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Keeva McCullen 3 - Invasion der Ghule (German Edition)

Keeva McCullen 3 - Invasion der Ghule (German Edition)

Titel: Keeva McCullen 3 - Invasion der Ghule (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nathan R. Corwyn
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unübersehbar gewesen. Keeva fragte sich, ob er vielleicht irgendwelche Aufputschmittel genommen hatte. Oder war er immer so rastlos und fahrig?
    „Nein, das meine ich nicht“, sagte Robert Paddock. „Ich habe bei ihm etwas gespürt.“
    Er zögerte und endlich war Keevas Aufmerksamkeit geweckt.
    „Was denn gespürt?“
    Ihr Großvater zögerte noch immer.
    „Jetzt sag schon“, drängelte sie.
    „Ich bilde mir ein, eine dämonische Präsenz wahrgenommen zu haben“, sagte er schließlich.
    „Du meinst, er ist ein Dämon?“, fragte sie verdutzt.
    Robert Paddock schüttelte den Kopf.
    „Nein“, sagte er. „Doch – ach, ich weiß nicht. Die Schwingung, die ich bemerkt habe, war nicht besonders intensiv. Allerdings ist er ja auch dauernd in der Gegend herumgehüpft und ich kam nie nah genug an ihn heran, um wirklich sicher zu sein. Falls er wirklich ein Dämon sein sollte, so ist er jedenfalls gut getarnt.“
    Sie gingen schweigend eine Weile nebeneinander her.
    „Glaubst du, er könnte eine Gefahr für mich sein?“, fragte Keeva dann.
    Ihr Großvater ließ sich lange Zeit, ehe er antwortete.
    „Ich kann nicht in ihn hineinschauen, aber ich habe das Gefühl, dass er kein Bösewicht ist. Trotz seines seltsamen Verhaltens und seinem – nun – exotischen Äußeren.“
    Keeva musste lachen. Sie hatte Shane ja schon vor ein paar Wochen das erste Mal genauer betrachtet – und war anfangs durch die zahlreichen Piercings und die tätowierten Arme auch ein wenig irritiert gewesen. Ihrem Großvater schien es jetzt ähnlich ergangen zu sein.
    „Ja, er sieht ziemlich düster aus“, gab sie zu, noch immer lächelnd. „Aber mir erscheint er dennoch vertrauenswürdig.“
    Robert Paddock nickte bedächtig.
    „Ich hoffe, dass wir uns nicht täuschen. Aber du solltest trotzdem vorsichtig sein, solange du nicht mehr über ihn herausgefunden hast.“
    „Danke für die Warnung“, sagte Keeva.
    Und in ihrem Kopf formte sich bereits eine Idee, wie sie es anstellen könnte, Großvaters Verdacht zu überprüfen.

    *

    Elisabeth Howell ging mit dem Hund ihres Sohnes spazieren. Einem neutralen Beobachter hätte sich allerdings eher der Eindruck aufgedrängt, die schmächtige alte Dame versuche - unter Aufbietung all ihrer Kräfte - den Hund am Fliehen zu hindern: die riesige dänische Dogge - die ab und zu auf den Namen Jacky hörte, ihn wesentlich häufiger jedoch ignorierte – zerrte wild an der Leine und zog Elisabeth einfach hinter sich her.
    „Ruhig, Jacky, ganz ruhig“, keuchte sie. Es war nicht mehr weit bis zur Rasenfläche am Rande des Friedhofes. Dort könnte sie die Leine lösen und das Tier ein wenig laufen lassen. Wenn die Hündin sich erst einmal so richtig ausgetobt hatte, dann kam sie oft schon von ganz alleine zurück – und war für den Rest des Tages recht gut zu haben. Nur jetzt, so früh am Morgen, war es schwierig mit ihr.
    Ein paar Minuten später war das ungleiche Paar endlich am Ziel. Elisabeth zog energisch und mit letzter Kraft den heiser schnaufenden Hund so nahe an sich heran, dass sie den Karabiner der Leine öffnen konnte – und sofort schoss Jacky quer über die Wiese fröhlich bellend davon.
    Die alte Frau atmete tief ein, hängte die Leine über ihren Arm und steckte die Hände in die Manteltaschen. Erleichtert beobachtete sie, wie die Hündin ausgelassen über die Wiese tollte und an jedem Grashalm schnupperte.
    So ein lebhaftes Tier war einfach nichts für die Großstadt, fand sie. Dieser Hund brauchte viel Auslauf, musste sich bewegen, sonst war er kaum zu bändigen. Aber ihr Sohn – und vor allem ihre Schwiegertochter – hatten das große, schlanke Tier einfach schick gefunden und es, ohne groß nachzudenken, angeschafft. Gut, normalerweise mussten die beiden selbst sehen, wie sie damit zurecht kamen - aber jetzt, da ihr Sohn im Urlaub war, sollte Elisabeth auf den Hund aufpassen. Und das war ihr zu viel, dafür war sie eindeutig schon zu alt.
    Das nächste Mal muss er das Tier in eine Tierpension geben, entschied sie. Sie würde gleich nach seiner Rückkehr mit ihm darüber sprechen.
    Aus dem Augenwinkel sah sie einen kleinen, hellgrauen Schatten neben sich und fluchte leise. Falls Jacky die Katze bemerkte, so würde sie ihr sofort hinterherjagen, das war so sicher wie das Amen in der Kirche. Als sie die Hündin das letzte Mal in Pflege hatte, war es nämlich genau so passiert – und Elisabeth hatte danach über eine Stunde nach dem Tier suchen müssen!
    „Jacky, komm

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