Katzenjammer
Darauf warte ich doch schon den ganzen Tag.
»Sag mal, bist du noch böse wegen des Buchs?«
»Nein. Schwamm drüber. Bist du noch böse wegen Sabine?«
Caro kichert. »Nein. Vergeben und vergessen. Und ich bin sehr, sehr froh, dass du dir eine neue Hilfe in der Praxis suchst.«
»Ja. Ich auch. Aber weißt du, was mich trotz des ganzen Streits heute sehr glücklich gemacht hat?«
»Nein, keine Ahnung.«
»Dass sich Luisa wirklich gefreut hat, dass du wiedergekommen bist. Sie hat dich ehrlich vermisst. Das finde ich schön. Ich bin nämlich gerne eine Familie mit dir.«
Sie küssen sich wieder.
»Hm, das ist schön. Ich auch.«
»Weißt du, ich könnte mir sogar vorstellen, sie noch ein bisschen zu vergrößern.«
Wieder ein Kuss.
»Echt?«
»Ja, denn ich liebe dich. Sehr, sehr sogar.«
»Ich liebe dich auch.«
»Hmmhm. Das klingt gut. Dann könnten wir doch gleich mal … Ah! Was ist das? Irgendetwas Komisches liegt im Bett!«
Marc schaltet seine Nachttischlampe an.
»Herkules! Was fällt dir ein? Was machst du hier?«
Carolin fängt an zu lachen. »Na, das Gewitter. Wahrscheinlich hat er Angst. Dann lass ihn halt hier schlafen.«
»Och nö! Nicht in unserem Bett. Okay, Herkules. Du kannst im Zimmer bleiben. Aber du schläfst neben dem Bett!«
Wie hartherzig! Aber Marc klingt so entschlossen, dass ich brav von der warmen Decke hüpfe und mich neben das Bett lege. Wenigstens legt mir Carolin noch ein Kissen auf den Boden, in das ich mich kuscheln kann.
Ein paar Minuten vergehen, das Gewitter wird wieder heftiger. Ich bemühe mich, ruhig zu bleiben. Leicht ist es nicht.
»Süße, kannst du schlafen?«
»Ja, in deinen Armen geht es.«
»Komm noch näher ran, ich beschütze dich.« Marc scheint sie jetzt an einer heiklen Stelle zu küssen. Jedenfalls kichert Caro. Toll. Und an mich denkt keiner.
Klack. Die Tür geht auf, und Luisa steht im Schlafzimmer.
»Papa, ich hab Angst. Ich kann nicht schlafen.«
Marc seufzt, und Carolin lacht.
»Na, dann komm zu uns ins Bett.«
Sofort schlüpft Luisa zu den beiden. Ein weiterer Donnerschlag. Nee, so geht es wirklich nicht. Ich will nicht der Einzige sein, der in so einer Nacht draußen schläft. Alle Verbote ignorierend, hüpfe ich wieder zu den dreien ins Bett.
»Oh, hallo, Herkules!«, freut sich Luisa. »Das ist ja toll! Jetzt sind wir alle in einem Bett. Komm zu mir, ich streichle dich, dann hast du bestimmt keine Angst mehr.« Das lasse ich mir natürlich nicht zweimal sagen und krieche weiter hoch.
»Na, bist du immer noch sicher, dass du eine größere Familie willst?«, zieht Caro Marc auf.
Über Luisas und meinen Kopf hinweg gibt Marc ihr einen Kuss.
»Kurz und bündig: ja!«
Da ist es also endlich, mein Happy End. Schon seltsam, diese Menschen. Anstrengend ist es mit ihnen. Aber manchmal auch ganz schön schön.
DANK AN:
▷ meine Lektorin, die fabelhafte Iris Kirschenhofer. Wer sich noch nächtens ganze Kapitel zumailen lässt, ist verrückt. Oder ein Enthusiast. Liebe Iris – ich werde dich vermissen!
▷ Dr. Martin Bucksch, den Tierarzt meines Vertrauens aus der Praxis Grandweg, der auch überfallartige Telefoninterviews locker wegsteckte. Falls noch Fehler drin sind, Herr Dr. Bucksch: Nicht böse sein, künstlerische Freiheit!
▷ Bettina Keil, meine Agentin und engagierte Mitleserin. Dein Feedback war echter Treibstoff und als solcher dringend nötig.
▷ Alexandra Fröhlich für ihren Hunde- und sonstigen Sachverstand. Und ihre Durchhalteparolen.
▷ Natürlich Bernd. Ich weile im Schreibexil, du bändigst die Bande. It’s a dirty job, but someone’s got to do it. Ohne dich hätte ich es nicht geschafft.
Page & Turner Bücher erscheinen im
Wilhelm Goldmann Verlag, München,
einem Unternehmen der Verlagsgruppe
Random House GmbH.
1. Auflage
Copyright © 2011 by Page & Turner/
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in der Verlagsgruppe Random House GmbH
Gesetzt aus der Janson-Antiqua
eISBN 978-3-641-06186-9
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