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Kay Susan

Titel: Kay Susan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Phantom
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Das Buch
Mit dem Phantom der Oper (1910) schrieb Gaston Leroux einen der großen Klassiker des Schauerromans. Die phantastische Geschichte aus den Katakomben der Pariser Oper hat ihren Niederschlag in mehreren Film- und Bühnenversionen gefunden, und nicht zuletzt in dem weltweit erfolgreichen Musical von Andrew Lloyd Webber. Im Mittelpunkt steht ein geheimnisvolles Wesen, das sich aus Leidenschaft zur Musik in den Gewölben der Oper eingenistet hat und dort Sänger und Personal in Angst und Schrecken versetzt. Das Phantom verbirgt seine von Kindheit an entstellten Gesichtszüge hinter einer Maske. Aufgrund seines furchterregenden Aussehens und seines ungewöhnlichen Charakters, einer wunderlichen Mischung aus Bosheit und Großmut, bleibt das Phantom ein Außenseiter der Gesellschaft – ein Einzelgänger, dem die Liebe in letzter Konsequenz versagt bleiben muß.
Während Leroux und alle auf ihm beruhenden Fassungen nur die letzten sechs Monate dieser tragischen Existenz schildern, erzählt Susan Kay in ihrem biographischen Roman erstmals die ganze Lebensgeschichte des unglücklichen Erik, von seiner Geburt bis zu seinem spektakulären Tod. In ihrer fiktiven Biographie des ›Phantoms‹ verbindet sich exakt recherchierte Historie mit der geheimnisvollen Welt des Phantastischen.
    Die Autorin
Susan Kay wurde 1953 in Manchester geboren. Für ihr erstes Buch, den 1985 erschienenen Lebensroman der Königin Elisabeth I. von England, wurde sie mit mehreren Historiker- und Literaturpreisen ausgezeichnet. Sie ist heute bekannt als Verfasserin außergewöhnlich brillanter Biographien. Susan Kay lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern in Chesire, England.
SUSAN KAY
DAS PHANTOM
    Die bisher ungeschriebene Lebensgeschichte
des ›Phantoms der Oper‹
Roman
     
     
HEYNE ALLGEMEINE REIHE Nr. 01/8724
    Titel der Originalausgabe PHANTOM
Aus dem Englischen von Elke vom Scheidt
    Ich danke Judy Burns Jacobson für das Aufspüren wichtigen Materials über den Bau der Pariser Oper und dafür, daß sie mir beim Schreiben dieses Buches so großzügig mit ihrer Zeit und Einsicht zur Seite stand.
11. Auflage
    Copyright © 1990 by Susan Kay
Lizenzausgabe mit Genehmigung des Scherz Verlag, Bern und München
Alle deutschen Rechte beim Scherz Verlag, Bern und München Wilhelm Heyne Verlag GmbH & Co. KG, München Printed in Germany 1994
Umschlaggestaltung: Atelier Ingrid Schütz, München Druck und Bindung: Elsnerdruck, Berlin
ISBN 3-453-06355-4
Inhaltsverzeichnis
    MADELEINE (1831–40) Seite 1
    ERIK (1840–43) Seite 77
    GIOVANNI (1844–46) Seite 115
    NADIR (1850–53) Seite 171
    ERIK
(1856–81) Seite 263
    KONTRAPUNKT ERIK UND CHRISTINE (1881)
Seite 343
    RAOUL (1897)
Seite 439
ANMERKUNGEN DER AUTORIN Seite 471 MADELEINE
1831–40
1. Kapitel Es war eine Steißgeburt. Aber ich hatte sie fast schon hinter mir und gehorchte den wenig zimperlichen Anfeuerungen der Hebamme:
    »Nur noch der Kopf. Nun pressen Sie doch, Madame! Helfen Sie Ihrem kleinen Sohn, endlich das Licht der Welt zu erblicken!«
Ich tat mein Bestes. Dann folgte ein schmerzhaftes Gefühl von Reißen und Platzen, danach Friede und Stille – atemlose, bestürzte Fassungslosigkeit. Ich öffnete die Augen und sah das Gesicht der Hebamme, soeben noch vor Anstrengung gerötet, langsam erbleichen. Mein Hausmädchen Simonette wich vom Bett zurück, eine Hand vor den Mund gepreßt.
Ich weiß noch, daß ich dachte: Mein Gott, es ist tot. Doch zugleich spürte ich, daß es schlimmer war als das – viel schlimmer.
Ich versuchte, mich in den schweißnassen Kissen aufzurichten, schaute auf das blutige Laken unter mir und sah, was die anderen schon gesehen hatten.
Ich schrie nicht. Keine von uns schrie. Nicht einmal, als wir sahen, daß es sich schwach bewegte, also nicht tot war. Der Anblick dieses Dings, das da lag, war so unglaublich, daß unsere Stimmbänder versagten.
Die Hebamme war die erste, die sich von ihrer Lähmung erholte. Sie beugte sich vor und durchtrennte die Nabelschnur; dabei zitterte ihre Hand so stark, daß sie kaum die Schere halten konnte.
»Herr, erbarme dich unser«, murmelte sie und bekreuzigte sich instinktiv. »Christus, erbarme dich unser!«
Mit betäubter Ruhe sah ich zu, wie sie die Kreatur in ein Tuch wickelte und in die Wiege legte, die neben dem Bett stand.
»Lauf und hole Vater Mansart«, sagte sie mit zitternder Stimme zu Simonette. »Er soll sofort herkommen.«
Simonette riß die Tür auf und hastete die unbeleuchtete Treppe hinunter, ohne sich noch einmal

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