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Kat und der heissbluetige Spanier

Kat und der heissbluetige Spanier

Titel: Kat und der heissbluetige Spanier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick
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lange, bis Kat feststellte, dass die Realität ihren ersten Eindruck noch bei Weitem übertraf.
    Die Jacht war nicht einfach nur groß, sondern riesig ! Geradezu bombastisch!
    Es gab ein Kino, eine Bibliothek und sogar eine Art Weinkeller. Direkt an das luxuriöse Speisezimmer schloss sich eine ebenso gestylte wie bequem aussehende Wohnlandschaft mit vorgelagertem Sonnendeck. Zusätzlich zählte Kat sechs luxuriöse Gästekabinen, jeweils mit einem eigenen angrenzenden Bad und einem privaten Fahrstuhl ausgestattet, der die Bewohner direkt an Deck brachte.
    All das symbolisierte einen Reichtum, der selbst Oscars übertraf, und Kat fragte sich insgeheim, womit Carlos Guerrero sein Geld verdiente. Sicherlich nicht immer noch als Torero, oder?
    Beim Herumwandern verspürte Kat ein nagendes Hungergefühl und stellte fest, dass sie außer Tee und Toast am frühen Morgen noch nichts zu sich genommen hatte. Inzwischen war es Nachmittag. Sie musste etwas essen, wollte aber auf der Suche nach der Kombüse auf keinen Fall Mike oder einem anderen Crewmitglied über den Weg laufen. Das könnte sonst womöglich als stille Kapitulation gewertet werden!
    Also schlenderte sie zurück ins Speisezimmer und nahm sich eine Banane und zwei Granatäpfel aus der verschmähten Fruchtschale. Dann griff sie beherzt in die danebenstehende Bonbonniere und stibitzte eine Handvoll dunkler Pralinen. Und zuletzt, mehr aus Opposition und Trotz als aus Neigung, öffnete sie eine Flasche Wein, die noch verkorkt war. Kat verstand zwar nicht viel von Wein, doch das Etikett wies den Flascheninhalt als einen der weltbesten Rebensäfte aus. Zufrieden schenkte sie sich ein Glas voll.
    Da sie kaum Alkohol trank, waren das besondere Bouquet und feine Aroma des unschätzbaren Clairets zwar an sie verschwendet, doch wenigstens fühlte sich Kat nach einigen großen Schlucken bereits viel besser. Und sogar ein wenig rebellisch.
    Gut so! dachte sie. Warte nur, Carlos Guerrero, diesmal bin ich vorbereitet und nicht mehr so naiv wie vor einem Jahr!
    Sie leerte das Glas auf einen Zug und schenkte sich ein zweites ein, bevor sie sich seufzend auf einem tiefen, weichen Sofa niederließ und versonnen durch die hohen Glastüren auf die glitzernde blaue Wasserfläche hinausschaute. Dabei nippte sie immer wieder genüsslich an dem kostbaren Getränk. Die Flasche war fast leer, als ein seltsames Geräusch sie aufschreckte.
    Ihr Herzschlag stockte, und nachdem Kat die Laute endlich identifiziert hatte, stieß sie einen kleinen Schrei aus und sprang förmlich auf die Füße.
    So hörte sich das Lieblingsspielzeug des reichen Mannes an! Das Brummen und Schwirren über ihr konnte nur eines bedeuten – ein Helikopter machte Anstalten, auf der Luxusjacht zu landen. Wer immer ihn steuerte, würde bestimmt Mitleid und Verständnis für ihre prekäre Situation haben und sie aus ihrem schwimmenden Gefängnis befreien! Sie musste sich einfach der Gnade des Piloten ausliefern und ihm oder ihr sagen, dass sie hier gegen ihren Willen festgehalten wurde und so schnell wie möglich zur nächsten Polizeistation gebracht werden musste.
    Entweder lag es an der Hast, mit der sie ihrem Retter entgegeneilen wollte, oder an den unpraktischen Sandaletten – oder vielleicht auch ein wenig am ungewohnten Alkohol –, auf jeden Fall rutschte Kat zu ihrem Entsetzen kurz vor dem Aufgang zum Helikopterlandedeck aus und landete unsanft auf dem Hinterteil.
    Und noch bevor sie sich richtig aufrappeln konnte, hörte sie die typischen Geräusche, die ein Hubschrauber verursachte, wenn er wieder abhob.
    „Oh, nein!“, rief sie verzweifelt und ließ sich kraftlos zurücksinken.
    In diesem Moment ging die Luke von oben auf, und ein Schatten schob sich vor die Sonne. Kat schaute auf und blinzelte.
    „Buenas tardes, querida …“ , ertönte eine dunkle Stimme hoch über ihr.
    Kat sog scharf den Atem ein und schaute wie paralysiert in das harte Gesicht von Carlos Guerrero.

2. KAPITEL
    „Sie …“ , stieß sie angewidert hervor und ignorierte Carlos’ hilfreich entgegengestreckte Hand, während sie taumelnd auf die Füße kam. Ihre Knie fühlten sich an wie aus Watte. Aber welcher Frau würde es anders ergehen, wenn sie sich unverhofft mit einem wahren Prachtstück von Mann konfrontiert sah?
    Die enganliegenden schwarzen Jeans betonten den perfekt trainierten Körper, das markante Gesicht wirkte so unbewegt und kalt wie aus dunklem Marmor gehauen.
    „Wen hast du denn erwartet?“, fragte er seidenweich.

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