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Katrin Sandmann 04 - Blutsonne

Katrin Sandmann 04 - Blutsonne

Titel: Katrin Sandmann 04 - Blutsonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Klewe
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einmal zu.
    Elisabeth zuckte kurz. Wieder biss sie sich auf die Lippen. Sie gehorchte stumm, griff nach Bertrams Handgelenken. Ihre Finger zitterten so sehr, dass es ihr nur mit Mühe gelang, die stählernen Ringe zusammenzuschieben . Bertram war immer noch benommen, vor seinen Augen schwirrten winzige Punkte aus Licht, willenlos ließ er sich fesseln.
    Der Mann packte Elisabeth am Nacken und zerrte sie zur Seite. »Jetzt das hier!« Er drückte ihr einen schwarzen Schal in die Hand. »Mund zubinden!«
    Sie knebelte ihren Mann. Tränen liefen ihr über die Wangen. Ihre Lippen waren blutig gebissen. Immer wieder setzte sie an zu sprechen, sie musste doch etwas sagen, den Mann irgendwie von seinem Vorhaben abbringen! Aber sie brachte kein einziges Wort hervor. Als sie fertig war, legte der Eindringling auch ihr Handschellen an und band ihr einen Schal vor den Mund.
    »Und jetzt marsch vor die Tür!«, befahl er schließlich und stieß die beiden vor sich her in den Korridor. Hilflos ließen sie sich aus dem Haus schieben. Draußen öffnete der Mann die Heckklappe seines Geländewagens und schubste das Ehepaar in den Kofferraum. Mit einer Wäscheleine band er ihnen die Beine zusammen. Zum Schluss warf er eine Decke über sie. Ein letztes Mal blickte er sich um. Nichts zu sehen. Nur der Nebel wogte sacht.
    Er stieg ein, startete den Motor und rollte langsam aus der Einfahrt.

     
    *

     
    »Schön, dass Sie sich so spät noch Zeit für mich genommen haben!« Marc Simons streckte lächelnd die Hand aus und strich sich mit der anderen eine blonde Haarsträhne aus dem Gesicht.
    Katrin Sandmann erwiderte sein Lächeln. »Kein Problem. Ich wohne direkt um die Ecke. Außerdem haben Sie mich neugierig gemacht.«
    Simons warf seinen Mantel über die Stuhllehne, dann nahm er breitbeinig Katrin gegenüber Platz. Der Bedienung, die gerade mit einem Tablett vorbeieilte, rief er zu: »Bringen Sie mir auch so einen!« Dabei deutete er mit dem Finger auf Katrins Weinglas. »Ich vertraue auf Ihren Geschmack.« Er grinste.
    »Das dürfen Sie getrost tun«, versicherte Katrin. »Die haben einen wirklich feinen Hauswein hier.« Sie beugte sich über ihre Tasche und kramte einen Ordner hervor. »Ich habe ein paar Arbeitsproben von mir mitgebracht. Falls Sie mal reinsehen wollen?«
    Marc Simons winkte ab. »Lassen Sie nur. Ich habe diesen Bildband gesehen. Wales. Stimmt’s ? Hat mir sehr gut gefallen. Die Stimmung. Das Licht. Dieser Blick für das Besondere im Alltäglichen. Genau das, was ich brauche. Natürlich treffe ich letztendlich die Auswahl. Was die Motive angeht, meine ich. Ist ja mein Projekt. Doch ich bin voller Zuversicht, dass Sie auch ein paar hübsche Ideen beisteuern werden.« Katrin schluckte. Simons ließ sich nicht beirren. »Düsseldorf, wie es keiner kennt. Ungewöhnliche Geschichten und spannende Fakten, dazu ein paar knackige Bilder. Natürlich aufgenommen von einer Fotografin aus Düsseldorf. Das Konzept gefällt mir immer besser. Ich habe auch bereits eine Menge interessante Informationen zusammengetragen. Wussten Sie zum Beispiel, dass bei der Schlacht bei Worringen Kölner und Düsseldorfer Seite an Seite gekämpft haben? Gegen den Erzbischof von Köln?«
    Katrin nickte. »Ja, das haben wir in der Schule mal durchgenommen. Ich erinnere mich. Allerdings waren vermutlich nur eine Handvoll Düsseldorfer dabei. Wenn überhaupt. Besonders viele Einwohner hatte die Stadt damals nämlich noch nicht.«
    Marc Simons zuckte mit den Schultern. »Macht nichts. Die Geschichte ist trotzdem klasse. Immerhin haben wir Düsseldorfer den Kölnern geholfen, sich von ihrem ungeliebten Stadtherrn zu befreien. So betrachtet, sind die uns was schuldig.« Er zwinkerte vergnügt. »Ich maile Ihnen in den nächsten Tagen alle Texte, die ich bisher fertig habe. Dann können Sie ja auch schon mal überlegen, was für Motive dazu passen würden. Oder besser noch: Sie kommen zu mir, und wir gehen alles gemeinsam durch. Haben Sie morgen Nachmittag vielleicht Zeit?« Er lehnte sich zurück und sah sie auffordernd an.
    Die Kellnerin brachte Simons’ Wein. Katrin nutzte die Unterbrechung. »Wenn Sie mich kurz entschuldigen wollen.« Sie stand auf und lief durch den Schankraum auf die Damentoilette zu. In ihr brodelte es. Das Projekt hatte sich wirklich interessant angehört. Düsseldorf einmal anders. Nicht die üblichen Attraktionen, sondern die Stadt mit neuen Augen gesehen. Aus ungewöhnlichen Perspektiven. Doch dieser Simons war ein eitler

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