«
    Sebastian war froh, dass ihn seine Mutter fortschickte, denn sein Vater hätte ihm sicherlich Hausarrest gegeben, und dann hätte er in den Ferien nicht zu Großvater fahren können. Sebastian lief die Treppe hinauf, als würde der Leibhaftige ihn verfolgen. Oben angekommen blieb er schwer atmend stehen.
    »Vater, du Stinkstiefel – du Bergtroll«, leise schimpfend beugte sich Sebastian über das Treppengeländer und lauschte, was seine Mutter zu sagen hatte.
    »Und du, Manuel«, Rebeccas Stimme hörte sich zornig an, »wenn ich noch einmal sehe, dass du deinem Bruder gegen das Schienbein trittst, und hoffst, dass Sebastian darauf etwas Schlimmes zu dir sagt, damit sein Vater ihn dafür bestraft, werde ich dir den Hosenboden mit einem Kochlöffel versohlen ...«, Rebecca machte eine kurze Pause, bevor sie streng weitersprach, »... und glaube mir, Manuel, dass du Tage danach noch Sitzprobleme haben wirst.«
    William wollte seinem Sohn Manuel beistehen. »Aber Sebastian hat ...«
    »Nichts hat Sebastian getan«, unterbrach Rebecca ihren Mann, »und hör endlich auf, deine schlechte Laune an dem Jungen auszulassen!«
    William schwieg.
    »Geh dir auch die Zähne putzen, Manuel!« Rebecca deutete mit einer Geste zur Küchentür.
    »Aber ich bin noch nicht fertig, Mutter«, wandte Manuel ein.
    Rebecca wartete geduldig, bis Manuel sein Glas Orangensaft ausgetrunken hatte.
    »So, jetzt geh nach oben. Ich habe noch etwas mit deinem Vater zu besprechen«, sagte Rebecca in ruhigem Ton.
    Als Manuel murrend die Treppe hinaufging, weil er natürlich gerne dabeigeblieben wäre, um zu hören, was seine Mutter mit seinem Vater zu bereden hatte, sagte Rebecca, unüberhörbar für Sebastian und Manuel: »Das ist absolut nicht richtig von dir, William, Manuel lässt du alles durchgehen, das geht nicht so weiter. Du kannst deinen Frust nicht dauernd an Sebastian auslassen. Das lasse ich nicht weiter zu. Du hättest Manuel bestrafen müssen, für das, was er eben getan hat.«
    Sebastian war neugierig, was sein Vater antworten würde, doch er schwieg.
    Sebastian drängelte sich im Treppenhaus an Manuel vorbei und lief hinunter, schwang seinen Schulrucksack auf den Rücken und gab seiner Mutter einen Kuss auf die Wange. »Bis nachher, Mutter«, sagte er und rannte zur Haustür.
    »Hey, Sebastian, ich wollte dir sagen, dass ich vorhin ... also, es tut mir ...«
    »Keine Zeit, Vater, sonst komme ich zu spät zur Schule«, und schon war Sebastian durch die Haustür verschwunden.
    Sebastian hatte es nicht sonderlich eilig damit in die Schule zu kommen, er wollte nur raus aus dem Haus, weg von seinem strengen Vater und blöden Bruder – ein paar Minuten früher oder später im Unterricht zu sein, das war ihm im Augenblick völlig egal.
     
    ***
     
    »Guten Morgen, Sebastian.« Niko Coleman kam fröhlich in die Klasse und setzte sich mit einem breiten Grinsen neben Sebastian und legte einen Schokoladenriegel auf das Pult.
    »Ich hab überhaupt keinen Bock auf Mathe«, hörte Sebastian seinen Freund Lars Sandler hinter sich stöhnen.
    »Ja, ich könnte auch das Kotzen kriegen, wenn ich daran denke«, erwiderte Niko und seine Fröhlichkeit verflog im Nu. »Mathe bei Herrn Titus – ich könnte glatt Furzbomben loslassen«, sagte Niko mit ernster Stimme, dann stand er auf und lächelte, hob mit beiden Händen seinen dicken Bauch empor und sagte mit dunkler Stimme: »Furzbomben extra für Henry Titus.«
    Lars und viele Klassenkameraden hatten ihren Spaß, als Niko die Geste wiederholte. Nur Sebastian saß schweigend da und verzog missmutig die Mundwinkel.
    »Ihr seid albern, Jungs«, empörte sich Juana über Nikos Benehmen. Sie kam von links und setzte sich an den Schultisch hinter Sebastian, neben Lars.
    Niko setzte sich wieder hin und wandte sich ihr langsam zu. »Ah, unsere

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