Kaspar - Die Reise nach Feuerland (German Edition)
die Lippen zusammen und wünschte sich mit seinen Freunden ein aufregendes Abenteuer in den Sommerferien zu erleben.
Als Sebastian im Bett lag dauerte es nicht lange, bis er einschlief. Ein mysteriöser Traum begleitete ihn in dieser Nacht.
***
Sebastian schwebte durch die Luft, nirgends war etwas zu erkennen, rings um ihn herum befand sich das absolut Nichts, das hell und freundlich strahlte. Die Reise, die er begonnen hatte, schien endlos zu sein. Sie bereitete ihm einen höllischen Spaß. Plötzlich tauchte in der Ferne eine kleine Stadt auf, er flog über Dächer hinweg und bewegte sich auf eine mächtige Erle zu, die mitten in einem Park stand. Bunte Luftballons stiegen empor und flogen an ihm vorbei. Plötzlich verschwanden die Luftballons, ebenso der Baum und der Park. Dann verschwanden auch die Häuser, und Sebastian war wieder allein. Eine bunte Wiese entstand unter ihm, auf der Sebastian landete. Er sprang fröhlich umher, als plötzlich ein harmonischer Chorgesang an seine Ohren drang.
»Kaspar, Kaspar nun wird es Zeit,
ein Abenteuer steht für dich bereit.
Die Lösung naht, sie ist nicht fern,
Kaspar, Kaspar dein Großvater hat dich gern.
Reise mit ihm durch die ganze Welt,
zu jedem Ort der euch gefällt,
aber morgen reist du in die Andere-Welt.«
Sebastian schüttelte den Kopf.
»Nein, ich fahre morgen zu meinem Großvater«, sagte er, »und außerdem heiße ich Sebastian.«
»Das wissen wir«, drang eine zarte, weibliche Stimme zu ihm vor. »Dein Name ist Sebastian Kaspar Addams, der neue ...«
»Ach, lass mich in Ruhe«, unterbrach Sebastian und winkte ab. »Ich will die Luftballons noch einmal sehen.«
»Kaspar, komm zu uns ...«
»Ach, hör auf damit! Mein Name ist Sebastian«, murrte er.
»Du bist Sebastian, das ist uns klar. Aber auch Kaspar heißt du, ja, das ist wahr«, flüsterte die Stimme.
Plötzlich verschwand die Stimme, und Sebastian befand sich mit einem Mal in einer Halle, die menschenleer war, bis auf eine geheimnisvolle Gestalt, die einen braunen Umhang trug und bewegungslos wie eine Steinfigur auf einer Empore stand. Die Gestalt lebte, denn sie bewegte die Finger der rechten Hand und sie schien zu warten, denn sie hatte ihre leuchtend giftgrünen Augen auf die große, hölzerne Pforte am anderen Ende des Raumes gerichtet – Sebastian rätselte wer oder was, ob früher oder später, durch die Pforte schreiten würde.
Sebastian ging auf die Empore zu, sein Blick war starr auf die fremde Gestalt gerichtet. »Wer bist du?«, fragte Sebastian schließlich, doch die Gestalt blieb stumm.
Der Lichtschein der Fackeln, die in Höhe der Empore an den Wänden brannten, verlieh der mysteriösen Gestalt zusätzlich ein unheimliches Aussehen.
Die große Pforte schwang nach innen auf, und ein stattlicher Mann mit einer goldenen Krone auf dem Haupt, die mit unendlich vielen Edelsteinen verziert war, betrat den Raum – es war ein König, wie Sebastian vermutete.
Sebastian schluckte. Seine Kehle wurde staubtrocken. Was soll ich jetzt ..., bevor Sebastian den Gedanken zu Ende fassen konnte, löste sich die unheimliche Gestalt auf der Empore in Luft auf und erschien direkt neben Sebastian. Sebastian suchte nach einer Ausrede, um der Gestalt zu sagen, was er hier zu suchen hatte. Doch die Gestalt nahm keine Notiz von ihm – sie schien ihn gar nicht zu bemerken, so wie auch der König, der jetzt vor der Gestalt stand und sie mit den Worten, »Ich freue mich dich zu sehen, Zauberer«, begrüßte.
»Ich bin gekommen, so wie Ihr es mir befohlen habt, mein König.«
Der König schwang ein unterarmgroßes Zepter, das mit einem goldenen Knauf versehen war. Der Zauberer schien sich davor zu fürchten, denn er wich einige Schritte zurück.
»Was hast du, Acaton?« Sebastian sah, wie der König seine Macht genoss. »Angst vor meinem Zepter?«, fragte er mit einem hämischen Grinsen. »Komm mit mir, Acaton!« Der König senkte das Zepter und vollführte mit der Hand eine Geste. »Wenn du tust, was ich von dir verlange, Acaton, wird dir nichts geschehen!«
Acaton nickte kaum merklich, und seine Augen funkelten zornig. Der König wandte sich der Pforte zu, und Acaton folgte ihm wortlos.
»Ich habe ein großes Problem, Acaton, mit den neuen Siedlern, die mein Land wie eine große Flut überschwemmen, dafür brauche ich deine Hilfe. Solltest du dich nochmals weigern und verschwinden, wird dir das nichts nützen, Acaton. Ich werde dich überall finden und dann werde ich dich
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